Ältere wünschen sich flexiblere Arbeitszeiten

Personalmanagement

Die Vorstellungen vom Übergang in den Ruhestand gehen bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern weit auseinander. Beispielsweise wollen viele Beschäftigte nicht bis zum Rentenalter erwerbstätig sein.

Rund 20 Millionen Menschen werden in den nächsten 15 Jahren das gesetzliche Renteneintrittsalter erreichen. Dabei wächst der Wunsch bei den Betroffenen, diesen Übergang flexibel gestalten zu können. Nur 28 Prozent der befragten 45- bis 60-Jährigen einer Studie der berufundfamilie gGmbH gaben an, bis zum Eintritt ins Rentenalter voll erwerbstätig sein zu wollen. Ein Anteil von 26 Prozent würde reduzierte Arbeitszeiten bevorzugen, 34 Prozent der Befragten planen den Ausstieg aus der Arbeitswelt vor dem Erreichen des gesetzlichen Rentenalters. Die Arbeitgeber haben ganz andere Vorstellungen. Sie gehen davon aus, dass 61 Prozent der Beschäftigten voll erwerbstätig sein werden.

Dementsprechend gering sind die Angebote für eine flexible und bedarfsgerechte Übergangsphase seitens der Arbeitgeber. Während ein Fokus darauf liegt, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für junge Menschen zu erhöhen, haben sie die älteren Erwerbstätigkeiten noch nicht als Zielgruppe für flexible Modelle erkannt. Sie verlassen sich auf gesetzliche Regelungen, die von den 45- bis 60-Jährigen jedoch als nicht ausreichend erachtet werden. 56 Prozent der befragten Arbeitnehmer wünschen sich betriebliche Maßnahmen, die das Nachgehen einer Erwerbstätigkeit bis ins Rentenalter erleichtern würde. Für ganze 75 Prozent stehen dabei flexible Arbeitsmodelle im Vordergrund. Dies gilt auch für die Gestaltung von Arbeitsmöglichkeiten über das gesetzliche Rentenalter hinaus.

Für Stefan Becker, denGeschäftsführer der berufundfamilie gGmbH, zeigen die Ergebnisse der Studie, dass Arbeitgeber mit flexiblen Übergangskonzepten maßgeblich ihre Attraktivität erhöhen und damit die Chance, gute ältere Fachkräfte länger für den Betrieb zu gewinnen. Für die Umfrage wurden jeweils 500 Arbeitgeber und -nehmer im gesamten Bundesgebiet befragt.

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Christoph Unrast

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