Keine Angst vor Produktivitätsverlust

Future of Work

Soziale Medien werden von Unternehmen bisher vor allem zur Kommunikation eingesetzt. Doch deren Nutzung kann auch die Produktivität steigern. Es gilt, Skepsis und Unwissen entgegenzuwirken.

Der Einsatz von sozialen Medien ist für immer mehr Unternehmen interessant. Dabei stehen für die meisten zwar vor allem die Verbesserung der internen Kommunikation oder ein besseres Wissensmanagement im Vordergrund, für ein gutes Drittel spielt aber auch die Erhöhung der Produktivität eine Rolle, wie eine aktuelle Studie der Wiesbaden Business School und des Beratungsunternehmens embrander zeigt. Auf der anderen Seite wird ein Produktivitätsverlust aber auch als größtes Risiko bei der Nutzung von Social Media gesehen, 41 Prozent der befragten Unternehmen befürchten dies.

Bei den konkreten Ansichten, ob soziale Medien nun Produktivität fördern oder hemmen, ist die Unternehmenslandschaft offenbar geteilt. Diejenigen, die Social Media einsetzen, sind zu zwei Fünfteln (39 Prozent) vom positiven Effekt, den diese Nutzung auf die unternehmensinterne Produktivität hat, überzeugt. Skeptisch sind hingegen die Unternehmen, die Facebook, Blogs und Co. noch nicht in die tägliche Arbeit integriert haben. Sie glauben nur zu acht Prozent grundsätzlich an deren produktivitätssteigernde Wirkung. Und nur ein Prozent derjenigen Unternehmen, die soziale Medien nutzen, glauben, dass dies der Produktivität schaden würde, bei den Nicht-Nutzern sind es immerhin neun Prozent.

Wie die Auswirkungen der Social-Media-Nutzung also eingeschätzt werden, ob mehr die Potenziale oder die Gefahren gesehen werden, hängt daher in nicht unerheblichem Maße davon ab, ob man bereits Kontakt und Erfahrungen mit der Wirkung von sozialen Medien im Arbeitsalltag gemacht hat. Je weniger dies der Fall ist, desto skeptischer ist der Blick darauf.

Das betrifft auch die private Nutzung dieser Kommunikationsmöglichkeiten – immerhin ein Hauptgrund dafür, warum viele Unternehmen Produktivitätseinbußen befürchten, wenn sie zulassen, dass ihre Mitarbeiter sie nutzen. Die Studie gibt Entwarnung und zeigt, dass ein generelles Verbot nicht sinnvoll ist. Denn von den Unternehmen, in denen die private Nutzung von Social Media Plattformen erlaubt ist, sind 91 Prozent mit der Produktivität zufrieden, bei den Unternehmen mit einem Verbot von privater Social-Media-Nutzung sind es nur 49 Prozent.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Unternehmen aufgrund eines befürchteten Produktivitätsverlustes nicht davor zurückschrecken sollten, diese Kommunikationsformen auszuprobieren. Was beim Einsatz sozialer Medien aber von besonderer Bedeutung ist, ist, die Mitarbeiter dazu zu befähigen, diese effektiv und produktivitätssteigernd einzusetzen.

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Kathrin Justen

Kathrin Justen ist Verantwortliche für People and Culture bei der Digitalberatung Digital Dna und arbeitet nebenberuflich als freie Journalistin.

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