Betriebliche Altersversorgung gewinnt an Bedeutung

Personalmanagement

Mit dem Durchschnittsalter der Belegschaft wächst auch die Nachfrage nach Angeboten der Gesundheits- und Altersversorgung. Doch nur jedes dritte Unternehmen sieht sich diesbezüglich bereits auf einem guten Weg.

Dass die Mehrheit der deutschen Unternehmen von einer zunehmenden Alterung ihrer Belegschaft ausgeht, ist aufgrund des demografischen Wandels erwartbar. Konkret sind 58 Prozent der Ansicht, dass der Anteil der über 60-jährigen Arbeitnehmer steigen wird. Das zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens Towers Watson.

Aufgrund dessen geraten die Bereiche Gesundheit und betriebliche Altersversorgung besonders in den Fokus der Unternehmen, fast die Hälfte erwartet bis 2020 eine höhere Nachfrage nach Angeboten aus diesem Bereich. Allerdings sieht nur ein Drittel das aktuelle Portfolio diesbezüglich bereits als gut an und ein weiteres Drittel schätzt es als unwahrscheinlich ein, dass die bestehenden Angebote auf mittlere Sicht noch geeignet sein werden, um den Erfordernissen angemessen zu begegnen.

Healthcare-Benefits werden wichtiger

Die Annahme einer erhöhten Nachfrage im Bereich Gesundheit und Altersversorgung korrespondiert auch damit, dass 40 Prozent der Unternehmen der Ansicht sind, dass sich der Staat immer mehr aus dem Gesundheitsbereich zurückziehen wird. 65 Prozent glauben daher, dass insbesondere Healthcare-Benefits für ihre Arbeitnehmer wichtiger werden.

Gründe, sich im Bereich der betrieblichen Altersversorgung zu engagieren, sehen die Befragten mit Blick auf 2020 in der Mitarbeiterbindung (32 Prozent), aber auch im Gewinnen neuer Mitarbeiter (24 Prozent). Wichtiger wird auch das Argument eines angemessenen Renteneinkommens, das aktuell zwar nur von sechs Prozent der Unternehmen angegeben wird, aber mit Blick in die Zukunft bereits für 17 Prozent der wichtigste Grund ist, eine betriebliche Altersversorgung anzubieten.

Kosten als Herausforderung

Generell fühlt sich mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen in Sachen Alters- (64 Prozent) und Gesundheitsversorgung (60 Prozent) ihren Arbeitnehmern gegenüber verpflichtet, deutlich mehr als im Rest von Europa. Allerdings sehen 43 Prozent der deutschen Unternehmen auch eine Herausforderung in den Kosten für die Implementierung neuer und für bereits bestehende Benefits. Und fast die Hälfte rechnet fest damit, dass diese Aufwendungen steigen werden, europaweit sehen das sogar 61 Prozent so.

Die Studie fragt auch nach den Themen, die die Befragten heute und perspektivisch im Jahr 2020 als wichtig für ihre Mitarbeiter ansehen. Demnach wird zukünftig der Aspekt Work-Life-Balance als wichtigster Punkt gesehen, aktuell ist es noch die Arbeitsplatzsicherheit. Deutlich wichtiger werden außerdem die Themen Rücklagen für den Ruhestand, Beschäftigungsflexibilität und Pflege von Angehörigen.

Towers Watson befragte für die Studie gemeinsam mit der Economist Intelligence Unit (EIU) europaweit 480 Führungskräfte aus mittelständischen Unternehmen und weltweit agierenden Konzernen.

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Anna Kiefer

Kathrin Justen

Kathrin Justen ist Verantwortliche für People and Culture bei der Digitalberatung Digital Dna und arbeitet nebenberuflich als freie Journalistin.

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