Jugendliche wünschen sich im Job Spaß und Sicherheit

Personalmanagement

Deutschlands Jugendliche sind mit Blick auf ihre berufliche Zukunft grundsätzlich optimistisch. Viele sehen positiv auf ihre Karrieremöglichkeiten, doch spielt Sicherheit für sie eine wichtige Rolle. Auch Sorgen und Zweifel gehören zum Berufsstart.

Spaß soll er machen, der Job. Das sagen zwar die meisten Jugendlichen in Deutschland, insgesamt 71 Prozent. Doch direkt danach folgt der Aspekt der Sicherheit (64 Prozent) und die Erwartung, dass der Beruf den eigenen Fähigkeiten und Neigungen entspricht (50 Prozent). Der Aspekt der flexiblen Arbeitszeiten – angeblich so wichtig für die Generation Y – folgt erst auf Platz 27. So lauten zentrale Ergebnisse der McDonald‘s Ausbildungsstudie 2013.

Demnach sind die Jugendlichen hierzulande zwar insgesamt durchaus optimistisch – fast drei Viertel sehen ihrer beruflichen Zukunft mit Hoffnungen und nicht mit Befürchtungen entgegen – doch gefragt nach ihren beruflichen Sorgen oder Einschätzungen ihrer individuellen Aufstiegschancen zeigen sich diesbezüglich Einschränkungen.

So sehen nur 59 Prozent von ihnen ihre individuellen Aufstiegschancen als positiv an und nur 35 Prozent meinen, dass sie selbst beruflich mehr erreichen können als ihre Eltern, ein weiteres Drittel zweifelt dies an. Auch haben deutschlandweit nur 43 Prozent den Eindruck, dass es in ihrer Region genügend Ausbildungsplätze gibt. Hier herrscht allerdings ein großes regionales Gefälle. Denn während die Jugendlichen in Bayern dem zu 55 Prozent zustimmen, sind es in der Region Südost, zu der Sachsen-Anhalt und Thüringen zählen, nur 20 Prozent.

Gefragt nach ihren Sorgen geben die Jugendlichen am häufigsten Sorgen um die eigene Gesundheit und die ihrer Familie an. Aber auch berufsbedingte Befürchtungen sind nicht selten: Ein gutes Drittel sorgt sich beispielsweise darum, arbeitslos zu werden oder im Alter nicht genügend Geld zur Verfügung zu haben. Und je ein Viertel der Befragten hat Bedenken, ob man den Anforderungen der Berufswelt beziehungsweise der Schule gewachsen ist und ob man sich vielleicht für den falschen Beruf entschieden hat. Dazu passt, dass generell mehr als die Hälfte der Jugendlichen die Entscheidung, was sie beruflich machen sollen, schwer findet. Und völlig sicher, dass man den richtigen Beruf ausgewählt hat, ist auch nur eine Minderheit: 43 Prozent der Studenten sehen das so, 35 Prozent der Berufstätigen, 36 Prozent der Auszubildenden und 24 Prozent der Schüler.

An die betriebliche Ausbildung gehen die Jugendlichen in Deutschland pragmatisch heran: Sie wählen das Unternehmen vor allem nach den Übernahmechancen aus (73 Prozent). Und sie erwarten, auf den nachfolgenden Berufsalltag vorbereitet zu werden und richtig mitarbeiten zu können. Praxisnähe und ein fester Ansprechpartner zählen ebenfalls dazu. Für knapp 60 Prozent haben sich diese Erwartungen auch erfüllt, 17 Prozent geben sogar an, positiv überrascht zu sein von ihrer Ausbildung. Das betrifft vor allem die Bereiche Aufgaben, Kollegen und Vorgesetzte. Auf der anderen Seite wurden neun Prozent der Auszubildenden bezüglich ihrer Erwartungen negativ überrascht. Auch das betraf meist die Bereiche Vorgesetzte und Aufgaben, ebenfalls häufig genannt wurde das Thema Entwicklungsmöglichkeiten.

Generell haben die Jugendlichen klare Idealvorstellungen davon, wie ein Vorgesetzter sein sollte. Diese weichen aber zum Teil stark von der Realität ab, die sie im Ausbildungsbetrieb erleben. Beispielsweise sagen 91 Prozent der Befragten, dass Vorgesetzte Leistungen ihrer Mitarbeiter anerkennen sollten, aber nur 62 Prozent erleben dies so. Und 87 Prozent meinen, der Chef müsse sich für seine Mitarbeiter einsetzen. In der Realität bestätigt eine solche Führung nur die Hälfte der Jugendlichen.

Die Studie beleuchtet auch, wie sich Jugendliche bei der Entscheidung für ein bestimmtes Studium oder eine passende Ausbildung informieren. Immerhin 58 Prozent fühlen sich auch ausreichend über ihre Möglichkeiten informiert. Als Quelle dienen vor allem die Eltern (83 Prozent), Freunde oder Bekannte (78 Prozent), das Internet insgesamt (67 Prozent) und ein betriebliches Praktikum (56 Prozent). Soziale Netzwerke oder die Infotage von Unternehmen und Universitäten rangieren eher im hinteren Teil des Feldes. Die Eltern gelten auch als hilfreichste Informationsquelle, gefolgt vom direkten Blick ins Unternehmen über ein Praktikum.

Für die repräsentative Studie, die McDonald‘s in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach und dem Jugendforscher Klaus Hurrelmann der Hertie School of Governance erstellte, wurden mehr als 3.000 Jugendliche im Alter von 15 bis einschließlich 24 Jahren zu ihren Erwartungen und Einstellungen zu Arbeit und Ausbildung befragt.

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Kathrin Justen

Kathrin Justen ist Verantwortliche für People and Culture bei der Digitalberatung Digital Dna und arbeitet nebenberuflich als freie Journalistin.

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