Als Ehepaar auch ein Team
Als Team funktionieren wir sehr gut, trotz oder gerade wegen unserer privaten Beziehung. Unsere Expertisen ergänzen sich hervorragend, und wir waren selbst etwas überrascht, wie viel wir zu zweit umsetzen können. Wir haben in der Aufgabenverteilung einen Mix aus „wer kann etwas gut“, „wer hat worauf große Lust“ und „wer macht was fürs Team“. Grundsätzlich verteilen wir alles nach Lust und Expertise, nervige Aufgaben teilen wir gerecht auf.
Bunte und volle Arbeitstage
Es gibt arbeitsintensive Tage und dann wieder Auszeiten, in denen wir Energie tanken können. Aufgrund des großen Zeitunterschieds sind wir auf Reisen häufig unter der Woche um ein oder zwei Uhr nachts aufgestanden, um unsere Trainings und Leadership Coachings zu geben. Herausfordernd, aber auch echt spannend. Danach fing der Tag ja erst richtig an. Zum Beispiel haben wir uns mit Menschen in Unternehmen getroffen, die innovative Arbeitsformen einsetzen, und sie zu ihrer Sicht auf die Zukunft der Arbeit befragt. Oder wir haben Videos für unseren Youtube-Kanal aufgenommen. Somit waren die Tage immer sehr bunt und vollgestopft.
Nichtsdestotrotz haben wir zwischendurch immer kleine Auszeiten gemacht, in denen wir in wunderschönen Unterkünften in der Natur aufgetankt haben, reflektieren konnten und direkt neue Ideen entwickelten. Ansonsten sind Sport und Yoga, genauso wie leckeres Essen, genial zum Erholen. Besonders gerne würden wir noch einmal in die Mongolei reisen. Es ist ein Ort der Weite, an dem wir uns so mit der Welt verbunden gefühlt haben wie in keinem anderen Land.
Kulturübergreifend lernen
Kultureller Austausch ist wichtig, weil es einen Blick über den Tellerrand braucht: Wir sind eine Weltgemeinschaft mit so vielen gleichen Herausforderungen. Warum lernen wir nicht mehr voneinander? Wir sehen uns als moderne Geschichtenerzähler, die herumgezogen sind und diese spannenden Erzählungen und das Wissen nun hier in Unternehmen bringen. Durch den Einblick in so viele unterschiedliche (Unternehmens-)Kulturen ist uns aufgefallen, dass deutsche Unternehmen ruhig etwas mehr Neues wagen dürften, anstatt immer noch am Plan zu feilen und nicht loszulegen.
Was die Arbeitskultur angeht, lässt sich vor allem von Australien einiges lernen: Zwischendurch eine Runde Surfen und danach wieder weiterarbeiten funktioniert dort tatsächlich! Ansonsten haben wir in all unseren bereisten Ländern Modern-Work-Ansätze gefunden. Gerade in Ländern, denen es wirtschaftlich nicht so gut geht, waren die Unternehmen sehr bedacht, sinnstiftende Arbeit zu ermöglichen und lokal zu unterstützen. Alle Menschen sollten die Möglichkeit bekommen, eine Arbeit auszuführen, die sie mögen, die sie stärkt und die ihnen ein gutes Leben ermöglicht.
Über die Gesprächspartner:
Anna und Nils Schnell sind Gründer und Inhaber der Unternehmensberatung Mowomind. Auf ihrer Modern Work Tour, die sie im gleichnamigen Buch zusammengefasst haben (Gabal, 2021), fanden sie weltweit Inspirationen für die Gestaltung der Arbeitswelt. Anna und Nils Schnell sind Keynote-Speaker bei den Social Recruiting Days am 10. und 11. Oktober 2024 in Berlin.
Weitere Arbeitswelten:
- Wie arbeitet Viktoriya Vasileva, Director of People and Culture bei Appinio?
- Wie arbeitet eine Feelgood-Managerin?
Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe Weltweit. Das Heft können Sie hier bestellen.