Wir haben Christof Quiring gebeten, sich für uns ein paar Gedanken zur betrieblichen Altersversorgung zu machen. Hier sind sieben Punkte, die Personalern als Inspiration dienen sollen.
1 bAV ist kein Luxus, sondern essenziell
Weil die gesetzliche Rente bald nur noch eine Grundsicherung leisten wird, muss die kapitalgedeckte (Eigen-)Vorsorge flächendeckend ausgebaut werden. Die betriebliche Altersvorsorge ist dafür in der Regel der effizienteste Weg.
2 So einfach wie möglich – für Sie und Ihre Mitarbeiter
In der „neuen bAV“ profitieren Arbeitnehmer von einer professionellen Auswahl der Kapitalanlage durch Sie und Ihren Finanzdienstleister, von Gehaltsumwandlung vor Steuern und von günstigeren Konditionen als in der privaten Vorsorge. Sie als Arbeitgeber garantieren für den Erhalt des angesparten Kapitals – nicht aber für Langlebigkeitsrisiken, die bilanziell und finanziell nicht haltbar sind.
3 Teilhabe erhöht die Attraktivität
Kapitalgedeckte Vorsorge muss die Menschen am weltweiten Wirtschaftswachstum beteiligen, um die nötige Rendite für den Ausgleich der Rentenlücke zu erwirtschaften. Produktivkapital in Form von Aktien ist somit ein wichtiger Baustein im langfristigen bAV-Anlagemix.
4 Flexibilität bis ins Alter
Früher ging man davon aus, dass Beschäftigte eine monatliche Rente wollen. Heute muss keiner mehr mit 30 entscheiden, ob er sein angespartes Vermögen später lieber in Raten oder auf einmal erhalten möchte. Die Auszahlung kann flexibel gehandhabt werden. Gleichzeitig können Arbeitnehmer jederzeit den Stand ihrer Versorgung in Onlineportalen einsehen.
5 Incentivieren durch Matching
Beiträge aus der Entgeltumwandlung sind in einem bestimmten Rahmen steuer- und sozialversicherungsfrei. Denken Sie darüber nach, in der Einzahlungsphase gesparte Sozialversicherungsbeiträge als Arbeitgeberbeiträge an den Arbeitnehmer weiterzureichen. Eine leistungsfähige bAV ist auch ein Bindungsinstrument für gute Mitarbeiter.
6 Auf Kostentransparenz achten
Im Allgemeinen erreichen Sie schon durch den „Mengenrabatt“ im Einkauf einen beträchtlichen Vorteil für Ihre Mitarbeiter. Wichtig ist aber auch, Verträge und Kosten zu vergleichen. Auch Garantien sind sorgfältig zu prüfen. Sie sind nicht per se gut oder schlecht, kosten jedoch immer Geld.
7 Automatisch funktioniert am besten
Der Ausbau von Vorsorge ist primär ein Handlungs-, kein Erkenntnisproblem. Überall da, wo ein Automatismus existiert, konnten die Teilnahmequoten in der bAV deutlich gesteigert werden. Das zeigen Beispiele aus Unternehmen in Deutschland, aber auch aus Nachbarländern. Wer nicht aktiv ablehnt, nimmt automatisch teil – hat aber die Möglichkeit, jederzeit auszusteigen oder auszusetzen.