5 Dos and Don’ts für eine gerechte Arbeitsumgebung

Unternehmenskultur

Die heutige Arbeitswelt ist geprägt von Vielfalt und Wandel. Es wird immer wichtiger, eine gerechte und inklusive Arbeitsumgebung zu schaffen. Vor allem seitdem die weltoffene „Gen Z“ die Arbeitswelt erobert, wird die Forderung nach Gerechtigkeit am Arbeitsplatz lauter denn je – zu Recht. Unternehmen erkennen, dass sie auch ihren eigenen langfristigen Erfolg fördern, wenn sie soziale Verantwortung, Fairness und Gleichberechtigung in den Fokus rücken. Hier sind Tipps und Empfehlungen, die Führungskräfte und Mitarbeitende auf dem Weg zu einer gerechten und vielfältigen Arbeitswelt unterstützen.

Fünf Dos

  1. Die Unternehmenskultur bewerten
    Um den aktuellen Zustand einer Unternehmenskultur zu verstehen, muss diese regelmäßig analysiert und bewertet werden. Dazu gehört die Überprüfung bestehender Richtlinien, Praktiken und Verhaltensweisen. So erkennen Arbeitgeber und Vorgesetzte, in welchen
    Bereichen Inklusion zu welchem Grad vorhanden ist und wo es einer Verbesserung bedarf. Mit Umfragen, Interviews und Audits können Unternehmen wertvolle Erkenntnisse direkt von den Mitarbeitenden auf allen Ebenen gewinnen.
  2. Führungskräfte in die Pflicht nehmen
    Führungskräfte müssen ausarbeiten, wie die Initiativen zu mehr Gerechtigkeit, zur Unternehmensmission, den internen Werten und Zielen beitragen. Nur so wird „Diversity, Equity & Inclusion“ (DE&I) zum integralen Bestandteil der Gesamtstrategie und in einem Unternehmen wirklich gelebt.
  3. Verantwortlichkeit und Berichterstattung
    Für mehr Inklusion ist das Übernehmen von Verantwortung das A und O. Das beinhaltet die Definition und Verfolgung messbarer und konkreter Ziele im Zusammenhang mit Diversity, Equity und Inclusion (DEI). Regelmäßige Berichte von Kennzahlen beweisen Transparenz
    und ziehen so das Unternehmen in die Verantwortung. Eine klare Kommunikation über Fortschritte und Herausforderungen zeigt, dass das Unternehmen bemüht zur Veränderung ist.
  4. Führungskräfte und Mitarbeitende weiterbilden
    Wir befinden uns im stetigen Wandel. Um einen inklusiven Arbeitsplatz zu schaffen, braucht es regelmäßige Weiterbildungsmöglichkeiten. Zum Beispiel durch Programme, die unbewusste Vorurteile, interkulturelle Kompetenz und inklusive Führung ansprechen.
  5. Kommunikationsstrategie erstellen
    ine klar definierte Kommunikationsstrategie mit präziser Aussage über den Zweck und die Ziele ist entscheidend. Sie sollte außerdem skizzieren, wie und wann Informationen an das Team kommuniziert werden. Zudem braucht es Feedback-Mechanismen, die es Mitarbeitenden ermöglichen, ihre Perspektiven und Bedenken zu äußern. Wichtig ist, Mitarbeitende zu ermutigen, schwierige Gespräche zu führen und so Vorurteilen aktiv entgegenzuwirken.

Fünf Don’ts

  1. Intransparenz beim Gehalt
    Gerechtigkeit muss sich auch in der Vergütung widerspiegeln. Deswegen gilt es für Unternehmen, zu vermeiden, für gleiche Arbeit ungleiche Gehälter zu zahlen. Anhand einer Analyse verschiedener Merkmale, wie Geschlecht oder Herkunft, erkennen Führungskräfte, ob
    es einen Pay Gap gibt, und können entsprechend dagegen vorgehen.
  2. Diversity Washing
    Alle Vorstandsmitglieder sind ältere weiße Männer, aber auf allen Firmenfotos sind nur die wenigen Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund zu sehen? Echtes Diversity Management sieht anders aus. Diversität ist mehr als eine Marketingkampagne und sollte nicht dafür missbraucht werden, sich extern zu profilieren. Eine gerechte und inklusive Arbeitsumgebung sollte nicht nur als Trend, sondern als fundamentaler Bestandteil des langfristigen Unternehmenserfolgs gesehen werden.
  3. Diskriminierende Beförderungspraktiken
    Undurchsichtige Beförderungsmethoden lassen Raum für Diskriminierung. Aufstiege im Unternehmen sollten auf objektiven Kriterien basieren und die Chancengleichheit widerspiegeln. Ein Blick in die Führungsetage hilft zu erkennen, ob wirklich alle Mitarbeitenden die gleichen Chancen auf Karrieresprünge und hinreichende Personalentwicklung
    haben.
  4. Fehlende Vielfalt in Entscheidungsgremien
    Um gar nicht erst in die Versuchung von Diversity Washing zu kommen, gibt es einen einfachen Trick: homogene Entscheidungsgremien vermeiden. Denn die Einseitigkeit in der Besetzung wird sich ansonsten auch in der Einseitigkeit der Entscheidungen wiederfinden. Diverse Perspektiven sollten in allen Führungsebenen vertreten sein, um sicherzustellen, dass ausgewogene und gerechte Entscheidungen getroffen werden.
  5. Kritik ignorieren
    Gefühle ernstzunehmen, ist im privaten wie im beruflichen Leben wichtig. Wenn jemand kommuniziert, sich benachteiligt zu fühlen, muss dem nachgegangen werden. Egal in welcher Form Diskriminierung in einem Unternehmen vorkommt, den Betroffenen muss Gehör geschenkt und sie sollten auf keinen Fall verurteilt werden.

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Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe Miteinander. Das Heft können Sie hier bestellen.

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Jordi Romero

Jordi Romero ist Co-Gründer und CEO des HR-Tech-Unternehmens Factorial.

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