Arbeiten, während andere schlafen
Es mag etwas ungewöhnlich klingen, aber am liebsten arbeite ich um Mitternacht. Mir ist es wichtig, dass ich dann arbeiten kann, wenn ich meine Hochphasen habe, was häufig nachts der Fall ist. Um damit nicht unnötig Stress bei anderen auszulösen, habe ich in meiner E-Mail-Signatur den Satz stehen: „My working hours may be not your working hours. Please do not feel obligated to reply outside of your normal work schedule.“ Genau so steht es auch auf meinem firmeninternen Profil. Nahezu jede Nacht meldet sich dann meist um 1:30 Uhr meine fast zweijährige Tochter. Für mich ist das immer ein guter Zeitpunkt, den Rechner in den Ruhemodus zu entlassen, um mich nach einer kurzen beruhigenden Einwirkung auf die kleine Dame selbst ins Bett zu legen.
Start in den Tag
Für meine Tochter ist die Nacht dann um 6:30 Uhr meist zu Ende, was aktuell auch bedeutet, dass meine Nacht dann vorbei ist. Mein Sohn hat mittlerweile das Stadium Langschläfer erreicht und muss meist aus dem Bett gezogen werden. Punkt 8:00 Uhr bringe ich die beiden zur Kita, während meine Frau Kind Nummer drei hütet. Um 8:15 Uhr geht es dann für mich an jedem zweiten Tag in die ersten internen Calls. Meine Familie ist fester Bestandteil meiner Arbeitswelt und bestimmt diese maßgeblich. Ich erlebe dieses Work-Life-Blending als einen Prozess, nicht als einen Zustand. Und natürlich läuft nicht immer alles glatt.
Dienstreisen
Meine Dienstreisen sind durch die Pandemie von mehrfach wöchentlich auf null geschrumpft. Lediglich den HR Tec Talk am Tresen, eine Youtube-Show für alle, die sich für Technik im Personalmanagement interessieren, nehme ich regelmäßig gemeinsam mit dem Recruiting-Experten Michael Witt in Stuttgart auf. Die Nicht-Reiserei hat auch mein Equipment im Homeoffice deutlich verändert. Zuvor war ich sehr auf mobiles Arbeiten in Zügen und Flugzeugen ausgelegt. Ich hatte stets zusätzliche Bildschirme dabei: Mein Mini-Set-up beinhaltet zwei Monitore. Dieses Set-up habe ich im Homeoffice aufgestockt, sodass ich zwei erweiterte Bildschirme sowie einen zusätzlichen Rechner nutze. Da ich auch häufig Vorträge halte, habe ich neben einer zusätzlichen Webcam und entsprechendem Licht auch hochwertige Mikrofone.
Digitalität ist das Gebot
Mein Alltag dreht sich um Business Development, Konzernprozesse, Podcasting, Strategieentwicklung, Streaming, Kundentermine, Blogging, Presse, sich informieren, Personalentwicklung und Sport. Es ist daher kaum möglich, einen Standardtag abzubilden. Alles, was ich zum Arbeiten benötige, muss jedenfalls in der Cloud organisiert sein, sodass ich von jedem meiner Endgeräte unkompliziert darauf zugreifen kann. Im Reisefall muss auch mal alles über mein Telefon laufen können. Dieses Denken zieht sich bei mir bis in die handschriftlichen Notizen, für die ich das digitale Papier Remarkable verwende. Tatsächlich ist es für mich wichtig, dass ich auch Dinge mal zeichnen und scribbeln kann.
Auch heute noch nutze ich Real Life Whiteboards. Das Denken an der Tafel ist allerdings etwas zurückgegangen, nachdem ich auf digitales Papier und Apps wie Miro und Conceptboard umgestiegen bin. Um meinen Arbeitstag effizienter zu gestalten, nutze ich die App Focus@Will, die mir nicht nur hilft, umgehend in einen Flow-Zustand zu gelangen, sondern sie holt mich dort auch rechtzeitig vor dem nächsten Meeting wieder heraus.
Ausgleich durch Boxtraining
Ich habe aktuell keine Zeit mehr für meine früheren Vereinssportarten. Seit meiner Kindheit habe ich diverse Kampfsportarten trainiert und warte auf den Moment, in dem meine Kinder alt genug sind, um die Kampfkünste gemeinsam mit mir zu erlernen. Bis es so weit ist, muss mein Sandsack herhalten.
In der Pandemie habe ich außerdem das Fitnessstudio gegen ein Smart Rope getauscht. Seilspringen gehörte schon früher zu meinen Fitnessaktivitäten, nun kann ich alle Seil-Sessions auch noch messen.
Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe Gender. Das Heft können Sie hier bestellen.