Wie steht es wirklich um das Wohlbefinden in Europa? Und welche Rolle spielt der Arbeitsplatz dabei? Antworten liefert der erste Wellbeing Compass von Urban Sports Club. Die groß angelegte, repräsentative Studie zeigt, wie stark körperliche, mentale und soziale Gesundheit miteinander verwoben sind und wie viel Potenzial in der gezielten Förderung von Wellbeing durch Arbeitgeber steckt.
Erhoben wurde das Wohlbefinden in sieben Lebensbereichen: körperlich, mental, sozial, finanziell, beruflich, spirituell und ökologisch. Befragt wurden 5.000 Menschen zwischen 18 und 55 Jahren in Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal und den Niederlanden. Das Ergebnis: Europa steht beim Thema Wellbeing vor einem Wendepunkt – und Unternehmen spielen dabei eine zentrale Rolle.
Regelmäßige Bewegung verändert alles
Was viele ahnen, belegt die Studie mit Zahlen: Wer sich regelmäßig bewegt, fühlt sich nachweislich wohler. In Deutschland berichten Menschen, die mindestens zwei- bis dreimal im Monat aktiv sind, von einem um 0,7 Punkte höheren allgemeinen Wohlbefinden (Skala 0 bis 10). In Spanien liegt dieser Effekt sogar bei einem vollen Punkt. Dabei geht es nicht nur um körperliche Fitness. Für die Hälfte der Befragten zählen Stressabbau und mentale Gesundheit zu den wichtigsten positiven Effekten sportlicher Aktivität. Für ein Drittel helfen Fitness-Angebote dabei, Struktur und Motivation in den Alltag zu bringen. 31 Prozent nutzen Sport gezielt, um gesunde Routinen zu entwickeln.
Europas Erwartungen an Unternehmen sind eindeutig
Die Erkenntnis, dass Wohlbefinden mehr ist als eine Privatangelegenheit, spiegelt sich in einer klaren gesellschaftlichen Erwartung: 88 Prozent der Europäer:innen sehen Unternehmen in der Verantwortung, zum Wellbeing ihrer Mitarbeitenden beizutragen. Und die Bereitschaft zur Teilnahme an entsprechenden Programmen ist hoch: 58 Prozent würden sich auf Angebote im Unternehmen einlassen. In Deutschland liegt die Zustimmungsrate bei 55 Prozent, in Spanien sogar bei 74 Prozent.
Diese Haltung trifft auf eine ambivalente Realität: Deutsche Unternehmen sind in vielen Bereichen europäische Vorreiter, etwa bei Work-Life-Balance-Initiativen (34 Prozent), Teambuilding-Maßnahmen(35 Prozent) und betrieblicher Altersvorsorge (31 Prozent). Gleichzeitig zeigen sich deutliche Lücken bei Sport- und Bewegungsangeboten: Nur 24 Prozent der Arbeitgeber stellen diese bereit, obwohl sie von 36 Prozent der Beschäftigten als besonders attraktiv bewertet werden, bei den Frauen ist es sogar beinahe jede Zweite (42 Prozent).
Wellbeing ist mehr als ein Trend – es ist ein Erfolgsfaktor
Was bedeutet das für HR-Abteilungen, Unternehmensleitungen und Fachleute für Culture? Es bedeutet, dass Wellbeing nicht mehr als freiwillige Leistung oder kurzfristiges Projekt betrachtet werden darf. Vielmehr ist es ein strategischer Baustein moderner Unternehmensführung. Denn Mitarbeitende, die sich physisch und mental im Gleichgewicht fühlen, sind leistungsfähiger, loyaler und identifizieren sich stärker mit ihrem Unternehmen. Sie bringen Energie, Kreativität und Belastbarkeit mit – Fähigkeiten, die gerade in Zeiten des Wandels unverzichtbar sind.
Deutschland im europäischen Vergleich: andere Prioritäten, neue Chancen
Besonders spannend sind die Unterschiede in den Prioritäten. Während in den meisten Ländern das finanzielle Wohlbefinden an erster Stelle steht (jeweils rund 58 Prozent), geben in Deutschland 57 Prozent der Befragten an, ihr körperliches Wohlbefinden verbessern zu wollen. Finanzielle Aspekte folgen erst auf Platz zwei (51 Prozent), knapp vor dem mentalen Bereich (50 Prozent). Auffällig ist zudem: Finanzielles Wohlbefinden hat in Deutschland keinen messbaren Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden. Das spricht für einen kulturell veränderten Umgang mit Geld – und unterstreicht zugleich, wie Gesundheit und Lebensqualität an Bedeutung gewinnen.
Der Weg zu mehr Wellbeing beginnt mit Verantwortung
Unsere Vision ist es, eine inspirierende Wellbeing-Kultur für Organisationen und Individuen zu fördern – einfach, flexibel und vielfältig. Der Wellbeing Compass liefert dafür eine fundierte Datengrundlage und macht deutlich: Wellbeing ist mehr als Fitness. Sie ist ein Motor für mentale Stärke, soziale Verbindung und berufliche Zufriedenheit. Unternehmen, die diese Dynamik erkennen und fördern, investieren nicht nur in die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden, sondern in ihre eigene Zukunftsfähigkeit.
Sie möchten mehr über die Studienergebnisse erfahren?
Hier finden Sie die Landing Page mit allen Ergebnissen.