Führung und Change Management haben Priorität

Leadership

Die größten Herausforderungen für HR sind nicht gleichzeitig die Themen, die in der Öffentlichkeit am stärksten diskutiert werden. Big Data oder Diversity fliegen unter dem Radar der Personaler, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Es gibt eine Diskrepanz zwischen den Themen, die öffentlich stark diskutiert werden, und dem, was bei Personalern ganz oben auf der Agenda steht. Change Management und die Verbesserung der Führungs- und Managementqualität hat da Priorität, am dritthäufigsten wird das Recruiting genannt. Zu dem Ergebnis kommt der aktuelle Kienbaum HR-Klima Index. Demgegenüber rangieren Aspekte wie Big Data, Work-Life-Balance, Diversity oder Demografie abgeschlagen auf den letzten Plätzen. Für Work-Life-Balance votierten nur drei Prozent, für Demografie sieben und für Diversity und Big Data jeweils vier Prozent der befragten Personalchefs. Diese wurden auch offen danach gefragt, was sie als größte strategische Herausforderung für HR in ihrem Unternehmen ansehen. Auch hier wurden am häufigsten die Begleitung und das Management von Change-Prozessen genannt, sei es in einem Wachstums-Umfeld oder in schwierigen wirtschaftlichen Situationen.

Beim Thema Finanzen sieht es für HR aktuell ein wenig besser aus als in den vergangenen Jahren. So erwarten rund ein Drittel der Personalchefs für 2015 steigende Ressourcen für die Personalarbeit, und das bei gleichbleibenden Mitarbeiterzahlen. „Nach dem jahrelang vorherrschenden Anspruch der Effizienzsteigerung bei gleichbleibender Ressourcenausstattung eröffnen die Unternehmen ihren Personalbereichen nun endlich die Möglichkeit, bestehende Systeme zu optimieren und neue Themen anzugehen“, kommentiert Hans Ochmann, Human-Resources-Experte und Geschäftsführer von Kienbaum Management Consultants, dieses Ergebnis.

Auch bei der immer wieder gestellten Frage nach der Bedeutung der Personalabteilung als strategischer Partner gibt es laut der Erhebung Fortschritte zu vermelden: Nicht nur sieht die Hälfte der Befragten einen steigenden Einfluss von HR innerhalb des Unternehmen, auch sind in neun von zehn Unternehmen die Personalchefs im Topmanagement vertreten und in die meisten strategischen Initiativen und Projekte eingebunden. Der Blick auf Unterschiede zwischen Industrie- und Schwellenländern zeigt bei dieser Frage Erstaunliches: Demnach sind nämlich die Personalbereiche in Schwellenländern zum Teil geringfügig besser in den Unternehmen positioniert und öfter intensiver in strategische Projekte involviert.

Für die Studie, die Kienbaum seit 2006 alljährlich herausgibt und die in diesem Jahr erstmalig international ausgerichtet war, wurden 500 Personalchefs aus 16 Ländern befragt.

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Kathrin Justen

Kathrin Justen ist Verantwortliche für People and Culture bei der Digitalberatung Digital Dna und arbeitet nebenberuflich als freie Journalistin.

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