Ohne Respekt geht es nicht

Arbeitsrecht

Jede Veränderung beginnt mit einem Gedanken. Hier sind sieben, die sich Julia Schweitzer, Fachanwältin für Arbeitsrecht bei Taylor Wessing, zur Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat gemacht hat.

1. Bauen Sie Vertrauen auf

Ob Sie es wollen oder nicht: Sie sitzen in einem Boot und die Fahrt wird einfacher sein, wenn Sie nicht gegeneinander rudern. Der Gesetzgeber hat dies erkannt und bestimmt, dass Arbeitgeber und Betriebsrat vertrauensvoll zusammenarbeiten sollen. Dies ist auch sinnvoll, weil gegenseitige Blockaden nicht nur Zeit, sondern viel Geld kosten und dem Unternehmen und dem Wohl seiner Arbeitnehmer unnötig schaden.

2. Sprechen Sie miteinander

Wie baut man jetzt Vertrauen auf? Es hilft nur eins: miteinander reden. Ein Monatsgespräch wird in der Praxis selten ausreichen. Die Idee, dass sich Personalleitung und der Betriebsratsvorsitzende auch zu regelmäßigen Vier-Augen-Gesprächen treffen, ist sinnvoll. Leider kommt aber beim Empfänger das Gesagte selten so an, wie es sollte. Wenn nichts mehr geht, können Sie einen neutralen Dritten zusätzlich einschalten.

3. Zeigen Sie Respekt

Eins ist klar: Ohne Respekt kann es weder eine vertrauensvolle noch funktionierende Zusammenarbeit geben. Zeigen Sie Respekt dadurch, dass Sie auf Augenhöhe kommunizieren und ernsthaft und verlässlich die gesetzlichen Vorgaben zu Information und Unterrichtung wahren. Sie sind dazu ohnehin verpflichtet.

4. In die Rolle des anderen schlüpfen

Nehmen Sie gedanklich einmal bewusst die Perspektive des anderen ein. Was verärgert Ihr Gegenüber so und führt zu Blockaden? Haben Sie die gesetzlichen Rechte des Betriebsrats gewahrt?

5. Fragen Sie gezielt nach

Fragen Sie gezielt beim Betriebsrat nach, wenn es ständig hakt. Lassen Sie auch Fragen zu. Fragen sagen oft mehr über die Perspektive des anderen aus als knappe Antworten.

6. Lernen Sie zu verhandeln

Werden Sie sicher auf dem Feld des Verhandelns. Erlernen Sie Verhandlungsstrategien und Kommunikationstechniken. Ihr Gegenüber wird dies im Zweifel auch tun. Gehen Sie gut vorbereitet in Gespräche und halten Sie Ihre Argumente parat. So sind Sie gut gerüstet, auf Angriffe souverän zu reagieren.

7. Konflikte lösen

Blicken Sie nach vorn und versuchen Sie, Konflikte ganzheitlich zu lösen. Arbeiten Sie die eigentlichen Ursachen gemeinsam heraus und finden Sie Lösungen. In den seltensten Fällen geht es um die kleine, aber hart umstrittene Formulierung einer Betriebsvereinbarung, sondern tatsächlich um die zukünftige Zusammenarbeit.

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Julia Schweitzer

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