Lego Serious Play (kurz: LSP) ist eine kreative Methode, gemeinsames Verständnis von Themen, Kreativität und Innovation zu fördern. Dabei geht es um weit mehr als nur um das Zusammenstecken von Klemmbausteinen.
Die Ausgangslage
Während ein Großteil der Manager innerhalb der nächsten fünf Jahre eine hohe bis sehr hohe Komplexität erwarten, fühlen sich nur wenige diesen Veränderungen und Entwicklung tatsächlich gewachsen. Es zeigt sich auch, dass ein Großteil der Unternehmen in einem Umfeld agiert, das ein agiles Verhalten erfordert. Jedoch ist die Agilität der Unternehmen häufig nicht so stark entwickelt bzw. ausgeprägt ist, wie sie sein müsste. Mit Lego Serious Play kann hier eine Brücke zwischen Agilität und kreativem, innovativem Handeln gelegt werden.
Wie funktioniert Lego Serious Play?
Lego Serious Play (LSP) ist eine Methode, Kreativität und Innovationen zu fördern. Unsere Hände sind zum großen Teil – ca. 75% bis 80% – mit unserem Gehirn verbunden. Heißt: Denkprozesse verlaufen in Verbindung mit motorischen Bewegungen tiefgründiger und langanhaltender. Entsprechend sind mehr Hirnregionen aktiv. Durch das Zusammenstecken der Bausteine werden Neuronen und Motorik aktiviert. Modelle werden visualisiert und im wahrsten Sinne des Wortes (be)greifbar gemacht. Dabei beruht LSP auf drei wesentliche Säulen: Spiel, Konstruktionismus und Vorstellungskraft.
Das Spielen beschreibt eine Aktivität, die freiwillig, strukturiert, räumlich und
zeitlich limitiert ist. Die Workshop-Teilnehmenden erstellen Modelle, geben ihnen eine Bedeutung und können Beziehung visualisieren. Zudem treibt der konstruktiveWettbewerb im Spiel die Workshop-Teilnehmenden zu ungeahnten Höhen. Ein gewisser „Flow-Effekt“ (= Das besonders vertiefte, konzentrierte, engagierte Arbeiten) tritt dadurch ein.
Durch den Konstruktionismus werden Ideen und Beziehung sichtbar, begreifbar und konkret dargestellt. Der Teilnehmenden kann ausprobieren, Gedanken teilen und sie dadurch sichtbar machen. Die behandelten Themen sollen nicht nur visualisiert, sondern durch das Bauen von metaphorischen Modellen „begreifbar“ werden. Einsicht, Inspiration und Vorstellungskraft wird hierdurch gefördert werden.
Durch die Vorstellungskraft (oder auch Imagination) schafft der Teilnehmende sich ein Bild zu machen, etwas Neues zu schaffen und grundsätzliche Fundamente in Frage zu stellen. Diese drei Säulen im Zusammenspiel fördern das Verständnis in Bezug auf das spezifische Workshopthema, Kreativität und Innovation. In Veränderungsprozessen kann dies ungeahnte Potenziale entfalten.
Wie Veränderung gelingen kann
Zum einen braucht es für eine gelingende Veränderung ein attraktives Zukunftsbild inklusive einer geeigneten Strategie, um dieses auch zu erreichen, und zum anderen ist es wichtig, auch die „Herkunft“ (wie z.B. Veränderungsbereitschaft, Strukturen etc.) im Blick zu haben. Im Rahmen eines solchen Vorhabens muss immer auch die jeweilige Kultur (z.B. Erfahrungen, Kompetenzen im Umgang mit Veränderung, wie wird Führung in Zeiten des Wandels erlebt, wie erfolgt die Zusammenarbeit im Team und zwischen unterschiedlichen Teams etc.) mitgedacht werden. In meiner praktischen Arbeit mit Unternehmen hat sich der Einsatz von Klemmbausteinen in Workshops bewährt. Das hilft den Mitarbeitern und Führungskräften, Lösungen für ihre spezifischen Fragestellungen greifbar zu machen. Mit dem Durchspielen von Szenarien können gleichzeitig die Auswirkungen der Lösungsvarianten simuliert werden. Die Spielregeln hierbei sind einfach: Jeder Workshop-Teilnehmer baut, jeder erklärt sein Modell, jeder hört zu und jeder hat genau eine Stimme. Am Ende dieses kreativen Prozesses wird dann ein gemeinsames Modell gebaut. Dieses Vorgehen eignet sich insbesondere zur gemeinsamen Entwicklung von Zukunfts-/ Zielbildern, Veränderungsstrategien, Besprechungen von Teamwerten und Dialog und Feedbackkulturen.