Podcasts sind angesagt, Millionen Deutsche hören sie täglich. Nach außen kann ein Unternehmenspodcast eine echte Stütze im Employer Branding sein: Er stärkt die Sichtbarkeit einer Firma und schafft Transparenz in der Öffentlichkeit. Genauso spannend ist der Podcast jedoch auch als internes Kommunikationstool: Er stärkt das Markenverständnis, sorgt für Teamspirit und hilft dabei, die Menschen im Unternehmen besser miteinander zu vernetzen. Dabei fungiert das Audio-Format als eine neue Art des Mitarbeitermagazins.
Eine zentrale Rolle bei der Einführung eines Unternehmenspodcast spielt die Firmengröße. Es gilt: Je größer das Unternehmen, desto besser ist das für den Erfolg des Podcasts. Gerade in Pandemiezeiten, in denen die Leute an unterschiedlichen Orten arbeiten – im Homeoffice, beim hybriden Arbeiten, im Büro oder in verschiedenen Niederlassungen –, kann das Format helfen, alle Beschäftigten auf dem Laufenden zu halten und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. Spannende Geschichten aus den anderen Niederlassungen, die vielleicht sogar in unterschiedlichen Ländern sitzen, sollten hier erzählt werden. Gerade wenn die Führungsriege häufig unterwegs ist, an einem anderen Standort sitzt oder allgemein eher schwer zu erreichen ist, kann ein Unternehmenspodcast der perfekte Kanal sein, mehr Nähe zum Führungsteam zu schaffen. Dabei muss ein interner Podcast aber keinesfalls zwingend von der Führungsriege produziert werden.
Genügend Kapazitäten einplanen
Auch der Planungs- und Zeitaufwand eines Podcasts sollte beachtet werden. HR-Verantwortliche müssen sich bewusst sein, dass ein eigener Podcast auch Budget benötigt. Es braucht gutes Equipment, wobei die Produktion jedoch günstiger ist im Vergleich zu aufwendigen Videodrehs. Die Menschen, die sich um die Umsetzung des Audioformats kümmern, müssen zusätzlich entsprechende zeitliche Freiräume haben, um die Folgen redaktionell zu planen, aufzunehmen und zu veröffentlichen.
Podcasts kann man überall und jederzeit anhören. Dann, wann es am besten passt: Am Arbeitsplatz, aber auch auf dem Weg zur Arbeit, beim Bügeln, Autofahren, Spazierengehen und so weiter. Das bedeutet, der Podcast ist auch für diejenigen zugänglich, die einen sehr vollen Terminkalender haben. Ein weiterer Vorteil von internen Unternehmenspodcasts: Man kennt seine potenzielle Hörerschaft schon ziemlich gut. Befragen können Sie die Belegschaft auch mittels einer Umfrage: Was, wann, wie häufig hören die Angestellten den Podcast? Was interessiert sie besonders? Podcast-Analysen ermöglichen es zudem, detaillierte Informationen darüber zu erhalten, welche Episoden am beliebtesten sind. Das gibt Aufschluss darüber, welche Themen bei den Mitarbeitenden am besten ankommen. Entsprechend können die Redaktionspläne angepasst oder erweitert werden. Es gibt dabei keine Regel, die besagt, wer für den Inhalt eines Mitarbeiter-Podcasts verantwortlich ist. Es ist häufig die HR-Abteilung, aber auch die Kommunikationsabteilung oder eine Kombination aus beiden wäre gut geeignet. Wichtig ist, dass es klar definierte Personen oder ein Team gibt, die dafür verantwortlich sind.
Überzeugende Ideen für Themen und Inhalte
Hat man sich erst einmal durchgerungen und entschieden, stellt sich die Frage nach Ideen und Themen für den Podcast. Nur keine Panik, es soll nicht an der Themenfindung scheitern. In einem Unternehmenspodcast können beispielsweise spannende Berichte von Menschen aus dem Arbeitsalltag, inspirierende private Geschichten von Mitarbeiterinnen oder Kunden, ein Überblick über die jüngsten Zahlen, Ansprachen vom Management und viele weitere Informationen gebracht werden.
Wenn es so weit ist, kommunizieren Sie den Podcaststart ruhig über alle möglichen Kanäle. Nur so erfahren alle Personen auch davon. Geeignete Kanäle können der klassische Mailverteiler, das Intranet oder Aushänge am Schwarzen Brett sein.
Vier Inspirationen zu Formaten und Themen für einen Unternehmenspodcast:
Tipps für einen gelungenen Unternehmenspodcast:
- Seien Sie in Ihrer Kommunikation locker, echt und authentisch.
- Erwarten Sie nicht, dass Ihre Angestellten den Podcast in ihrer Freizeit hören. Geben Sie ihnen unbedingt die Möglichkeit, den Audiostream auch während der Arbeitszeit zu hören.
- Ein interner Mitarbeiterpodcast sollte nicht öffentlich zugänglich sein, so können auch interne Insights kommuniziert werden. Podcast-Hoster wie Podigee bieten dafür passwortgeschützte Podcast-Lösungen an.
- Wenn die Episoden länger als dreißig Minuten sind, machen Sie für die Vielbeschäftigten kurze Summary-Folgen zwischendurch.
- Behalten Sie die Zahlen im Auge: Die Downloadzahlen und die Retention Rate (Durchhörrate) sind wichtige Erfolgsindikatoren. Sollten viele Menschen beispielsweise nach der Hälfte des Hörens abspringen, fragen Sie sich warum und optimieren Sie Ihre Audioauftritte. Jeder Podcast-Host stellt mittlerweile einen guten Überblick der erreichten Download- und Hörerzahlen zur Verfügung, auch schon bei kleineren Hostingpaketen. Wenn man zusätzlich noch bei Spotify und Apple reinschaut, kann man dort auch die Durchhörrate für die jeweiligen Plattformen einsehen.
Unternehmensexterne Podcasts
IT@DB von der Deutschen Bahn
Ein Podcast über IT-Projekte bei der Deutschen Bahn. Durch die klare Positionierung wird ganz konkret die gewünschte Zielgruppe angesprochen und gleichzeitig wird ein tiefer Einblick in die Arbeit bei der Deutschen Bahn gegeben.Versprochen von PWC
Echte und persönliche Geschichten der Beschäftigten und einen Blick hinter die Kulissen bei PWC, eingefangen von einer Mitarbeiterin. Interessierte finden den Link zur Karriereseite in der Podcastbeschreibung.Tell Me Why von American Airlines
Im Interviewformat erklärt die Airline, warum sie Dinge tun, wie sie sie tun. Der Hörernutzen ist durch die Einblicke in Werte und Kultur des Unternehmens hoch.Unternehmensinterne Podcasts
Nachhaltigkeitspodcast von Coca-Cola Deutschland
In lockeren Interviews werden die Mitarbeitenden über aktuelle Maßnahmen in Bezug auf Nachhaltigkeit auf dem Laufenden gehalten. Das gibt ihnen Argumente für die Kommunikation nach außen an die Hand.Mitarbeiterpodcast von Opel
Hier werden Mitarbeitende geschult, beispielsweise für den Verkaufsstart aktueller Modelle, neuer Gesetzesgrundlagen zur Abgasregelung oder Werbekampagnen. Eine gute Möglichkeit, um viele Mitarbeitende auf persönliche Art zu informieren.
Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe Humor. Das Heft können Sie hier bestellen.