Wie sichere ich Qualität im Coaching?

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Coaching hat sich in den letzten Jahren als Instrument der Personalentwicklung etabliert. Je nach Unternehmen werden dafür interne und externe Coaches eingesetzt. Vertraulichkeit ist dabei oberstes Gebot, ohne Vertraulichkeit kann kein Coaching funktionieren. Wie aber die Qualität von etwas messen, dessen Kernleistung nicht einsehbar ist? Wie sicherstellen, dass das Coaching qualitativ hochwertig, zielführend und erfolgreich ist?

Grundlage für die Qualitätssicherung im Coaching ist ein professionelles Coaching-Konzept. Es sollte unter anderem folgende Punkte enthalten:

  • Wie definieren wir im Unternehmen Coaching, damit es zu unserer Unternehmenskultur und unseren Werten passt?
  • Welche Mitarbeiter können Coaching erhalten?
  • Worauf achten wir bei der Auswahl von Coaches? Wie bauen wir unseren Coach-Pool auf?
  • Wie binden wir alle Beteiligten (HR, Sponsor, Mitarbeiter, Coach) ethisch sauber ein?
  • Wann und wie evaluieren wir die Coaching-Maßnahme?
  • Etc.

Die ICF (International Coaching Federation) hat es sich zur Aufgabe gemacht, weltweit qualitativ hochwertiges Coaching mit hohen ethischen Standards zu fördern und weiter zu entwickeln. Sie hat messbare Kriterien festgelegt, die die Qualität von Coaching definieren – die ICF Kernkompetenzen und Ethikrichtlinien.

Die ICF unterstützt Unternehmen auf verschiedene Weise. So bietet sie Leitfäden zur Erstellung eines Coaching-Konzepts an (z.B. die Broschüre „Qualitätsmanagement im Einzelcoaching – ein Leitfaden für Personalentwickler“), unterstützt bei der Betreuung und Weiterbildung der internen Coaches, stellt Fallstudien und Best Practice Konzepte zur Verfügung, führt internationale Studien durch, etc.

Und: sie übernimmt durch die unabhängige Zertifizierung von Coaches einen wichtigen Teil des Qualitätsmanagements für Personalabteilungen. ICF zertifizierte Coaches müssen eine fundierte Ausbildung nachweisen, die sich an den ICF Kernkompetenzen und Ethikstandards für Coaches orientiert, die Einhaltung dieser Standards durch Aufnahmen regelmäßig überprüfen lassen, hunderte Stunden an Coaching nachweisen, sich kontinuierlich weiterbilden und sich alle 3 Jahre rezertifizieren lassen. Ein ICF Zertifikat ist somit wie ein TÜV-Siegel für Qualität im Coaching.

Bei der konkreten Evaluation von Coaching im Unternehmen sollten Sie sich mehrere Fragen stellen, zum Beispiel:

  • Was soll evaluiert werden?
    Der gesamte Coachingprozess? Das einzelne Coaching? Der Kosten-Nutzen-Faktor der Maßnahme(n)? Die individuelle Veränderung und ihre Auswirkungen?
  • Welche Erkenntnisse wollen Sie aus der Evaluation ziehen? Davon hängt ab, was Sie evaluieren sollten.
  • Welche Evaluationsschritte wollen Sie setzen?
    Bei der Auswahl der Coaches? Im Coachingprozess? Am Ende einer Maßnahme?
  • Wie sollen die Ergebnisse der Evaluation in Ihren Coachingprozess einfließen?

Ein guter Evaluationsprozess macht die Effekte von Coaching im Unternehmen sichtbar und hilft dabei, Coaching qualitativ hochwertig, zielführend und erfolgreich zur Personalentwicklung einzusetzen.

Mit dem Prism Award hat die ICF ein zusätzliches Instrumentarium geschaffen, die Qualität von Coaching-Angeboten auch extern evaluieren zu lassen. Jedes Jahr können Organisationen ihre Coaching-Konzepte bei der ICF Deutschland einreichen und sich der Bewertung durch eine hochkarätige, unabhängige Fachjury stellen. Gewinner der letzten Jahre waren unter anderem VW, Vodavone und SAP. Durch die Teilnahme erhalten Unternehmen ein wertvolles Feedback und Klarheit über die Stärken und Entwicklungsmöglichkeiten ihres Angebots. Sie stärken die Sichtbarkeit im Unternehmen und können als Sieger die Auszeichnung auch für das Employer Branding nutzen. Die Teilnahme am Prism Award rundet somit das Evaluationskonzept im Unternehmen ab und schafft eine Möglichkeit, das eigene Coaching-Konzept kontinuierlich weiter zu entwickeln.

Ausgezeichnet: 2020 ICF-Deutschland-Präsidentin Christine Kranz übergab den Sonderpreis an Hartmut Jäger (3.v.l.), Leiter „Weiterbildung Leadership und Zusammenarbeit“ bei der Volkswagen Group Academy, sowie die Coaches Thomas Teubel (li.) und Rüdiger Freiwald (r.). (Foto: © Volkswagen)

Professionelle Unternehmen brauchen professionelles Coaching. Wie sichern Sie also die Qualität von Coaching im Unternehmen?

  1. Legen Sie einen klar definierten Coaching-Prozess fest.
  2. Achten Sie auf die Zertifizierung der eingesetzten Coaches.
  3. Evaluieren Sie die Coaching-Maßnahmen anhand klar definierter Kriterien und lassen Sie das Ergebnis in Ihren Coaching-Prozess einfließen.

Die ICF unterstützt Sie gerne dabei.

International Coaching Federation(ICF) – 2020 feiert die ICF das 25-jährige Bestehen als globale Organisation für Coaches und Coaching. Die ICF widmet sich intensiv der Förderung der Profession Coaching, indem sie hohe ethische Standards setzt, einen unabhängigen Zertifizierungsprozess aufgesetzt hat und ein weltweites Netzwerk von zertifizierten Coaches über eine große Anzahl von Coaching Disziplinen hinweg aufgebaut hat. Sie hat über 41000 Mitglieder in 147 Ländern, die gemeinsam daran arbeiten, Coaching bekannter zu machen, die Integrität der Profession hochzuhalten und sich stetig durch die neueste Forschung und Praxis weiterzubilden.www.coachfederation.be

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Barbara Klinke, ICF

Barbara Klinke

Barbara Klinke, ACC ist Mitglied des Vorstands der ICF Deutschland und professioneller Coach seit 2006. Im Coaching vereint sie Klarheit, und starke Lösungsorientierung mit ausgeprägter Intuition und dem Blick für den Menschen. Als ehemalige Veranstaltungsmanagerin und Beraterin kennt sie beide Seiten der Wirtschaft und führt diese Erfahrung in ihrer Arbeit als Coach zusammen.

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