Mitarbeitergespräche erhöhen Zufriedenheit

Employer Branding

Die Unternehmen fürchten Fachkräfteengpässe. Um dem zu entgehen, setzen sie unter anderem auf langfristige Personalplanung, Recruiting im Ausland und verstärkte Mitarbeiterbindung.

Ein Viertel der Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sucht bereits jetzt systematisch nach Fachpersonal im Ausland. Unabhängig der Unternehmensgröße ist es immerhin jeder zehnte Betrieb. Denn: 60 Prozent von ihnen rechnen für die kommenden zwei Jahre mit einem verstärkten Wettbewerb um Fachkräfte. Zu diesem Ergebnis kommt die Längsschnittstudie „Arbeitsqualität und wirtschaftlicher Erfolg“. Um Fachkräfteengpässe zu vermeiden, haben zudem fast zwei Drittel der Unternehmen einen Personalplan aufgelegt, der in 78 Prozent der Fälle einen Zeitraum von bis zu drei Jahren überblickt.

Zudem versuchen die Betriebe, ihre Mitarbeiter stärker an sich zu binden. Mit variabler Vergütung, Fortbildungsangeboten, Heimarbeit und Mitarbeitergesprächen bemühen sich die Unternehmen, bei ihren Mitarbeitern zu punkten. So führen laut Studie durchschnittlich 71 Prozent der Unternehmen mindestens einmal pro Jahr systematische Mitarbeitergespräche durch. Kleine und mittlere Betriebe stehen dabei Großunternehmen kaum nach. Bei den Mitarbeitern kommt das Engagement gut an. Mitarbeitergespräche sind für sie glaubwürdige Signale für höheres Engagement, Zufriedenheit und Bindung an den eigenen Betrieb. Und ein Großteil der Beschäftigten glaubt darüber hinaus, dass ihr Betrieb spürbar an ihrer Weiterentwicklung interessiert ist.

Für die repräsentative Erhebung wurden zunächst 1.219 Personalverantwortliche in deutschen Betrieben des privaten Sektors mit einer Betriebsgröße ab 50 Beschäftigten zu ihren Instrumenten des Personalmanagements, der Unternehmenskultur und der Zusammensetzung ihrer Belegschaft befragt. Zudem wurde eine Auswahl von 7.508 Mitarbeitern aus einem Großteil dieser Betriebe zu ihrer Arbeitsqualität, ihrer Teilhabe an Instrumenten des Personalmanagements, arbeitsplatzbezogenen Merkmalen sowie weiteren soziodemografischen Merkmalen und Einstellungen interviewt. Eine zweite Befragungswelle ist noch für dieses Jahr geplant.

Die Studie wird durchgeführt vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), dem Seminar für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Personalwirtschaftslehre an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Initiiert wurde sie von der Initiative Neue Qualität der Arbeit mit dem Ziel, die Wirkung von Personalmaßnahmen auf die Arbeitsqualität der Beschäftigten und den wirtschaftlichen Erfolg von Betrieben zu untersuchen.

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Judith Schuldreich

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