Deutschlands Vorständinnen kommunizieren besser und effizienter auf dem Businessnetzwerk Linkedin als die meisten CEOs. Zu diesem Schluss kommt die Female Board Edition des LinkedIndex, die heute veröffentlicht wurde. Die zweite Studie der Kölner Kommunikationsagentur Palmerhargreaves in Kooperation mit der Agenturtochter Exofarerüber über das Kommunikationsverhalten deutscher Vorständinnen bestimmt die zwanzig besten Linkedin-Performerinnen.
Vier Personalerinnen unter den Top 10
An der Spitze des Kommunikationsrankings steht eine HRlerin: Ariane Reinhart, Personalvorständin beim Automobilzulieferer Continental. Reinhart kommuniziert auf Linkedin gemäß ihrem zu verantwortenden Ressort vor allem zu People-Themen: New Work, Transformation der Arbeitswelt und Nachhaltigkeit. Letztes Jahr sicherte sie sich bereits den dritten Platz in der Female Board Edition des LinkedIndex. Reinhart löst die ausgeschiedene VW-Vorständin Hildegard Wortmann an der Spitze ab.
Den zweiten Platz im Ranking belegt zum zweiten Mal in Folge die ehemalige Bayer-Personalchefin Sarena Lin. Auch sie fokussiert sich auf den Themenkomplex New Work, Leadership und Vielfalt. Anders sieht es bei der im Ranking Drittplatzierten Britta Seeger, Vertriebschefin bei Mercedes-Benz, aus. Sie kommuniziert laut der Studie produktlastiger, sodass CEO-Kommunikation und Werbung oft verwischen. Als weitere Personalvorständinnen unter den Top 10 rangiert auf dem fünften Platz Birgit Bohle von der Deutschen Telekom, sowie auf Platz acht Amanda Rajkumar, die ehemalige Personalvorständin von Adidas.
Vorständinnen nutzen Linkedin besser als viele CEOs
Die Studie analysierte im Zeitraum vom zweiten Halbjahr 2022 bis zum ersten Halbjahr 2023 79 Linkedin-Profile der Vorständinnen von Unternehmen aus DAX, MDAX und TechDAX. Elf von den insgesamt 90 Vorständinnen wurden nicht näher untersucht, denn sie besaßen entweder kein Profil oder waren inaktiv. Von den aktiven Top-Managerinnen wurden die kommunikative Performance anhand von fünf gleichgewichteten Faktoren ausgewertet: Followeranzahl, Zahl der Beiträge, Engagement Rate, Audience Activity und Owner Interactions.
Im direkten Datenvergleich mit dem CEO-LinkedIndex vom März zeige sich zudem, dass die meisten Vorständinnen Linkedin insgesamt intensiver und besser als viele männliche CEOs nutzen. Die Top 10 der männlichen CEOs erreichen einen Median von 79 Beiträgen und eine Engagement Rate von 1,88 Prozent. Die Top 10 der Top-Managerinnen erreichen dagegen 2,24 Prozent bei 71 Beiträgen. Das heißt, dass sie effektiver, bei weniger Streuverlust posten.
Außerdem sind Vorständinnen in ihrem Netzwerk aktiver. Sie netzwerken fast dreimal so intensiv, bei weniger Followern und einer entsprechend geringeren Publikumsaktivität. Daniel Jungblut, Leiter der Studienreihe und Director Executive Communications bei Palmerhargreaves, sagt dazu:
„Aus der Forschung über den Arbeitsmarkt wissen wir, dass Frauen einen deutlichen Mehraufwand betreiben müssen, um in Spitzenpositionen erfolgreich zu werden. Diesen Mehraufwand messen wir auch in der Kommunikation. Deutschlands weibliche Spitzenführungskräfte kommunizieren besser und effizienter als die meisten CEOs: Sie sind insgesamt nahbarer und souveräner in der Interaktion.“
Zur vollständigen Studie geht es hier entlang.
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