Wir fragen HR-Experten, welche Apps sie nutzen, welche Webseiten sie lesen. Dieses Mal ist es Peter M. Wald. Er nutzt soziale Medien aus wissenschaftlichem Interesse und bewegt sich damit zwischen HR-Community und seiner Professoren-Tätigkeit. Eine Herausforderung.
Mit fast 55 zähle ich mich nicht unbedingt zu den Digital Natives – habe aber die Vorteile der digitalen Medien mittlerweile schätzen gelernt und nutze diese reichlich. Dies ist auch der Grund dafür, dass ich mich als Professor für Personalmanagement wissenschaftlich dem Thema „Führung mit digitalen Medien“ zugewandt habe. Aber zurück zu meiner digitalen Welt.
Kommunikativ
Eine überragende Bedeutung besitzt für mich Twitter – von dem unbeschreibbaren Fundus an Links zu aktuellem Wissen bin ich stets erneut beeindruckt. Über den Nachrichten-Stream verschaffe ich mir einen Überblick über die Entwicklungen in der HR-Welt und teile dies auch entsprechend mit.
Auf meine Tweets unter @PeterMWald kann in kuratierter Form zugegriffen werden. Dafür nutze ich den Aggregator rebelmouse.com, mit dem man schnell und unkompliziert die Social Media-Aktivitäten zu bestimmten Themen zusammenfassen kann. Und über die Hashtags #hrmhtwk und #hrinnoday sind Informationen für meine Studierenden im Schwerpunkt HR und zum alljährlich durch mich organisierten HR Innovation Day zu finden.
Stichwort HR Innovation Day: Für Organisationszwecke bei diesem und anderen Events greife ich auf die Angebote von Xing zurück. So ist es mir trotz enger Backoffice-Kapazitäten möglich, Veranstaltungen effizient zu organisieren.
Interaktiv
Beim Start gab es bei den Studierenden Erstaunen, mittlerweile gehört jedoch die Beteiligung mit Hilfe von Polleverywhere für mich in der Hochschule zum Alltag. Ich nutze diese Anwendung, mit der man schnell und in Echtzeit Umfragen starten und auswerten kann, um Erwartungen zu erfragen aber auch den Wissensfortschritt zwischen den Prüfungen zu testen. Meine Erfahrung ist, dass sich aus anonymen Abstimmungen und Ideensammlungen schnell interessante Diskussionen entwickeln können und die Studierenden lernen darüber hinaus einen weiteren Einsatzzweck ihrer Smartphones kennen.
Gern gelesen
Meine Lieblingsblogs stammen von Henner Knabenreich und Henrik Zaborowski. Beide zeigen eindrucksvoll, wie „mit Verve“ digital kommuniziert werden kann. Bei Fragen der digitalen Transformation ist der Blog von Harald Schirmer erste Wahl. Gern schaue ich auch bei Josh Bersin, Henry Mintzberg und tlnt vorbei.
Um up to date zu sein, greife ich aber offen gesagt auch gerne auf klassische Medien wie das Buch zurück. Empfehlenswert: „Engaged Leader“ von Charlene Li und „The Social Leadership Handbook“ von Julian Stodd.
Positionierung
Es ist nicht leicht, den richtigen Ton als Mitglied der HR-Community auf der einen und als Professor an einer Hochschule auf der anderen Seite zu finden. Dazu gehören Fragen der Anrede aber auch das Verständnis der neuen Rolle digitaler Kommunikation. Mitmachen ist für mich unverzichtbar, um selbst zu erleben, wie schwierig es für Führungskräfte sein kann, „social“ zu führen. Denn die technischen Möglichkeiten eilen den derzeit gewünschten und geübten Führungsformen davon.
Viele interpretieren digitale Kommunikation häufig als etwas Zusätzliches. Für mich gilt das nicht, im Gegenteil. Ich plane, die Verbindung zwischen digitaler Kommunikation und realen Events zukünftig stärker zu nutzen.