Alles neu im Recruiting

Employer Branding

Mobile Recruiting, Social Recruiting, Active Sourcing: Die Personalbeschaffung verändert sich gewaltig. Hier einige Link-Tipps zum Thema.

Das Recruiting macht einen tiefgreifenden Wandel durch. Treiber sind die digitalen Möglichkeiten und die zunehmende Knappheit an qualifizierten Bewerbern in vielen Bereichen. Nun ist auch ein neues Rollesverständnis der Personaler vonnöten. Vereinfacht gesagt: Es braucht mehr Aktivität und mehr Werben um die Besten als passives Abwarten und eine herablassende Haltung.

Mobile Recruiting

Ein wirklich aktuelles Thema ist zurzeit Mobile Recruiting. Sogar Spiegel Online hat sich in einem Artikel damit befasst, natürlich erst nach dem Human Resources Manager. Eine schöne, kurze Einführung gibt es dazu auch auf dem Blog von IntraWorlds. Gerade in letzter Zeit wurden zum Mobile Recruiting auch einige Studien veröffentlicht. Die Beratung Wollmilchsau kommt zum Beispiel zu dem Ergebnis, dass die deutsche Wirtschaft, von einer Handvoll Unternehmen abgesehen, nicht im Geringsten auf die mobile Zukunft des Internets vorbereitet ist, geschweige denn auf mobile Stellensuchende. Allerdings bevorzugt auch noch die Mehrheit der Bewerber den großen Bildschirm. Das zeigt eine Befragung von softgarden. Hauptpotenziale des Mobile Recruitings sehen die Unternehmen laut der Studie der Hochschule RheinMain im Übrigen in der Unterstützung von Personalmarketing und Employer Branding. Für die Personalbeschaffung werden sie als geringer empfunden.

Social Recruiting

Social Media Recruiting ist ein weiteres Thema, was enorm diskutiert wird. Mittlerweile wird mehr als jede 10. Stelle mit Hilfe von Social Media besetzt. Das zeigt der ICR Social Media Recruiting Report 2013. Ein Interview mit dem Gründer des Instituts, Wolfgang Brickwedde, gibt es auf dem Leipziger HRM-Blog. Wie die Personaler das Social Recruiting angehen, erläutert Lutz Altmann im Interview mit Haufe.de. Er mag allerdings nicht von einem Trendthema reden. “Trendthema klingt immer eher wie ‘eine neue Sau durch das Dorf treiben’. Hierbei wird viel Wirbel verbreitet, jedoch in der Praxis zu wenig an einer Optimierung der Prozesse gearbeitet. Das Thema ist im Bewusstsein der Personaler oder zumindest der meisten Personaler angekommen. Jetzt gilt es, dies auch gezielt im Recruiting-Alltag umzusetzen. Daher würde ich eher sagen, Social Recruiting sollte weniger Trendthema denn eher Praxisalltag werden.”

Ein anderer Experte zu diesem Thema ist Christoph Athanas, der zusammen mit Nele Graf gerade ein Art Grundlagenwerk zum Talent Management herausgegeben hat. “Innovative Talentstrategien” blickt mit einem systematischen Ansatz auch auf das Recruiting. Zum Social Recruiting schreibt Athanas in seinem Buch: “Die große Chance einer professionellen Social-Recruiting-Strategie besteht vor allem für Mittelständler darin, dort ihre Arbeitgebermarke und letztlich ihre Jobs, auf Augenhöhe mit Konzernen präsentieren zu können, ohne diese dabei imitieren zu müssen.” Ein wirklich interessantes Buch, das einen tollen Überblick und viele Anregungen liefert.

Wenn es um Social Recruiting geht, muss man auch auf die Blogs von Eva Zils verweisen: Online-Recruiting.net und Social-Media-Recruiting.com. Dort kann man zum Beispiel etwas zu einem neuen niederländischen Karriere-Netzwerk mit Namen BeQuan erfahren.

Die Rolle von HR

Über ein neues Recruiting-Verständnis und eine damit einhergehende neue Rolle der Personaler wurde zuletzt ebenfalls viel geschrieben. “Ist dieser klassische Recruiter, wie wir ihn heute kennen schon morgen am Hungertod gestorben? Oder gibt es Hoffnung?”, fragt zum Beispiel Stefan Scheller in seinem Blog. Auch Henrik Zaborowski hat sich zuletzt immer wieder auf die Personalauswahl gestürzt. Er sagt: “Was früher und heute noch ein Stolperstein für die weitere Karriere bedeutet – der ‘Bruch’ im Lebenslauf – wird der entscheidende Wettbewerbsvorteil zukünftiger Arbeitgeber werden.” Hoffen wir, dass er Recht hat.

Es wird außerdem langsam Zeit, dass viele Recruiter eine gewisse Arroganz in Sachen Personalauswahl ablegen und den qualifizierten Bewerbern nicht das Gefühl geben, das Gespräch mit dem Kandidaten gleicht einer Inquisition. Angebracht ist ein Gespräch auf Augenhöhe. Und auf Augenhöhe entscheiden beide Seiten, ob man zueinander passt. Hier sei das Interview mit dem HR-Haudegen Siegfried Baumeister empfohlen, der sehr viel Weitblick beweist.

Talent Pools

Recruiter müssen Beziehungsmanagement betreiben können, mit den Talenten in Kontakt bleiben. Einführende Worte zu sogenannten Talent Pools gibt es unter anderem auf SmartRecruiters und dem Blog von softgarden. Zum Aufbau von Talent Pools wurde zuletzt ja immer wieder Xing und im Speziellen der Xing-Talentmanager ins Feld geführt. Was der Talentmanager der zweiten Generation taugt, dazu haben sich unter anderem Wolfgang Brickwedde, die grüne 3 und Socialmedia-Recruiting.com ausgelassen. Und das alles sind nur Mosaiksteine aus dem Bild des neuen Recruitings.

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