Kreativitätsfördernde Unternehmenskultur, CEOs zeigen Haltung – das sind zwei Trends im Employee Engagement und im Organisationswandel. Was gibt es noch?
In diesem Jahr geht es für Arbeitgeber einmal mehr darum, sich mit den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter auseinanderzusetzen und danach zu handeln. Eine enge Zusammenarbeit von HR und Kommunikation ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Unternehmen, die dies erfolgreich umsetzen, können sich im Kampf um Talente durchsetzen und gestärkt in die Zukunft blicken. Wir setzen in 2019 auf folgende Trends in den Bereichen Employee Engagement und Organisationswandel:
1. Kultur hat für CEOs und Personalleiter höchste Priorität.
Generationenübergreifendes Arbeiten, Forderungen nach flexiblen Arbeitsplätzen und der Wunsch nach einer starken Corporate Citizenship sind nur einige Merkmale der Belegschaft von heute. Dazu bewegen sich Unternehmen in einem disruptiven Geschäftskontext: Der Einsatz digitaler Technologien verändert Branchen massiv und Umweltfragen zwingen zu neuen Denk- und Handlungsweisen. Ähnliche Veränderungen finden auch intern statt: Organisationen testen neue, agilere Arbeitsweisen, implementieren und leben sie. Die Ära „New Work“ hat gerade erst begonnen und ein Arbeiten auf Augenhöhe anstelle von autoritären Strukturen könnte bald zur Normalität werden.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, muss die Unternehmenskultur gefördert und gepflegt werden. Wenn Hierarchien immer weiter zurückgedrängt werden und Mitarbeiter nach sinnstiftender Arbeit suchen, dann braucht es eine Kultur, die Autonomie, Kreativität und Vielfalt fördert. Dafür sollten CEOs bei der Entwicklung einer Strategie, die den heutigen und kommenden Herausforderungen Rechnung trägt, eng mit dem Personalvorstand zusammenarbeiten.
2. Mitarbeiter wollen lautstarke Führungskräfte.
Heute muss das Management von der gesamten Organisation gesehen und gehört werden. Immer häufiger beziehen CEOs öffentlich Stellung zu sozialen, politischen und ökologischen Themen wie Klimawandel, Gleichberechtigung, Einwanderung und Diskriminierung.
CEOs stärken die Loyalität der Mitarbeiter, indem sie für die Werte ihres Unternehmens einstehen. Die Zahlen der Studie „CEO Activism in 2018: The Tech Effect“ von Weber Shandwick sprechen für sich: 88 Prozent der Technologieexperten weltweit sind sich einig, dass CEOs Haltung zeigen müssen, wenn die Werte ihres Unternehmens bedroht sind. 78 Prozent erwarten, dass CEOs sich im Namen ihrer Mitarbeiter äußern. Führungskräfte, die den richtigen Umgangston mit ihren Mitarbeitern finden, als Vorbilder die Unternehmenswerte vertreten, zu wichtigen Themen eine klare Meinung äußern und mit Einfühlungsvermögen die Prioritäten und Ziele des Unternehmens kommunizieren, können sich auf loyale und engagierte Mitarbeiter verlassen.
3. Mitarbeiterstimmen werden lauter denn je.
Das globale Portal für Arbeitgeberbewertungen Glassdoor verzeichnet über 45 Millionen Bewertungen für mehr als 830.000 Unternehmen und kununu meldet über 3 Millionen Bewertungen. Dazu kommen mehr als 562 Millionen Nutzer von LinkedIn weltweit. Durch Plattformen wie diese wird die Möglichkeit für Mitarbeiter, sich Gehör zu verschaffen, immer größer – viele Mitarbeiter sind schon heute Aktivisten.
Für 2019 erwarten wir, dass die Stimmen der Mitarbeiter noch lauter werden. Arbeitgeber sollten sich diesen Trend zu Nutzen machen. Die Personalabteilung spielt eine zentrale Rolle dabei, die Stimmen anzuhören und den Dialog zwischen Mitarbeitern und Führungskräften zu fördern. Unternehmen, die dies effektiv tun, verdienen sich Vertrauen und anhaltendes Engagement ihrer Mitarbeiter. Sie werden zu Fürsprechern und äußern sich glaubwürdig (positiv) über ihren Arbeitgeber.
4. Der Kampf um Talente geht weiter.
Wie können Unternehmen in einem digitalen Zeitalter zeigen, dass ihre Job- und Entwicklungsmöglichkeiten genauso attraktiv sind wie in großen Technologiekonzernen? Wie können sie Talente für sich gewinnen, um die eigene digitale Entwicklung voranzutreiben? Wie können sie in einer Zeit, in der Transparenz in Bezug auf geschlechtsspezifische Gehälterstrukturen gefordert wird, als flexibler Arbeitgeber wahrgenommen werden? Wie schaffen sie es, dass sich die richtigen Kandidaten bewerben und Personalteams weniger Zeit in ungeeignete Kandidaten investieren müssen?
Bewerber bilden sich auf der Grundlage von online verfügbaren Unternehmens- oder Mitarbeiteraussagen schnell eine Meinung. In Zeiten extremer Transparenz ist eine authentische Arbeitgebermarke unerlässlich. Ein Unternehmen sollte klar formulieren, was es seinen Mitarbeitern bietet und was im Gegenzug erwartet wird. An zweiter Stelle stehen die richtigen Kanäle, um Botschaften bei aktuellen und potenziellen Mitarbeitern zu platzieren. Ebenso wichtig ist, dass Unternehmen ihre Versprechen einhalten und danach handeln. Nur so können sie sicherstellen, dass sich die Erfahrung von Mitarbeitern mit diesem Versprechen decken.
5. Es ist an der Zeit, Technologie als Wegbereiter zu nutzen.
Mittlerweile sind viele hilfreiche Technologien verfügbar. Die richtige zu finden ist nicht immer einfach. HR-Teams suchen nach effektiven Tools, die zum Beispiel Performance- und Talentmanagement unterstützen, und nutzen diese mit nur minimalem Support durch ihre IT-Kollegen. Mitarbeiter können diese Veränderung jedoch als zusammenhangslos wahrnehmen. Das liegt oft auch daran, dass es keine einzelne zuverlässige Informationsquelle gibt. Das führt zu unnötiger Ablenkung, Unsicherheit und mehr Komplexität anstelle von einer reibungslosen effektiven Erfahrung.
Das Geheimnis bei der Auswahl und Einführung modernster Technologien ist eine starke Partnerschaft von HR, Kommunikation und IT. Sie kann zu technischen Lösungen führen, die passgenau ihren Zweck erfüllen, den Arbeitsalltag erleichtern und somit auch erfolgreich implementiert werden können.