Eine Simulation auf Basis künstlicher Intelligenz soll Managern ermöglichen, heikle Kündigungsgespräche zu trainieren.
Künstliche Intelligenz und Virtual Reality gelten als Technologien der Zukunft – auch im Personalwesen. Bislang suchten viele HR-Verantwortliche noch nach sinnvollen Anwendungsszenarien, oftmals vergeblich. Doch nun präsentiert die US-Firma Talespin ein ebenso realitätsnahes wie makabres virtuelles Trainingsprogramm. Laut dem Unternehmen soll es Managern ermöglichen, Kündigungsgespräche zu üben und sich ausgerechnet mittels Simulation die Soft Skills anzutrainieren, die für diese schwierigen Situationen erforderlich sind.
Barry Thompson heißt das sorgfältig und detailreich animierte Versuchsobjekt – allem Anschein nach ein langjähriger Mitarbeiter etwa Mitte 50. Die Teilnehmer der Kündigungssimulation haben die Aufgabe, Mr. Thompson die unangenehme Nachricht seines baldigen Ausscheidens mitzuteilen.
Je nachdem, wie geschickt und einfühlsam die Überbringer der schlechten Nachricht nach Ansicht des Programms dabei vorgehen, fällt die Reaktion des animierten Charakters aus: von ruhiger Enttäuschung über tränenreichen Gefühlsausbruch bis hin zum Wutanfall – der virtuelle Mr. Thompson beherrscht die gesamte Palette der Emotionen.
Die Software biete Managern eine gute Möglichkeit, kommunikativ herausfordernde Situationen zu üben, erklärte der Gründer und CEO von Talespin, Kyle Jackson. Mittels künstlicher Intelligenz würden „emotional realistische Charaktere“ simuliert, um Personalverantwortliche weiterzubilden und herauszufordern.
In den USA sind virtuelle Trainingsprogramme für menschliche Kommunikation keine Seltenheit mehr. Talespin ist nur eines von zahlreichen Unternehmen, die Programme anbieten, innerhalb derer Gespräche mit Beschäftigten simuliert werden. Großkonzerne, vor allem Banken und Versicherungen, nehmen diese Dienstleistungen in zunehmendem Maße in Anspruch.
Von Kündigungsgesprächen wiederum, die durch virtuelle Manager geführt werden, ist noch nichts bekannt. Bislang.