Durch Virtual Reality bewegen wir uns in großen Schritten aus der 2-D-Welt in die 3-D-Welt. Durch die Coronapandemie wird diese Entwicklung erheblich beschleunigt, weil Menschen vielfach digital und remote zusammenarbeiten mussten. Vor diesem Hintergrund hat das Metaverse, als Iteration des Internets, das Potenzial, die Art und Weise, wie Menschen interagieren und leben, maßgeblich zu verändern. Das schließt auch die Arbeitswelt ein, sodass sich viele Unternehmen fragen, ob und wie sie das Metaverse im Alltag nutzen können.
Mittlerweile wird Virtual Reality weit über den Gaming- und Unterhaltungsbereich hinaus genutzt wie beispielsweise im Gesundheitswesen, in Architekturbüros oder in Bildungseinrichtungen. Unsere Agentur hat ebenso vor einigen Monaten den Einstieg gewagt und nutzen den virtuellen Raum für einen wesentlichen Teil unserer Arbeit – die Kreation. Das Team besteht aus 16 Menschen zwischen 20 und 40 Jahren. Niemand von ihnen hatte Erfahrung in diesem Bereich mitgebracht, den Weg in die 3-D-Welt gingen wir also gemeinsam. Mittlerweile finden wöchentliche Meetings im virtuellen Raum statt, die ganz unterschiedlicher Natur sein können: Neben dem festen Weekly Call am Dienstag gibt es spontane Brainstormings oder auch Kennenlerngespräche mit neuen Teammitgliedern im Metaverse. Die virtuelle Erfahrung beschränkt sich dabei immer auf wenige Stunden am Stück – denn sonst können in seltenen Fällen Kopfschmerzen oder Unwohlsein nach zu langem Aufenthalt in der virtuellen Welt auftreten. Ein Tipp: Kaugummikauen hilft gegen Motion Sickness, einer Art Übelkeit ähnlich wie bei der Reisekrankheit, die durch die Diskrepanz zwischen der visuell wahrgenommenen Bewegung in der Virtual-Reality-Welt entsteht, während der Köper nahezu passiv verharrt.
Unsere Kreation entwickelt Ideen, Strategien und letztendlich die Konzepte für Influencer und Social-Media-Kampagnen. Innovationen und der kreative Austausch stehen also im Mittelpunkt. Deshalb haben wir uns für diesen Fachbereich als Metaverse-Pionier entschieden. Für die Nutzung am Arbeitsplatz setzen wir die Oculus-Brillen von Meta ein. Die wöchentlichen Teammeetings finden mittlerweile in den 3-D-Räumlichkeiten Horizon Workrooms statt, für deren Nutzung die Brille nötig ist.
Virtual Reality
Die virtuelle Realität ist eine Welt, die mithilfe des Computers oder einer virtuellen Brille erzeugt wird. Nutzerinnen und Nutzer sehen eine digitale, computergenerierte und dreidimensionale Umgebung, in der sie sich bewegen oder interagieren können. Ist diese virtuelle Realität gut gemacht, gelingt es, völlig in die digitale Parallelwelt abzutauchen. Hier spricht man dann von Immersion. Wird die virtuelle mit der physischen Welt gemischt, entsteht eine gemischte Realität auch Mixed Reality oder Augmented Reality genannt.
Wir sehen einen enormen Vorteil vor allem beim kollaborativen Erschaffen kreativer Ideen in der virtuellen Welt. Weitere Bereiche werden also folgen. Sobald die Technik noch leichter auch für Laien anwendbar ist, sollen Bewerbungsgespräche zumindest zum Teil im Metaverse ablaufen. Aber auch New Business Pitches bieten sich an.
Tipp: In kleinen Teams sollten Unternehmen die neue Form der Zusammenarbeit zunächst einmal testen. Bedenken Sie, dass es eine Weile braucht, bis sich alle an die neue Art des Meetings gewöhnt haben. Die Testphase sollte daher für mindestens vier bis sechs Wochen angelegt sein.
Hybrides Arbeiten oder komplette Remote Work bedeuten häufig auch Distanz. Zwischenmenschliche Interaktionen bleiben zwar auch im Metaversum aus, aber die virtuelle Welt addiert eine neue Dimension zum altbekannten Videocall – und macht das Zusammentreffen etwas persönlicher. Übertragen auf Meetings heißt das: Es verstummt nicht plötzlich eine Stimme, nur weil gerade jemand dazwischenspricht. Stimmen kommen nicht monoton aus einem Lautsprecher am Rande des Bildschirms, sondern ihre Lautstärke passt sich automatisch an die jeweilige Position in der virtuellen Realität an. Stehen Avatare direkt nebeneinander, so hört man sein Gegenüber laut und deutlich, bewegt sich dieser weg, gerät auch die Stimme in den Hintergrund.
Doch vor allem wird das Gefühl von Nähe durch Avatare erzeugt, die den jeweiligen Personen in ihrem Äußeren ähneln. Sich innerhalb des virtuellen Raumes zu bewegen, eine Präsentation an das Board im Metaverse zu projizieren, die wie eine Kinoleinwand wirkt, und eine Diskussion zu führen – all dies blieb im 2-D-Meeting-Universum aus. Anders als im klassischen Videocall befindet man sich in der 3-D-Welt nicht nur mit dem Team in einem Raum, es klingt auch so, als würden die Personen neben einem am Tisch sitzen.
Tipp: Gerade wenn man sich nicht gegenübersitzt, sollte klar und deutlich gesprochen werden. Zudem spiegeln die Avatare das Aussehen der Teilnehmenden authentisch wider, indem sie beispielsweise nicken oder sich umdrehen können.
Die klassische Meetingwelt ist von Ablenkungen geprägt: Während der Besprechung am Laptop werden E-Mails gelesen und beantwortet, anstatt einander aufmerksam zuzuhören. Gerade hybride Meetings sind dabei herausfordernd. Auch weil viele Angestellte denken, sie müssten Multitasking perfektionieren, entgehen ihnen wichtige Informationen. Im Metaverse ist die volle Aufmerksamkeit auf die 3-D-Umgebung gerichtet. Durch das Tragen der Brillen sind alle äußeren Reize ausgeblendet. Auch wenn man im Metaverse zwischen den Screens wechseln und mit der Brille, die quasi als Bildschirm dient, E-Mails beantworten kann, ist die Konzentration höher. Gestik und Mimik verraten auch einfach eine etwaige Ablenkung und das schnelle Beantworten einer Mail wird dadurch erschwert. Das schafft mehr Raum für kreative Entfaltung, ohne dabei ständig unterbrochen zu werden. Unser Team äußerte sich positiv über die Arbeit in der 3-D-Welt, weil dort weniger Ablenkung herrscht und damit mehr Nähe zueinander und mehr Raum für Kreativität.
Tipp: Um wegzukommen von eingefahrenen Meeting-Mustern, braucht es Offenheit und den Willen zu Veränderung. Statt das Meeting beispielsweise aktiv zur handyfreien Zone zu erklären, bietet das Metaverse von vornherein einen ablenkungsfreien Raum – ohne zweiten Monitor und Mobilgeräte.
Das Metaverse
Das Metaverse ist ein virtueller Raum, in dem Menschen mithilfe von Virtual-Reality-Technologien als Avatare miteinander interagieren können. Auf diese Weise findet eine Annäherung von physischer Realität und virtuellem Raum statt – und zwar in Echtzeit. Wesentlicher Kern der Metaverse-Idee ist ihre Dezentralität. Das Metaverse ist also komplett unabhängig von großen Tech-Unternehmen. Zwar tummeln sich dort bereits bekannte Marken wie unter anderem Nike, BMW und Disney, tatsächlich steckt die Virtual-Reality-Plattform und ihre Kommerzialisierung aber noch in den Kinderschuhen. Um das volle Potenzial auszuschöpfen, sind noch einige Fortschritte in Bereichen wie künstlicher Intelligenz, Internetbandbreiten und Rechnerkapazität erforderlich.
Auch der eigene physische Schreibtisch lässt sich mit der Virtual-Reality-Welt vereinen: Über die Controller kann die Schreibtischhöhe festgelegt werden und über das Horizon Tool kann der eigene Laptop mit dem Metaverse verbunden werden. So können unsere Teammitglieder in die dreidimensionale Umgebung eintauchen und zugleich den Komfort des heimischen Arbeitsplatzes genießen.
Bei allen Vorteilen, die das Metaverse für unsere Kreation bedeutet, sind wir uns natürlich darüber bewusst, dass es physische Treffen nicht ersetzen kann. In Zeiten von Homeoffice und Remote Work kann die Virtual Reality jedoch eine Errungenschaft sein, sich zumindest virtuell zu begegnen und gemeinsam an Projekten und Ideen zu arbeiten.
Tipp: Die Teamkultur lässt sich stärken, indem Meetingräume durch eigene Poster und Logos eine individuelle Anmutung bekommen.