Für Frauen wird die Bezahlung wichtiger

Personalmanagement

Wenn es um die Wahl des Arbeitgebers geht, wird die Vergütung für Frauen ein immer wichtigeres Kriterium. Innerhalb der letzten fünf Jahre hat sich für sie die Bedeutung des Gehalts verdreifacht. Deutlich wichtiger ist es aber für Männer.

Die Faktoren, die für Männer und Frauen wichtig sind, wenn sie sich für einen Arbeitgeber entscheiden, sind durchaus unterschiedlich. Mehr als jede zweite Frau achtet hier auf eine gute Arbeitsatmosphäre und Teamgeist. Mit rund 56 Prozent ist dies das wichtigste Kriterium für Frauen, doch nur 38 Prozent der Männer sehen das ebenso. Ihnen sind mit rund 48 Prozent die Karriereperspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten am wichtigsten, hier liegen sie mit den Frauen (46 Prozent) aber fast gleich auf, wie eine Studie der TU München und der Stiftung Familienunternehmen zeigt.

In Gehaltsfragen liegen beide Geschlechter noch deutlich auseinander. Gaben rund 48 Prozent der Männer eine attraktive Vergütung und Sozialleistungen als wichtigen Faktor an, taten das nur 38 Prozent der befragten Frauen. Interessant ist hier jedoch die Entwicklung. Im Vergleichszeitraum 2008 wählten nur 12,8 Prozent der Frauen die Vergütung. Damit hat sich der Wert in den letzten fünf Jahren verdreifacht. Zwar ist auch bei den Männern ein Anstieg zu verzeichnen, doch bei einer Ausgangslage von knapp 34 Prozent 2008 ist dieser bei weitem nicht so deutlich.

Für die Verfasser der Studie ist das ein klares Zeichen, dass hochqualifizierte Frauen inzwischen mit mehr Selbstbewusstsein in Gehaltsverhandlungen gehen und sich in absehbarer Zeit die Gehaltsschere zwischen Männern und Frauen schließen wird.

Die Studie nimmt aber nicht nur die Faktoren für die Arbeitgeberwahl in den Fokus, sondern setzt diese auch in den Vergleich von Familienunternehmen und Großkonzernen. Hier zeigt sich, dass die befragten Frauen und Männer bei insgesamt 14 verschiedenen Anforderungen in zehn Fällen die Familienunternehmen vorne sehen. Bei der Arbeitsatmosphäre, flachen Hierarchien, kooperativen Führungsstil oder auch der Möglichkeit, eigenverantwortlich zu arbeiten, werden Familienbetriebe besser eingeschätzt. Unter anderem in Sachen Internationalität, Standort, Vergütung und Reputation beispielsweise die Nicht-Familienunternehmen die Nase vorn.

Die Studie basiert auf rund 1.500 Befragungen die von 2008 bis 2013 auf den „Karrieretagen Familienunternehmen“ durchgeführt und von der TU München ausgewertet wurden.

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Sven Pauleweit

Sven Pauleweit

Ehemaliger Redakteur Human Resources Manager

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