Die Zukunftsstrategie von Ola Källenius erfordert Einsparungen um mehr als eine Milliarde Euro – und die will er unter anderem durch massiven Stellenabbau erreichen. Dazu plant er laut Zeit Online, sowohl im Management als auch in den indirekten Bereichen, wie beispielsweise der Verwaltung, Stellen zu streichen. Wie viele Beschäftigte das betreffen wird, hat der Konzern nicht kommuniziert. Doch Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht sprach letzte Woche von 1.100 Stellen allein im Management.
Als Begründung nannte Källenius vor allem die gestiegenen Kosten, die im Zusammenhang mit den CO2-Zielen entstanden sind. Zudem leide Daimler unter der allgemein schwachen Autokonjunktur, Produktionsproblemen, hohen Kosten für Diesel-Rückrufeund Ausgaben für Elektromobilität und Zukunftstechnologien. Neben dem Stellenabbau plant Källenius auch, die Prozesse und Strukturen zu verschlanken, um dadurch Geld zu sparen.
Kritik von Arbeitnehmervertretern
Daimler gab an, den Sparplan in enger Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern auszuarbeiten. Die Gewerkschaften lehnen weitere Sparmaßnahmen ab. Zur Debatte steht beispielsweise, mögliche Tariferhöhungen aus der im Frühjahr 2020 anstehenden Tarifrunde nicht zu übernehmen.
Der Betriebsrat kritisiert zudem die Vorgehensweise des Konzernchefs. „Wenn das Unternehmen schon an die Personalkosten ran will, dann nur mit einem sinnvollen Maßnahmenpaket“, so der stellvertretende Betriebsratschef Ergün Lümali. Zudem sind laut Handelsblatt die 170.000 Beschäftigten an den deutschen Standorten bis 2029 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt.