Mehr als die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer würde sich für eine viertägige Arbeitswoche entscheiden – Saarländer bevorzugen das klassische Modell.
Über die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer (54 Prozent) würde gerne an nur vier Tagen in der Woche arbeiten. Das ist das Ergebnis einer Studie von ADP, für die europaweit etwa 10.500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer befragt wurden. Damit spiegelt Deutschland einen europaweiten Trend wider: Über die Ländergrenzen hinweg würden der Studie zufolge 56 Prozent für eine Vier-Tage-Woche optieren.
Bei der Frage, wie genau die praktische Umsetzung aussehen sollte, scheiden sich die Geister: 39 Prozent der befragten Deutschen können sich vorstellen, an vier Tagen länger und damit ohne Lohneinbußen zu arbeiten. Etwa 15 Prozent würden dagegen einen Teil des Gehalts opfern.
Die Einstellung zum alternativen Arbeitszeitmodell unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Weniger als 40 Prozent der Saarländer möchten ihre Arbeitszeit reduzieren, die Mehrheit im Saarland will am liebsten alles beim Alten belassen. Die größte Zustimmung zu einer Vier-Tage-Woche mit entsprechender täglicher Mehrarbeitszeit findet sich mit etwa 54 Prozent in Rheinland-Pfalz. Für die dritte Option, Lohneinbußen in Kauf zu nehmen, entscheiden sich mit rund 24 Prozent am ehesten die Hessen.
Die Möglichkeit, eine kürzere Arbeitswoche bei vollem Lohnausgleich einzuführen, wurde in der Studie nicht diskutiert. Allerdings wäre dieses Modell wohl das interessanteste: Ein neuseeländisches Unternehmen hat sich bei einem solchen Testlauf erst kürzlich von zwei Universitäten aus Auckland wissenschaftlich begleiten lassen. Das Ergebnis: Arbeitnehmer sind genauso produktiv, insgesamt aber zufriedener und vor allem: gesünder.