Neue Technologie am Arbeitsplatz

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Im Homeoffice zu arbeiten, ist kein völlig neuer Trend. Doch die Pandemie wirkt hier als Transformationsbeschleuniger. Weltweit sind nun wesentlich mehr Angestellte im Homeoffice tätig als in den Jahren zuvor. Viele Unternehmen waren darauf nicht vorbereitet, sodass sich für sie eine Mammutaufgabe auftat.

Denn es muss nicht nur die Infrastruktur stehen, auch die Zugriffsrechte für Remote Working müssen klar sein. Darüber hinaus muss sichergestellt werden, dass die Produktivität gewahrt bleibt. Dazu setzen Unternehmen immer häufiger neue Technologie wie Machine Learning, künstliche Intelligenz (KI) und Chatbots ein. Diese können Arbeitsschritte teilweise automatisieren oder unterstützen (direkter Produktivitätsgewinn) oder Kommunikation und Interaktion fördern (indirekter Produktivitätsgewinn).

Bei den Mitarbeitern erzeugen die abrupten Veränderungen der Arbeitswelt enormen Stress: Zu den Ursachen gehören berufliche Unsicherheit, Schwierigkeiten bei der Trennung von Homeoffice und Privatleben, mehr oder minder gut funktionierende Tools sowie die Entfremdung von der Arbeit.

Oracle untersucht die Auswirkung neuer Technologien am Arbeitsplatz seit 2018 zusammen mit Workforce Intelligence in der jährlichen Studie AI@Work. 2020 lag der Fokus der Studie darauf, wie Technologie Menschen mit ihrer mentalen Gesundheit im Job helfen kann. Die Anwendungsfälle sind vielfältig und lassen einen Blick in die Zukunft der Arbeit zu:

  • Gespräche mit Chatbots: Viele Arbeitnehmer wenden sich bei persönlichen Anliegen lieber an einen digitalen Assistenten als an ihren Vorgesetzten. Das hat sich bereits 2019 abgezeichnet und ist nun noch deutlicher. Laut neuer Studie wollen 56 Prozent der Deutschen lieber mit einem digitalen Assistenten als mit ihrem Chef über Stress und Angst im Job reden. Nicht alle Menschen sprechen offen über ihre Probleme, da sie negative Reaktionen befürchten und nicht als Sorgenkind gelten wollen. Technologie kann den direkten Kontakt zu anderen Menschen und deren Fürsorge nicht vollständig ersetzen, aber sie bietet andere Vorteile, wie Neutralität und Anonymität.
  • KI als Informationsquelle: Die Deutschen stehen dem Einsatz von KI am Arbeitsplatz offen gegenüber. 81 Prozent gaben an, sich Unterstützung durch KI zu wünschen. Die aktuelle Lage führt oft zu Einschränkungen der gewohnten Arbeitsweise. Abstimmungsprozesse und Informationssuche können im Homeoffice deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen, sodass die Effizienz leidet. Hier kann KI sehr hilfreich sein und lange Recherchen vermeiden. Das reduziert den Stress bei den Arbeitnehmern und entlastet damit auch die HR-Kollegen. KI kann schnell wichtige Informationen auf Knopfdruck liefern. Und: Digitale Assistenten lernen permanent dazu und verbessern sich kontinuierlich, sodass sie schneller und treffsicherer auf Anfragen reagieren.
  • Automatisierung administrativer Aufgaben: Administrative Aufgaben wie die Bearbeitung von Urlaubsanträgen oder Spesenabrechnungen lenken oft von der eigentlichen strategischen und kreativen Arbeit ab. Ein entsprechend hohes Arbeitspensum kann zu einem Burnout führen. Administrative Aufgaben zu automatisieren, hat daher viel Zuspruch (57 Prozent in Deutschland).
  • KI als Karrierecoach: Die Pandemie fordert von einigen Arbeitnehmern, sich neue Fähigkeiten anzueignen. KI kann dabei helfen, den Schulungsbedarf einer Person zu ermitteln, indem sie ihre Kompetenzen mit ihrer Rolle im Unternehmen abgleicht. Darüber hinaus kann KI Arbeitnehmer mit passendem Lernmaterial zu versorgen. Ein weiterer Pluspunkt: Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt, wenn sie die Möglichkeit zur Weiterbildung haben. Ihr Engagement steigt dadurch potenziell.

Digitaler Wandel braucht Orientierung

Gewünscht hat sich die Pandemie niemand. Aber sie bietet Unternehmen Chancen, sich weiterzuentwickeln. Insgesamt hat Technologie einen massiven Einfluss auf die Produktivität von Unternehmen. Jedoch muss beim digitalen Wandel das Vorgehen sorgsam abgestimmt sein, wie es auch das Adaptable-Business-Modell in einer Studie von Oracle und der WHU Otto Beisheim School of Management beschreibt. Mitarbeiter wollen sich auch in einer veränderten Welt einbringen, denn der Mensch war, ist und bleibt anpassungsfähig. Im unternehmerischen Kontext bietet es sich an, im Prozess Fakten und Daten einzubeziehen und nicht einfach „los zu transformieren“. Sie geben die nötige Orientierung und Priorisierung.

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Joachim Skura, Oracle

Joachim Skura

Joachim Skura ist Strategy Director Human Capital Management bei Oracle. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Recruiting-Bereich und hat sowohl als Unternehmensberater als auch HR-Verantwortlicher einer Großbank gearbeitet. In diesen Funktionen hat er Recruiting-Prozesse von Unternehmen optimiert, Manager evaluiert und Teamstrukturen analysiert. Diese reiche Erfahrung fliesst nun in seine Tätigkeit in den Bereich HCM Applikationen von Oracle ein.

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