Erfolg ist nicht zwangsläufig gleichzusetzen mit Karriere

Future of Work

Erfolgreiche Menschen klettern vermeintlich auf der Karriereleiter nach oben. Dass aber Erfolg für viele gar nicht zwingend beruflichen Erfolg meint, zeigt eine aktuelle Studie. Wichtiger sind andere Faktoren.

Wird von „Erfolg“ gesprochen, ist in der Regel von dem beruflichen Erfolg die Rede, von schnellen Sprüngen auf der Karriereleiter, hohem Gehalt und entsprechendem Ansehen. Dass diese Annahme recht einseitig ist und mitunter wenig mit der Realität zu tun hat, zeigt eine repräsentative Studie des Karrierenetzwerkes LinkedIn. Hierfür wurden rund 2.000 Arbeitnehmer befragt, was für sie „Erfolg“ bedeutet – und das ist anscheinend nicht eine Karriere.

Die Befragten sahen dann auch die Definition von Erfolg differenzierter. So sind 66 Prozent der Meinung, dass Erfolg vor allem eine individuelle Bedeutung habe. Berufliche Meilensteine sieht nur knapp ein Viertel als Erfolg an. Eine Gehaltserhöhung oder ein sechsstelliger Jahressalär ist nur gut 16 beziehungsweise 12 Prozent für das Gefühl, erfolgreich zu sein, von Bedeutung.

Die mit Abstand wichtigsten Aspekte sind glücklich (72 Prozent) und gesund (71 Prozent) zu sein. Auch gute Freunde (55 Prozent), die Familie (48 Prozent), Reisen (44 Prozent) und Zeit für Hobbies (41 Prozent) sind für das Gefühl, erfolgreich zu sein, wichtiger als die Karriereentwicklung. Und hier unterscheiden sich Frauen auch kaum von Männern. So werten beispielsweise jeweils 13 Prozent, verheiratet zu sein, als Erfolg. Die Einschätzung ist auch sehr mit dem Erreichen von persönlichen Zielen verknüpft. So antworteten 13 Prozent auf die Frage, was Erfolg in zehn Jahren bedeuten würde, damit, dann mehr Zeit für die Familie und Freunde oder zum Reisen (12 Prozent) zu haben. Auf einen besser bezahlten Job arbeite nur jeder Zehnte hin.

Das Berufliche, so urteilen die Studienautoren, ist weniger Zeichen des Erfolges als vielmehr Weg und Mittel dahin. So möchten zum Beispiel 17 Prozent der Befragten bis 2027 in den Ruhestand gehen und diesen auch entsprechend aktiv gestalten können. Der Faktor Beruf ist auch nicht zu unterschätzen, wenn es darum geht, die persönlichen Ziele zu erreichen. So sehen 58 Prozent ihre Ausbildung als wichtigsten Einflussfaktor auf ihren Erfolg an. Die berufliche Laufbahn und der jeweilige Wohnort folgen mit jeweils 38 Prozent.

So sind dann auch berufliche Veränderungen das Mittel, um die gesteckten Ziele zu erreichen. So würden zum Beispiel 35 Prozent einen besser bezahlten Job annehmen oder Überstunden (20 Prozent) in Kauf nehmen, um im Privatleben mehr Freiheiten zu haben. Im Umkehrschluss würden aber nur sechs beziehungsweise sieben Prozent Zeit mit der Familie oder Freunden opfern.

Die Studie wurde von YouGov im Auftrag von LinkedIn zwischen dem 12. Und 15. Oktober 2017 durchgeführt. Befragt wurden 2.067 Arbeitnehmer. Davon waren 1.000 Männer und 1.067 Frauen.

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Sven Pauleweit

Sven Pauleweit

Ehemaliger Redakteur Human Resources Manager

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