Warum Vertrauen zu Erfolg führt

Personalmanagement

Am Arbeitsplatz kommt ein Mix an Menschen mit ganz verschiedener Herkunft, unterschiedlichen Charakterzügen und Denkweisen zusammen – und damit einhergehend auch eine Menge an Talent, Leidenschaft und Know-how. Wie baut man Teams auf und führt sie auf ihrem Weg zu einem gemeinsamen Ziel?

Was macht den Unterschied zwischen guter Arbeit und großartiger Arbeit aus?

Was motiviert uns bei der Arbeit? Die Faktoren mögen sich von Person zu Person unterscheiden, aber wir alle haben etwas gemeinsam: Wir suchen Sinn in unserem Handeln und brauchen entsprechend sinnvolle Aufgaben. Nur fühlen wir uns wahrhaft zufrieden mit unserer Arbeit. Man entwickelt Teams weiter, indem man jedem Teammitglied vertraut und die Chance gibt, einen Beitrag auf seine ganz eigene Art und Weise zu leisten. Meiner Erfahrung nach haben Teammitglieder durch Ermutigung und Unterstützung, anstatt Management und Kontrolle, mehr Raum, um zu lernen und zu sich zu entwickeln.

Transparenz ist ein Grundpfeiler von Vertrauen. Ein transparentes Unternehmen hält fortgehend alle auf dem Laufenden und verfügt über eine klare Mission und Vision. Nur wenn Manager und Mitarbeiter die Unternehmenswerte verinnerlicht haben, können sie diese auch ausleben. Das wiederum schafft ein Gefühl der Sinnhaftigkeit auf allen Ebenen. Die gemeinsamen Überzeugungen werden zum inneren Kompass für all unsere Handlungen.

Die stille Kraft der Verwundbarkeit

Am Arbeitsplatz neigen wir dazu, uns auf unsere Stärken und Erfolge zu konzentrieren. Wir heben unsere positiven Eigenschaften hervor und verstecken unsere verwundbare Seite. Als ob wir vergessen hätten, dass wir alle Menschen sind und jeder von uns verwundbar ist. Dabei wäre es viel ratsamer, zu unserer eigenen Verwundbarkeit zu stehen. Damit akzeptieren wir dies nicht nur in unserem eigenen Fall, sondern ermutigen andere dazu, unserem Beispiel zu folgen.

Verwundbarkeit liegt in der Natur des Menschen und wird meistens als unser Schwachpunkt betrachtet. Wenn wir aber beginnen zu akzeptieren, dass wir verwundbar sind, kann unser Schwachpunkt zu einer Quelle der Beruhigung werden. Bei Pleo kultivieren wir diese Erkenntnis in unserem Slack-Kanal #pleosharings, in dem jeder teilt, was ihm durch den Kopf geht, wann immer er sich danach fühlt. Wir berichten einander von freudigen Erlebnissen, teilen eine Menge an niedlichen Katzenbilder und aufmunternden Geschichten aus unserem Alltag miteinander und stärken uns an harten Tagen gegenseitig den Rücken. Ich hatte beispielsweise die folgende Nachricht geteilt:

„Seit ich denken kann, will ich es anderen recht machen und es fällt mir immer noch schwer, es nicht zu tun. Ich neige dazu, immer einen Konsens zu suchen und finde Trost darin, die Erwartungen anderer zu erfüllen – noch mehr als meine eigenen.“

Indem ich zu meiner Verwundbarkeit gestanden habe, wurde mein Arbeitsplatz für mich zu einem Zufluchtsort, an dem ich mein wahres Selbst sein kann und dabei auf Mitgefühl, Respekt und Einfühlungsvermögen stoße. Diesen Wert nennen wir in unserem Unternehmen „super-human”, den wir alle verinnerlicht haben. Er hat uns dazu befähigt, als Team mutig, kreativ und innovativ zu sein.

Wertschätzung und Ermutigung

Eine Kultur des Vertrauens erschafft man nicht von heute auf morgen. Sie ist die Summe einer Vielzahl an kleinen Vertrauensbeweisen und der gegenseitigen Ermutigung auf allen Ebenen. Durch ein echt gemeintes „Wow, gut gemacht!“, „Natürlich schaffst du das!“ oder „Lass es uns beim nächsten Mal besser machen!”.

Sich gegenseitig als Mensch, mit all unseren Stärken und Schwächen zu akzeptieren, schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit und führt zu Loyalität – nicht nur für das Team, sondern auch gegenüber dem gesamten Unternehmen. Gegenseitige Wertschätzung und auf die Bedürfnisse des Einzelnen einzugehen, sind zwei wichtige Säulen, um uns zu verwirklichen und Vertrauen an unserem Arbeitsplatz zu finden.

Teams, die dies umsetzen, übernehmen Verantwortung, zeigen Initiative und Engagement, statt nur vorgegebene Aufgaben auszuführen. Wenn die Ecken und Kanten jedes Einzelnen zelebriert werden, kommt das Team voran. Und zwar genau wegen dieser Ecken und Kanten und nicht etwa ihnen zum Trotz.

Was sagt uns ein Blick in die Zukunft? Durch die Digitalisierung und Globalisierung, die in unsere Unternehmen und unser Arbeitsleben Einzug hält, werden Teams vielfältiger. Es wird noch mehr Gruppen geben, bestehend aus Individuen mit unterschiedlichen Herkünften, Ambitionen und Fähigkeiten; Teammitglieder können von egal welchem Fleck auf der Welt arbeiten– diese Entwicklung sieht man beispielsweise bereits bei Twitter, wo seit kurzem die Anwesenheit im Büro keine Notwendigkeit mehr ist oder bei Shopify, ein Unternehmen das nun vollständig ferngesteuert agiert. Das Wichtigste ist schlussendlich, dass ein Gefühl der Zusammengehörigkeit in der Unternehmenskultur verankert ist. Dann muss voneinander örtlich entfernt zu sein, nicht unbedingt dazu führen, dass man sich auch fern fühlt.

Gegenwärtig sind viele Organisationen dazu gezwungen, sich an diese neue krisenbedingte Realität des Homeoffice anzupassen. Dadurch ist wohl vielen Managern bewusstgeworden, dass dieses Modell funktioniert und dass ihre Mitarbeiter auch dann arbeiten, wenn sie nicht dabei gesehen werden. Die Erkenntnis, dass Mitarbeiter eigenverantwortlich großartige Arbeit leisten, ist ein fruchtbarer Boden für eine vertrauensbasierte Unternehmenskultur.

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Marie Moesgaard, Country Managerin bei Pleo

Marie Moesgaard

Marie Moesgaard ist Country Managerin bei Pleo für Deutschland. Das 2015 in Kopenhagen gegründete Fintech bietet eine intelligente Lösung für das automatische Verwalten von Unternehmensausgaben an. Pleo beschäftigt 200 Mitarbeitende aus 42 verschiedenen Ländern an den Standorten London, Stockholm, Berlin und Kopenhagen.

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