Google reiht die Ergebnisse anderer Jobbörsen unter den eigenen ein. 23 europäische Stellenportale fordern eine EU-Untersuchung wegen „unfairer Praktiken“.
Google nutzt seine Marktmacht aus – so der Vorwurf von 23 europäischen Online-Stellenbörsen. Wie Reuters berichtet, reiht der Suchmaschinenriese die Ergebnisse anderer Jobportale weiter unten ein, während die der eigenen Stellenbörse Google for Jobs stets ganz oben erscheinen. Die Konkurrenten beklagen, Google würde damit seine Marktmacht ausnutzen, was wettbewerbswidrig sei, da Google dabei nicht die üblichen Marketing-Ausgaben zu tragen habe.
Die 23 Stellenbörsen fordern in einem Brief an Margrethe Vestager, EU-Kommissarin für Wettbewerb, diese „unfairen“ Praktiken zu untersagen, während der Fall auf seine Rechtmäßigkeit geprüft wird.
Google for Jobs gibt es in den USA bereits seit zwei Jahren, im Mai 2019 ist die Jobsuchfunktion auch in Deutschland freigeschaltet worden. Die Suchmaschine scannt Websites nach Stellenanzeigen und zeigt die relevantesten Ergebnisse in einer Box an, wenn jemand nach einem Job googelt. Wer die von Google herausgegebenen Guidelines befolgt, erhöht angeblich die Chance, dass die Stellenanzeigen der eigenen Website von Google for Jobs gefunden werden.
Die Reaktion auf den Launch von Google for Jobs fiel bei der Konkurrenz und in den Medien gemischt aus. Zudem hatte der Service vorübergehend ein Porno- und Spam-Problem.