Es wird eng

Personalmanagement

Am 1. Februar 2014 ist es soweit: Bis dahin müssen alle Unternehmen die SEPA-Umstellung abgeschlossen haben. Mit Blick auf eine aktuelle Umfrage der ADP Employer Services GmbH wird jedoch deutlich, dass es bei vielen Unternehmen eng wird. Befragt wurden mehr als 50 SEPA-Verantwortlichen über das Vorgehen und den Stand der Einführung – mit überraschendem Ergebnis.

Mit SEPA, dem einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum, werden in 28 EU-Staaten sowie Island, Liechtenstein, Norwegen, Monaco und der Schweiz einheitliche Verfahren für den bargeldlosen Zahlungsverkehr eingeführt. Unternehmen haben nur noch wenige Tage, um Überweisungen und Lastschriften auf das neue Verfahren umzustellen. Die Einführung ist somit zeitkritisch und stellt viele Unternehmen vor zusätzliche Herausforderungen.

Zentrale Aufgabe bei der Umstellung ist die Einführung der IBAN-Nr. (International Bank Account Number), aber auch die sich verändernden Rahmenbedingungen müssen beachtet werden. Offiziell wurde Unternehmen und Organisationen dazu geraten, die Umstellung bis spätestens Oktober 2013 abgeschlossen zu haben, was noch Raum für eine Testphase bietet. Die ADP-Umfrage unter 50 SEPA-Verantwortlichen hat jedoch gezeigt, dass dieser Rat in den meisten Fällen nicht beachtet wurde. Die Mehrzahl der befragten Unternehmen hat sich erst sehr spät mit der SEPA-Einführung beschäftigt. Über 60 Prozent haben sich erst ab dem 3. Quartal 2013 mit der Umsetzung der Neuerungen befasst. Trotzdem erwarten knapp 80 Prozent der Unternehmen einen erfolgreichen Abschluss der Vorbereitungen in 2013.

Der geschätzte Aufwand, der mit der SEPA-Einführung verbunden wird, liegt bei knapp 60 Prozent der Befragten bei ein bis zwei Personenmonaten. Nur 12 Prozent kalkulieren den Einführungsaufwand auf über sechs Personenmonate. Der unterschätzte Aufwand kann in vielen Fällen auf die Konzentration der Unternehmen auf die Formatumstellung in den Finanz und Personalabrechnungssystemen zurückgeführt werden. Inhaltlich haben sich nur Wenige mit den darüber hinaus gehenden Änderungen und den damit verbundenen Konsequenzen auseinandergesetzt.

Auch aus der Frage nach den Themengebieten, die mit der SEPA-Einführung verbunden werden, lässt sich die Unkenntnis der Verantwortlichen ablesen. Nur weniger als der Hälfte war bewusst, dass durch SEPA auch neue rechtliche Rahmenbedingungen einzuhalten sind. Genauso wenigen war bekannt, dass ein neues Lastschriftverfahren zu SEPA zählt.
Unternehmen, die die SEPA-Einführung noch nicht abgeschlossen haben, ist zu raten, dies schnellstmöglich zu tun. Eine fristgerechte Umsetzung zum 1. Februar, ohne Möglichkeit eines Testlaufs, kann und wird in vielen Fällen zu Problemen führen. Sollte die Einführung nicht rechtzeitig abgeschlossen sein, drohen Abmahnungen und im schlimmsten Fall Liquiditätsnöte.

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Walter Gora

Geschäftsführer

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