So wird Ihre Weihnachtsfeier garantiert ein Desaster

Personalmanagement

Deutsche Unternehmen sind zugeknöpft. Sie haben nicht nur Angst vor Innovation, sondern auch davor, dass bei der Weihnachtsfeier jemand mehr wagt, als bloß vorsichtig am Glühwein zu nippen und mit einem Bein zum Rhythmus der Musik zu wippen. Doch hin und wieder ein bisschen aus sich rauszugehen, baut Stress ab und fördert den Zusammenhalt im Team. Deshalb haben wir ein paar Tipps, mit denen Sie die steife Atmosphäre auflockern und noch dazu für mehr Transparenz sorgen.

1. Versorgen Sie sich mit Proviant

Bei so gut wie jeder Weihnachtsfeier der westlichen Welt kommt die neben Kaffee beliebteste legale Volksdroge zum Einsatz: Alkohol. Doch leider schenkt der Arbeitgeber oft erst ab Nachmittag Glühwein und Co. aus, nach dem Motto „kein Bier vor vier“. Umso wichtiger, dass Sie selber vorsorgen. Zum Beispiel, indem Sie eine dieser nachhaltig produzierten, BPA-freien Trinkflaschen zur Feier des Tages statt mit Wasser mit Wodka füllen. „Wodka“ bedeutet aus dem Polnischen übersetzt ja sowieso nichts anderes als „Wässerchen“. Ein paar tiefgekühlte Himbeeren oder Bio-Zitronenscheiben sorgen für einen erfrischenden Geschmack und demonstrieren im Instagram-Foodblog-Stil, wie gesund Sie leben. So können Sie auch ohne schlechtes Gewissen gleich morgens den ersten Schluck nehmen. Prost!

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2. Lassen Sie das Glücksrad bestimmen

Für den Start der Weihnachtsfeier eignen sich Teambuilding-Spiele, um das Eis zu brechen. Da sich ja sowieso alle so schön in Schale geworfen haben – wie wäre es mit ein bisschen Casino-Atmosphäre mit Adrenalin-Kick? Stellen Sie dazu ein Glücksrad auf, das über die Gehaltsanpassungen der Mitarbeiter entscheidet. Besonders spannend wird es, wenn acht von zehn Felder Prozentzahlen mit negativem Vorzeichen enthalten – no risk, no fun! Diese agile Form der Gehaltsbestimmung erspart viel Papierkram und macht noch dazu richtig Spaß. Das Problem der Gender Pay Gap sollte sich dadurch auch lösen – hier entscheidet nämlich kein „unconscious bias“, sondern nur die weise Fortuna. Darauf erstmal einen Schluck aus der umweltfreundlichen Trinkflasche!

3. Lassen Sie Ihr Team beim Schrottwichteln zusammenwachsen

Und mit frischem Mut zum nächsten Programmpunkt: Schrottwichteln darf auf keiner Weihnachtsfeier fehlen. Die Idee dabei: endlich etwas loswerden, das man selbst nicht mehr braucht und sonst in den Müll geschmissen hätte. Seien Sie innovativ und probieren Sie mal etwas Neues aus, schließlich soll das Team doch zusammenwachsen. Verwichteln Sie alte Arbeitszeugnisse, Zielvereinbarungen, Gehaltszettel und Bewerbungsanschreiben – selbstverständlich mit geschwärzten Namen (DSGVO!). Danach wird geraten, wer 80 Prozent mehr als die anderen Mitarbeiter verdient, wer sich hinter der proaktiv-zielorientierten IT-Entwicklerin verbirgt und wessen Geselligkeit stets zur Verbesserung des Betriebsklimas beitrug. Und damit die Stimmung nicht kippt: hopp hopp ´rin in Kopp.

4.Programmieren Sie eine interne Tinder-App

Laut einer Statista-Umfrage haben immerhin 11 Prozent der Deutschen ihre Partnerin oder ihren Partner im Job kennengelernt – warum dem Glück nicht mit einer eigens programmierten App auf die Sprünge helfen? Beauftragen Sie Ihre hauseigenen Programmierer damit, ein internes Tinder zu entwickeln und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitsamt ihrem Intranet-Foto ein Profil darin zu erstellen. Nun können alle mit einem Wisch auf dem Smartphone entscheiden, mit welchen Kollegen sie ausgehen würden und mit welchen nicht – wenn beide zustimmen, heißt es: „It’s a match!“

Noch größer werden die Erfolgschancen, wenn eine künstliche Intelligenz aus Leistungsbeurteilungen Persönlichkeitsprofile erstellt und daraus die perfekten Firmenpaare matcht. Wer unter dem IT-Fachkräftemangel leidet und deshalb das entsprechende Personal nicht hat: Für das Matching funktioniert statt künstlicher Intelligenz auch Schwarmintelligenz wunderbar. Lassen Sie einfach das Team darüber abstimmen, welche Kolleginnen und Kollegen die besten Paare abgeben würden. Die Ergebnisse werden selbstverständlich im Rahmen des weihnachtlichen Unterhaltungsprogramms auf dem Beamer präsentiert – schließlich ist Weihnachten das Fest der Liebe. Sollte Ihr Gesicht dort erscheinen: Bieten Sie Ihrer zukünftigen besseren Hälfte einen Schluck aus Ihrer Öko-Trinkflasche an. So ist der erste Flirt-Schritt schon getan.

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5. Schicken Sie den Praktikanten vor

Und weiter geht’s im Unterhaltungsprogramm, gerne auf Kosten der Schwächsten. Erinnern Sie sich noch an die Zeit, als Sie an Heiligabend mit zittrig-dünner Stimme ein Gedicht vortragen mussten? Zum Zwecke der individuellen Persönlichkeitsentwicklung durften manche auch zur Blockflöte greifen. War das schön! Warum also nicht ins Arbeitsleben übertragen? Lassen Sie Ihre Praktikanten bei der Weihnachtsfeier vor versammelter Mannschaft ein Gedicht aufsagen. Wir empfehlen Knecht Ruprecht von Theodor Storm. Wegen der zeitlosen Themen Fleiß, Überwachen und Strafen, denn darum geht’s ja schließlich im (Arbeits-)Leben. Damit die Show auch rockt, sollten Sie allerdings einen kleinen Anreiz geben: wer das Gedicht am kreativsten performt, dem winkt eine Festanstellung. Und damit die Fremdscham gar nicht erst aufkommt, erstmal ´nen Schluck aus der Trinkflasche – Nich‘ lang schnacken, Kopf in‘ Nacken!

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6. Eskalieren Sie – aber richtig!

Die festliche befüllte Wasserflasche dürfte inzwischen leer sein – aber kein Problem, denn inzwischen gibt es ja auch Glühwein und Cocktails, und all das auf Firmenkosten. Lecker, alkoholisches Schmerzensgeld dafür, dass Sie es das ganze Jahr im Unternehmen ausgehalten haben! Hier sollten Sie ordentlich zugreifen, man gönnt sich ja sonst nichts. Aber, weil Zeiteffizienz in jeder Lebenssituation wichtig ist, nutzen Sie Ihren Rausch und die damit aufblühende Kreativität. Wie? Nun ja, da Ihr Verstand gerade schweigt, können Sie endlich mal voll und ganz auf die Stimme Ihrer Intuition hören, was auch immer sie Ihnen sagt.

Schlagen Sie zum Beispiel vor, aus Ihrer Midlife-Crisis inklusive Eheproblemen einen Workshop fürs Team zu gestalten. Denken Sie laut darüber nach, wie Ihre bisherige Karriere doch bemerkenswert viele Parallelen zum Leidensweg Jesus Christi hat und auch Sie zu Lebzeiten von Ihren Mitmenschen nicht angemessen gewürdigt werden. Dichten Sie Weihnachtsklassiker um und tragen Sie diese inbrünstig vor; sehr beliebt sind hier „O Pausenraum“, „Schneeflöckchen, Kurzröckchen“ und „Pimmel Bells“. Oder stecken Sie den Plastik-Christbaum mit den Deko-Teelichtern in Brand, um sich daran einen Bratapfel zu rösten, weil dieser Geruch für Sie „gleichbedeutend mit Weihnachten“ ist. Alles ist erlaubt!

Die HRM Online-Redaktion wünscht Ihnen ein frohes Fest!

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