7 Gedanken zu vulnerable Leadership

Leadership

1. Verletzlichkeit macht stark

Kaum ein Begriff hat in den letzten Monaten so sehr an Bedeutung gewonnen wie „Resilienz“. In der Psychologie beschreibt sie die Fähigkeit, gestärkt aus Krisen hervorzugehen und dadurch Widerstandsfähigkeit aufzubauen. Dafür ist es wichtig, Krisen als solche anzunehmen und sich selbst Verletzlichkeit zuzugestehen. Passiert das im richtigen Ausmaß, werden wir genau daraus stark.

2. Leadership ist nicht nur etwas für Führungskräfte

Wenn über Leadership oder Führung gesprochen wird, assoziieren das viele Menschen direkt mit Personalverantwortung. Wir können aber alle Leaderinnen und Führungskräfte sein – privat wie beruflich. Bei Leadership geht es darum, das Potenzial in Projekten, Prozessen und Menschen zu sehen und dafür mutig Verantwortung zu übernehmen. Deshalb hat es nichts mit Alter, Berufserfahrung oder Personalverantwortung zu tun, sondern vielmehr mit einer Vorbildfunktion.

3. Selbstbewusstsein braucht Selbstreflexion

Viele Führungskräfte würden wahrscheinlich von sich selbst behaupten, selbstbewusst zu sein. Ich glaube allerdings, dass uns die wirkliche Bedeutung dieses Wortes verloren gegangen ist. Und genau dieses Bewusstsein über uns selbst brauchen moderne Führungspersönlichkeiten. Dazu müssen wir uns ehrlich und regelmäßig fragen: Wer bin ich wirklich? Was macht mich verletzlich? Warum reagiere ich wann und wie? Was sind meine Werte?

4. Emotionalität ist Basis der Empathie

Wann immer wir mit anderen Menschen arbeiten, ist Empathie, also die Bereitschaft und Fähigkeit, sich in andere einzufühlen, besonders wichtig. Um empathisch zu sein, müssen wir Raum für Gefühle schaffen – für unsere eigenen und die unserer Teammitglieder. Das bedeutet nicht, allen Gefühlen unkontrolliert freien Lauf zu lassen. Wenn wir jedoch Emotionen reflektieren und analysieren, anstatt sie aus der Arbeitswelt auszuschließen, können sie Wegweiser für Passion und Antrieb für Ziele sein.

5. Zuhören ist der wichtigste Teil von Kommunikation

Was oft vergessen wird: In der Kommunikation geht es nicht nur darum, selbst zu sprechen, sondern vor allem zuzuhören. Nur wer gut zuhört, kann gut kommunizieren. Nur wer weiß, was die Teammitglieder beschäftigt, wie sie denken, was sie begeistert, kann darauf reagieren.

6. Um mutig zu sein, müssen wir vertrauen

Dare to Lead lautet der Titel des Bestellers über Vulnerable Leader­ship von Brené Brown: Es geht dabei darum, etwas zu wagen. Es braucht Mut, sich auf diese neue Art zu Führen einzulassen, so wie jede Art von Innovation Mut erfordert. Um mutig zu sein, brauchen wir Vertrauen in unsere Mitmenschen, Vertrauen in die Zukunft – und vor allem Vertrauen in uns selbst.

7. Human Relations statt Human Resources

Wir müssen Menschen nicht mehr als Ressourcen, sondern als komplexe, emotionale Individuen begreifen. Aus Human Resources sollten Human Relations werden. Bei der Personalauswahl sollten wir darauf achten, wie die Kandidatinnen und Bewerber mit anderen Menschen umgehen und ob sie bereit sind, ihre Emotionen zu nutzen, um sich weiterzuentwickeln. Vor allem sollten wir unsere eigenen privaten und beruflichen Human Relations nutzen, um uns zu reflektieren, um voneinander zu lernen und so bessere Führungskräfte zu werden.

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Magdalena Rogl, Head of Digital Channels bei Microsoft Deutschland.

Magdalena Rogl

Magdalena Rogl ist Project Lead für Diversity & Inclusion bei Microsoft Deutschland. Im Februar 2021 wurde in den Medien viel über Rogls ehrliche Homeoffice-Autoreply berichtet, in der sie bekennt, dass sie aktuell vom Homeoffice aus arbeitet: in Gesellschaft von pubertierenden Kindern, die abwechselnd in einer Lebenskrise stecken, wenn nicht sie selbst auch gerade eine durchlebt. Sie bittet daher um Geduld.

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