6 Tipps, um das Burnout-Risiko im Homeoffice zu verringern

Personalmanagement

Dauererreichbarkeit und Arbeiten nach Feierabend: Eine Studie zeigt, dass die Arbeit im Homeoffice viele Beschäftigte stresst. Was kann HR dagegen tun?

Durch das Arbeiten von zu Hause aus verschwimmt die Grenze zwischen Arbeitsplatz und Privatleben – auf Kosten der psychischen Gesundheit. Laut einer Umfrage von Capterra erleben 44 Prozent der Angestellten Burnout-Symptome, seit sie im Homeoffice arbeiten. Deshalb ist es jetzt eine wichtige Aufgabe von HR, Bedürfnisse und Probleme der Mitarbeitenden anzusprechen. Die Personalabteilung und Führungskräfte sollten zu diesen Zeiten flexibel auf Mitarbeitende eingehen und ihnen helfen, Schwierigkeiten zu überwinden. Hier sind sechsTipps für HR-Verantwortliche, um das Burnout-Risiko ihrer Mitarbeitenden im Homeoffice zu verringern.

1. Mitarbeitende auf ihr Wohlbefinden ansprechen

Es ist entscheidend, dass Führungskräfte mit ihren Mitarbeitenden über deren Schwierigkeiten sprechen. Im persönlichen Gespräch stellt sich häufig schnell heraus, wie die Beschäftigten entlastet werden können. Es ist wichtig, ihre individuelle Situation zu kennen, um ihnen entgegenzukommen und Stress zu nehmen. Nach einer neuen Capterra-Studie haben 54 Prozent der Arbeitgeber in Deutschland ihre Mitarbeitenden nicht auf ihr Wohlbefinden im Homeoffice angesprochen.

HR-Verantwortliche sollten sich darum bemühen, Führungskräfte dazu anzuleiten, persönliche Gespräche aufzusuchen und die Gespräche auch unterstützen. Beschäftigte fühlen sich nicht immer wohl dabei, ihre psychische Gesundheit mit ihrem Vorgesetzten zu besprechen. HR sollte daher verschiedene Möglichkeiten für die Mitarbeitenden einrichten, in denen sie ihre Probleme anzusprechen können – zum Beispiel Einzelgespräche, anonyme Umfragen und Hilfsprogramme.

2. Regelungen zur Arbeitszeit und konkreten Erreichbarkeit treffen

Um den Stress der Dauererreichbarkeit von den Mitarbeitenden zu nehmen ist es wichtig, dass HR Regelungen zu Arbeitszeiten sowie zur Erreichbarkeit festlegt und kommuniziert. So können Kernarbeitszeiten festgelegt werden, in denen die Mitarbeitenden erreichbar sein müssen und in denen beispielsweise auch Meetings und Konferenzanrufe geplant werden können. Außerhalb der Kernarbeitszeiten sollte das Verständnis der Kolleginnen und Kollegen vorherrschen, dass auf Anfragen auch etwas später beziehungsweise am nächsten Tag geantwortet werden kann.

3. Mitarbeitende informiert halten

In einer Krise steigt das Bedürfnis, schnelle und detaillierte Informationen zu erhalten. Im Homeoffice kommt noch hinzu, dass die Belegschaft oft das Gefühl hat, nicht alles mitzubekommen. HR sollte Mitarbeitende mit ehrlichen und regelmäßigen Informationen auf dem neusten Stand halten: Wie hat sich die Krise auf das Unternehmen ausgewirkt? Wie bin ich davon betroffen? Wie geht es weiter?

HR kann monatliche Meetings organisieren, in denen es Updates zum Stand des Unternehmens in der Krise gibt. Beschäftigte sollten vor diesen Meetings die Möglichkeit bekommen, ihre Fragen an Personalverantwortliche und Führungskräfte zu schicken, welche dann während des Meetings vor der ganzen Belegschaft beantwortet werden. Es sollte auch immer die Möglichkeit bestehen, Fragen anonym zu stellen.

4. Kontinuierliche Weiterbildung fördern

HR sollte dafür sorgen, dass Führungskräfte sowie Beschäftigte kontinuierliche Trainings und Weiterbildungen erhalten. Die Weiterbildungen sollten sich vor allem an Soft Skills richten, die Zusammenarbeit, Kommunikationsfähigkeit und Konfliktmanagement im Homeoffice behandeln. Mitarbeitende sollten zu den notwendigen Fähigkeiten geschult werden, um effektiv auf Distanz zusammenzuarbeiten.

5. Anerkennung und Wertschätzung fördern

Es ist wichtiger denn je, eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung bei remote arbeitenden Teams zu fördern. Regelmäßige Anerkennung kann ein Schlüsselfaktor sein, um die Job-Zufriedenheit, Motivation sowie psychische Gesundheit der Beschäftigten zu steigern. HR kann Führungskräfte mit Ideen unterstützen, wie die Kultur der Anerkennung umgesetzt werden kann.

6. Führungskräfte unterstützen und qualifizieren

Wie soll eine Führungskraft ihr Team beruhigen, wenn die eigenen Sorgen und Schwierigkeiten vorherrschend sind? Führungskräfte sollten sich untereinander austauschen. Dieser Austausch kann von HR organisiert werden. Weiterhin kann HR dabei helfen, die Führungskräfte für die Kommunikation mit Mitarbeitenden und den Umgang mit den neuen Herausforderungen zu qualifizieren.

HR hat eine wichtige Rolle, braucht jedoch auch selbst Unterstützung. Viele Personalverantwortliche hat die Krise an den Rand ihrer Belastbarkeit gebracht. Nur gemeinsam und mit der Unterstützung durch die Fachbereiche können sie die Mitarbeitenden erfolgreich durch die Krise führen.

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Ines Bahr, Capterra

Ines Bahr

Ines Bahr ist Senior Content-Analystin bei Capterra und Getapp und veröffentlicht regelmäßig Studien in den Bereichen HR, Digitalisierung, IT-Sicherheit und mehr. Getapp ist eine unabhängigen Such- und Vergleichsplattform für Unternehmenssoftware bietet verifizierte Nutzerbewertungen und unabhängige Testberichte in über 800 Softwarekategorien.

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