Konkrete Ziele für mehr Motivation und Produktivität

Leadership

Führungskräfte sind besonders gut darin, übergeordnete Ziele zu setzen und diese zu verfolgen. Was dabei jedoch öfter in Vergessenheit gerät: Wie sich diese Strategien und Ziele auf jede Ebene des Unternehmens übertragen lassen. Dementsprechend gelingt es der Führungsebene häufig nicht, ihre Visionen an die ihnen untergeordneten Teams weiterzugeben.

Eine Umfrage, die in Performance Management: Putting Research into Action veröffentlicht wurde, ergab, dass nur 14 Prozent der Mitarbeitenden die Strategie und Ausrichtung ihres Unternehmens verstehen. Doch werden die übergeordneten Ziele nicht auf allen Unternehmensebenen transparent und klar vermittelt, leiden die Kreativität, die Zusammenarbeit und das Gemeinschaftsgefühl der Mitarbeitenden. Denn häufig wissen Angestellte nicht, inwiefern ihre Arbeit dem Unternehmen nutzt oder wie ihre Arbeit mit dem großen Ganzen verbunden ist. Das führt zu einem Gefühl der Verlorenheit.

Wie kaskadierende Ziele in Unternehmen helfen können

Die Einführung von sogenannten kaskadierenden, also stufenförmigen Zielen kann eine große Hilfe sein. Diese Praxis fördert die Transparenz, das Engagement und die Arbeitsmoral und gibt den Mitarbeitenden auf allen Ebenen ein gemeinsames Ziel. Dabei werden übergeordnete Unternehmensziele in Ziele auf jeder Ebene des Unternehmens übersetzt. Die Führungskräfte legen die Ziele auf den höchsten Ebenen des Unternehmens fest und kommunizieren sie dann klar und eindeutig an die Projektmanager, Teamleiterinnen und Mitarbeitende.

Das hilft den Mitarbeitenden auf den unteren Ebenen dabei, sich selbst Ziele zu setzen, die mit der größeren Vision des Unternehmens übereinstimmen. Diese Transparenz steigert die Motivation, da der eigene Beitrag zum großen Ganzen klar und die Orientierung der Beschäftigten an falschen Zielen verhindert wird.

Wie man kaskadierende Ziele einführt

1. Die richtigen Ziele setzen

Das wichtigste Ziel in einer Zielkaskade ist das oberste, da es die Richtung und die Wirksamkeit aller anderen Ziele bestimmt. Und wenn es um die Auswahl großer Ziele geht, ist weniger mehr – und Eindeutigkeit oft der Schlüssel zum Erfolg.

Das große Ziel sollte drei Kriterien erfüllen:

  • Es sollte mit den Werten und der Vision des Unternehmens übereinstimmen.
  • Es sollte klar und realisierbar sein.
  • Es sollte trotzdem ehrgeizig genug sein, um zu koordinierter Zusammenarbeit und zum Handeln anzuregen.

Nachdem man sich für ein übergeordnetes Ziel entschieden hat, sollte festgelegt werden, wie weit die einzelnen Ziele nach unten reichen sollen und wer an der Festlegung der kurzfristigen Ziele beteiligt sein soll, die sich auf das langfristige Ziel beziehen.

2. Ziele aufschlüsseln und die Verantwortlichkeiten der einzelnen Teams festlegen

Sobald Sie Ihre obersten Ziele festgelegt haben, müssen Sie einen Prozess entwickeln, um diese Ziele den Mitarbeitenden auf allen Ebenen des Unternehmens zu vermitteln und sie langfristig an Bord zu holen:

  • Veranstalten Sie eine Reihe von Meetings auf Abteilungs- und Teamebene, in denen Sie die Bedeutung von kaskadierenden Zielen erläutern, die Ziele und Visionen auf Unternehmensebene vermitteln und alle Fragen der Mitarbeitenden beantworten.
  • Motivieren Sie Ihre Beschäftigten dazu, sich Ziele zu setzen, die mit dem großen Ganzen übereinstimmen und die gleichermaßen spezifisch, inspirierend und erreichbar sind.
  • Vereinbaren Sie Check-in-Termine mit den Führungskräften, um zu sehen, wie die kurzfristigen Einzel- und Teamziele mit den Unternehmenszielen übereinstimmen und auf diese einzahlen.

3. Mitarbeitende unterstützen: individuelle Ziele mit Unternehmenszielen in Einklang bringen

Kaskadierende Ziele sollten Teamleitungen und einzelnen Mitarbeitenden die nötigen Informationen geben, um ihre eigenen Ziele festzulegen und so ihre Kreativität zur Förderung der unternehmensweiten Ziele einzusetzen.

Erinnern Sie die Teams und Mitarbeitenden daran, dass sie die Möglichkeit haben, ihre persönlichen Stärken und Fähigkeiten zu nutzen, um die große Vision zu erreichen. Vergewissern Sie sich außerdem regelmäßig bei ihnen, dass sie sich auch ausreichend dabei unterstützt und auf die Unternehmensziele ausgerichtet fühlen. Einzelne Ziele müssen nicht direkt mit den unternehmensweiten Zielen verknüpft sein, aber jedes Ziel sollte mit dem nächsthöheren verknüpft sein, damit das Ganze in Einklang steht.

4. Fortschritte tracken und belohnen

Fortschritte zu tracken, ist besonders wichtig, wenn das System der kaskadierenden Ziele verwendet wird, da es von der Abstimmung zwischen den Angestellten auf allen Ebenen abhängt. Beginnen Sie mit der Auswahl von KPIs, die Ihnen helfen, sowohl die Produktivität als auch die Koordination der Angestellten untereinander zu bestimmen. Verwenden Sie dann Leistungsmanagement-Tools, durch welche Führungskräfte sehen können, was die Teamleitungen vorhaben, und die Teamleitungen wiederum sehen können, wie sich die einzelnen Ziele und Aufgaben zum Endziel summieren. Auf diese Weise kann schnell erkannt werden, wenn Prioritäten und Ziele aus dem Gleichgewicht geraten.

5. Ziele zum Bestandteil täglicher Meetings machen

Selbst wenn Ihre Ziele perfekt aufeinander abgestimmt sind, werden die Mitarbeitenden sie nicht erreichen, wenn sie nicht allgegenwärtig sind. Deshalb ist es so wichtig, diese Ziele in den Arbeitsalltag einzubinden. Abgestimmte Ziele sollten in Leistungsbeurteilungen, Einzelgesprächen und im kontinuierlichen Feedback berücksichtigt werden. So wird sichergestellt, dass der individuelle Beitrag jeder einzelnen Person das gesamte Unternehmen stetig voranbringt.

Die Einführung einer kaskadierenden Zielstruktur kann für viele Unternehmen eine große Umstellung sein und erfordert viel mehr Transparenz, Kommunikation und Kreativität als zuvor. Aber die Ergebnisse sind diese Arbeit wert. Unternehmen wird es so ermöglicht, mutige und inspirierende Ziele zu setzen und zu erreichen sowie gleichzeitig die Zufriedenheit und das Engagement der Mitarbeitenden zu fördern.

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Roderick de Greef, Vice President of Sales EMEA bei Lucid Software

Roderick de Greef

Roderick de Greef ist Vice President of Sales EMEA bei Lucid Software. Seine Spezialität ist die Expansion in neue Märkte und der schnelle Aufbau von Vertriebskanälen mit innovativen Techniken. Damit steigert seit fast 20 Jahren kontinuierlich den Umsatz und die Rentabilität einer Vielzahl von Unternehmen.

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