Was zählt, ist die Idee

Employer Branding

Die HR Excellence Awards werden bald zum fünften Mal verliehen. Wir sprachen mit Jury-Präsidentin Nicole Heinrich, die bei Otto die Ausbildung und das Personalmarketing verantwortet, über Inspiration, Vergleichbarkeit und ihre ganz persönlichen Erwartungen.

Frau Heinrich, Sie haben in diesem Jahr den Juryvorsitz zusammen mit Jörg Ritter übernommen. Wie kam es dazu?
Ich bin seit 2014 Mitglied der Jury und bin direkt gefragt worden, ob ich in diesem Jahr den Vorsitz mit Herrn Ritter übernehmen möchte. Die Themen, mit denen wir uns im Rahmen der Jury-Arbeit beschäftigen, finde ich immer sehr spannend und hab‘ mich gern leidenschaftlich engagiert, das ist wohl positiv aufgefallen. (lacht)

Sind Sie diese Aufgabe mit einer bestimmten Erwartung angetreten? Worauf freuen Sie sich?
Neue Erwartungen habe ich nicht. Wir haben das Feedback der Einreichenden immer sehr ernst genommen und jedes Jahr die Kategorien und Prozesse optimiert, das ist weiterhin meine Erwartungshaltung. Ich freue mich sehr auf den wahrscheinlich noch intensiveren Austausch mit den Jury-Kollegen und den Kollegen aus der Branche, die einreichen. Ich spüre das jetzt schon, das finde ich richtig gut.

Die HR Excellence Awards werden jetzt zum fünften Mal vergeben. Sind da überhaupt noch große Überraschungen möglich?
Absolut! Jedes Jahr zeigt sich immer wieder, wie lebendig die HR-Branche ist und wie viel Wert auf Qualität, Innovation und Wirksamkeit gelegt wird. Digitalisierung, Kulturwandel und War of Talents bestimmen ganz stark die HR-Arbeit und alle geben richtig Gas. Somit zum fünften Mal die Möglichkeit, alles Erreichte mit einem Applaus von der Branche für die Branche zu bereichern und damit die HR-Welt ein Stück voran gebracht zu haben.

Warum ist das so wichtig?
Neben den verdienten „Applaus“ ist es einfach eine großartige Gelegenheit, auch für kleinere Ideen eine große Sichtbarkeit zu bekommen. Sowohl als Inspiration für eigene Vorhaben, als auch um diese Energie an Kollegen in der Branche weiterzugeben, Projekte und Ideen einfach mal zu machen und nicht auf große Budgets zu warten, sondern den Blick auf die Sinnhaftigkeit und Wirksamkeit zu werfen. Nicht große Budgets bestimmen die Wirksamkeit, sondern die Idee ist entscheidend. Und diese Ideen gilt es zu ehren.

Sie selbst sind bei Otto für die Ausbildung und das Personalmarketing verantwortlich. Glauben Sie, dass Sie für Ihr tägliches Doing etwas mitnehmen können? Otto ist ja eigentlich ganz gut aufgestellt.
Ich kann immer etwas mitnehmen und bin immer inspiriert. Sowohl beim Vorvoting, als auch bei den Präsentationen und bei dem Austausch auf der Gala. Ja, wir haben bei Otto viele Möglichkeiten, innovativ zu sein und uns ständig fortzuentwickeln, und wir haben auch den Anspruch, immer wieder die nächste Stufe zu zünden. Das gelingt vor allem gut, weil wir ganz offen in den Austausch geben und unsere Erfahrungen sehr gerne weitergeben und gern von anderen lernen. Und genau deswegen weiß ich, dass ich auch dieses Jahr wieder sehr viel Bestätigung, aber auch Inspirationen von den HR-Kollegen für unsere Arbeit mitnehmen kann. Das war bisher jedes Jahr so.

Die Jury erreichen jedes Jahr hunderte Einreichungen. Wie gehen Sie und Ihre Jury-Kollegen damit um?
Wir gehen sehr verantwortungsvoll damit um, denn hinter jeder einzelnen Idee steckt ganz viel Power und hinter jedem Ergebnis ganz viel wertvolle HR-Arbeit. Und abgesehen von den Ergebnissen des Vorhabens ist die Einreichung und Vorbereitung der Unterlagen ja auch noch mal mit viel Herzblut verbunden. Das ist uns sehr bewusst.

Jede Einreichung wird persönlich gesichtet und wir nutzen dann eine Online-Plattform, in der wir uns in unseren ausgewählten Kategorien jede Einreichung in Ruhe anschauen und nach den Kriterien: Innovation, Kreativität, Zielgruppenpassung, Ergebnis voten. Jede Einreichung wird von mehreren Jurymitgliedern gevotet und daraus ergibt sich die Shortlist. Bei dem Live-Pitch wird dann auch wieder in dem Panel anonym gevotet. Das heißt nicht jeder bewertet alles, sondern in ausgewählten Kategorien, aber dann handverlesen und mit sehr viel Wertschätzung und Aufmerksamkeit. Ich freue mich sehr darauf.

Ich stelle es mir auch schwierig vor, beispielsweise Kampagnen mit großem Budget mit Projekten zu vergleichen, die mit weniger Geld etwas erreichen müssen?
Für mich zählt immer, immer, immer die Idee und die Realisierung mit der Wirksamkeit. Es ist egal, wer das gemacht hat und wie viel. Die Idee zählt und was daraus geworden ist. Uns ist natürlich klar, dass man mit Millionen-Budgets sehr viel machen kann und auch die Wirksamkeit steuern kann, genau das berücksichtigen wir und bringen dadurch eine absolute Vergleichbarkeit rein. Die Unterscheidung in Konzern und KMU hilft auch schon dabei. Auch wenn es innerhalb dieser Zuteilung genauso wichtig ist, den Blick auf eine gerechte Vergleichbarkeit zu haben und das gelingt uns immer sehr gut.

In diesem Jahr haben wir uns auch überlegt, dass es für die Shortlist noch mehr Feedback aus der Jury gibt, um die Einwertungen noch nachvollziehbarer zu machen. Offene Feedback-Kultur ist uns sehr wichtig.

Sie und Ihre Jury-Kollegen kommen ja durchaus aus namhaften Unternehmen. Wie ist das Vorgehen, wenn eines dieser Unternehmen ein Projekt einreicht, beispielsweise Otto?
Da gibt es eine klare Regel: wer auch ein Projekt eingereicht hat, wird aus dem Voting dieser Kategorie ausgeklammert und auch beim Live-Pitch einem anderen Panel zugeteilt. Es besteht also keinerlei Möglichkeit, das Ergebnis zu beeinflussen. Das würde auch niemand wollen, denn wir möchten ja ein ehrliches Voting und somit einen echt verdienten Award.

Sind Sie auf einen Bereich besonders gespannt?
Ich bin ganz besonders gespannt auf unsere Jubiläumskategorie und freue mich sehr auf die Projekte, die sehr nachhaltig ihre Ergebnisse verfolgt haben und persönlich gespannt bin ich auf „Corporate Social Responsibility“, wir haben selbst ein erfolgreiches Azubi-Engagement für Flüchtlings-Schüler durchgeführt und ich bin sehr überzeugt, dass die HR-Branche sich bereits insgesamt mit eigenen Formaten sehr engagiert hat. Das hat dann viel Potenzial für: „Voneinander lernen, sich gegenseitig inspirieren und dann selbst direkt machen.“

Die nunmehr fünften HR Excellence Awards werden am 2. Dezember im Tipi am Kanzleramt in Berlin verliehen. Die finale Einreichungsphase läuft noch bis zum 27. September. Die HR Excellence Awards werden vom Magazin Human Resources Manager und der Quadriga vergeben.

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Sven Pauleweit

Sven Pauleweit

Ehemaliger Redakteur Human Resources Manager

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