Deutsche Arbeiternehmer sind zufrieden und kollegial

Personalmanagement

Die Deutschen sind mit ihrem Berufsalltag längst nicht so unglücklich, wie viele meinen. Das zeigt eine neue Studie. Interessant ist auch, dass Personaler die Lage häufig negativer einschätzen. Und auch das Gehalt ist wohl nicht so wichtig.

Das sind doch gute Nachrichten. Nachdem Studien regelmäßig einem großen Teil der Deutschen die innere Kündigung oder bestenfalls Dienst nach Vorschrift attestieren, zeigt nun eine Studie des Karrierenetzwerkes LinkedIn, dass die Arbeitnehmer hierzulande doch eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Job sind. Sie sind im Ländervergleich sogar die zufriedensten.

So gaben 56,3 Prozent der befragten deutschen Beschäftigten an, erfüllt, oder sehr erfüllt in ihrem Job zu sein. Damit sehen sie die Lage deutlich besser als ihre Personalmanager, die in der Studie ebenfalls befragt wurden. Die HRler nehmen nämlich an, dass jeder Vierte von seinem Job gar nicht beziehungsweise nicht sehr erfüllt ist. Tatsächlich denkt aber nur jeder zehnte Mitarbeiter so.

Auch die Faktoren, die diese Zufriedenheit beeinflussen, werden von beiden Seiten unterschiedlich eingeschätzt. So identifizieren HR-Verantwortliche mit 45 Prozent das Gehalt als wichtigsten Einfluss, doch nur 35 Prozent der Beschäftigten sehen das auch so. Für sie ist die Beziehung zu den Kollegen am wichtigsten (37,6 Prozent). Die Personaler kommen hier auf 32,5 Prozent. Deutlich weiter auseinander liegen beide Seiten bei den Themen Selbstbestimmtheit und Sinnhaftigkeit. So halten Angestellte mit 31,4 Prozent es doch für recht wichtig, selbstbestimmt zu arbeiten. Doch nur gerade einmal 12,9 Prozent der HRler glauben, dass den Mitarbeitern das wichtig ist. Ebenfalls nur 10,3 Prozent der Personaler glauben, dass es ihren Mitarbeiter darauf ankommt, eine Arbeit zu machen, die positive Auswirkungen auf andere hat. Tatsächlich legen darauf aber 28,1 Prozent der Angestellten Wert.

Auch wenn HR zum Teil Fehleinschätzungen dahingehend erliegt, was für die Mitarbeitern ausschlaggebend ist, so ist doch ein Großteil überzeugt, dass zufriedene Mitarbeiter wichtig für das Unternehmen sind. So denken 77,3 Prozent der HR-Spezialisten, dass erfüllte Mitarbeiter Produktiver sind. 54,9 Prozent sind der Meinung, dass zufriedene Mitarbeiter überzeugende Markenbotschafter sind.

Für die LinkedIn Studie „World Satisfaction Studie“ wurden zusammen mit Censuswide über 10.000 Fach- und Führungskräfte und 3.500 HR-Verantwortliche in Deutschland, Frankreich, Kanada, Australien, Singapur, Großbritannien, den USA und in den Niederlanden befragt. In Deutschland wurden im Juli 2016 1.000 Angestellte und 503 HR-Verantwortliche befragt.

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Sven Pauleweit

Sven Pauleweit

Ehemaliger Redakteur Human Resources Manager

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