Das war der PMK 2024

PMK 2024

Heute vor einer Woche versammelten sich am 20. und 21. Juni rund 1.500 Personalerinnen und Personaler in Berlin beim Personalmanagementkongress 2024, um in 85 Sessions den Status quo des HR Managements zu diskutieren. Ein kleiner Rückblick auf 105 Stunden HR-Input:

Tag eins

Eröffnet wurde der Kongress von Inga Dransfeld-Haase, Vorständin für Arbeit und Soziales bei BP Europa und Präsidentin des BPM, und dem Moderationsduo Alexandra Antwi-Boasiako und Hajo Schumacher.

Am Vormittag teilte Norbert Lammert, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, seine Perspektive auf unsere komplexe Welt, wie wir sie stärken und die Demokratie bewahren können. Eine starke Demokratie ist nicht selbstverständlich. Sie braucht unseren unermüdlichen Einsatz.

Demokratie bedeutet auch Vielfalt. Eva Voss, Head of Diversity, Inclusion & People Care bei BNP Paribas, sprach über Bias und die Gefahren des Cybervettings. Beim Cybervetting scannen Unternehmen unter anderem die Social-Media-Profile der Bewerberinnen und Bewerber auf politische Einstellungen, Migrationshintergrund, sexuelle Orientierung, Beziehungsstatus und vieles mehr. Dahinter steht die (oft falsche) Annahme, dass das digitale Verhalten einer Person tiefere Einblicke in ihre Persönlichkeit gibt. Voss plädiert hier für transparente Spielregeln.

Der PMK zeigte auch: HR steht für Vielfalt und HR steht gegen Rassismus, Hass und Ausgrenzung. Am Vormittag trafen sich zahlreiche Personalverantwortliche mit einem Shirt der Initiative Love HR. hate Racism! für ein Gruppenfoto.

Auch in der stark männerdominierten Metallbranche ist Vielfalt ein großes Thema. In Deutschland liegt der Frauenanteil in der Metall- und Energieindustrie bei nur 21 Prozent. Stefanie Klein, Senior Projektleiter Social Engagement von Aurubis, stellte die Grassroots-Initiative Women4Metals vor. Ziel der Initiative ist es, mehr Frauen für die Metallbranche zu gewinnen und bereits in der Branche tätige Frauen sichtbarer zu machen und zu halten. Dabei ermutigte Klein zu einem transparenten Umgang mit Ist-Zustand im eigenen Unternehmen. Denn Zahlen, Daten und Fakten seien notwendig, um den Handlungsbedarf zu erkennen.

Professor Christian Gärtner von der Hochschule für angewandte Wissenschaften München stellte die Frage: Reproduziert sich Wissen dadurch, dass wir alle im Autovervollständigungsmechanismus leben? Er plädierte für einen kritischen Umgang mit KI und „Botshit“. Kluge Entscheidungen sind gefragt: Wann wenden wir uns gegen KI und wann vertrauen wir der Maschine? Entscheidungen fallen oft leichter, wenn sie gemeinsam getroffen werden.

Das gilt manchmal auch für die Arbeit. Janina Schönitz von der Deutschen Bahn und Stefanie Junghans von Haniel sind erfahrene Co-Leaderinnen und sprachen über Co-Leadership als flexibles Arbeitsmodell. Laut Schönitz und Junghans ist jedes Unternehmen für Co-Leadership geeignet, aber nicht jede Person.

Tag zwei

Den Vormittag eröffnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Abgeordnete des Europäischen Parlaments. Sie sprach dabei über die Zukunft Europas, das Thema Immigration im Zusammenhang mit Fachkräftemangelausgleich und über das Leben als Politikerin. Sie appellierte für den Zusammenhalt Europas gegen Radikalisierungen und politischen Feinden.

Magdalena Rogl, Head of Digital Channels bei Microsoft Deutschland, verdeutlichte die Bedeutung von emotionaler Intelligenz und Empathie für Führungskräfte, aber auch Mitarbeitende. Nicht immer ist die rigide, Einzelgänger-Person geeignet für die Position als Führungskraft. Mehr Mitgefühl kann zu besseren Ergebnissen und einem stärkeren Zusammenhalt im Team führen.

Die Bedeutung von mehr Menschlichkeit im Team betont auch Nico Rose. Rose ist Vertreter der Positiven Psychologie, die persönliche Stärken in den Vordergrund stellt. Das Bewusstsein für die eigenen Stärken kann das Wohlbefinden am Arbeitsplatz steigern und das Risiko eines Burnouts senken.

Den vom Publikum gewählten HR Start-up Award gewann Kimberly Breuer mit ihrem Unternehmen Likeminded. Likeminded erleichtert Mitarbeitenden in deutschen Unternehmen den Zugang zu psychologischer Hilfe. Die App bietet psychologische Unterstützung in Form von Einzelgesprächen, Gruppenworkshops und Expertenwebinaren. Der Jurypreis ging an Katharina Jung und Dr. Julia Reichert von Onuava, einer End-to-end Kinderwunsch-Plattform.

Heike Prinz, Arbeitsdirektorin von Bayer, stellte das Organisationsmodell „Dynamic Shared Ownership“ vor, welches der Bayer-Konzern bereits integriert hat. Ziel dessen ist, Hierarchien zu verkleinern, Strukturen zu vereinfachen und Entscheidungsprozesse zu beschleunigen.

Ein kleiner Einblick aus zahlreichen Sessions und Gesprächen. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!

Highlights vom PMK 2024

Fotos: Sebastian Höhn und Mirella Frangella

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Redaktion

Sabine Schritt (Leitende Redakteurin), Charleen Rethmeyer (Redakteurin) und Salome Häbe (Volontärin).

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