Remote Work: Das Arbeitsmodell der Zukunft?

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Unser Verständnis von Arbeit wandelt sich gerade grundlegend. Die Möglichkeit für Remote Work wächst und wird immer mehr zum Standard. Arbeitsmarktdaten zeigen, dass die Corona-Pandemie diese ohnehin schon vorhandene Tendenz deutlich beschleunigt hat.

Deutschland liegt bei der Remote-Arbeit vorne

Ob zuhause oder im Café: Remote Work bedeutet per Definition ortsunabhängiges Arbeiten. Alles, was man dazu braucht, ist ein PC und Online-Zugang. Eine aktuelle Arbeitsmarktstudie auf Basis von Millionen Stellenanzeigen zeigt, dass immer mehr Firmen diese Möglichkeit ausdrücklich anbieten, um die besten Fachkräfte für ihr Unternehmen anheuern zu können. In Deutschland hat sich der Anteil von Remote-Work-Angeboten in Stellenanzeigen seit 2018 mehr als vervierfacht.

Abb. 1: Anteil an Remote-Arbeit in deutschen Stellenanzeigen seit 2018

Der KI-Anbieter Textkernel wollte genauer wissen, wohin die Reise geht. Eine Untersuchung auf Basis von Online-Stellenanzeigen zeigt, dass Deutschland in Sachen Remote-Arbeit europaweit vorne liegt. Mitte 2021 boten 9,1% aller untersuchten deutschen Stellenanzeigen Remote-Arbeit ausdrücklich an. Dahinter liegen Frankreich (8,4%) und dem Vereinigten Königreich (6,8%), dicht gefolgt von Österreich und Spanien.

Seit Corona selbstverständlicher: Arbeiten von überall

Alle europäischen Länder zeigen einen deutlichen Anstieg der Remote-Arbeitsangebote mit Beginn der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Lockdowns unterschiedlicher Ausprägung. In den meisten Ländern ist der Prozentsatz der Remote-Arbeitsplätze im Vergleich zur Zeit vor der Covid-Pandemie um fast das Fünffache gestiegen. In Frankreich und Spanien sogar um das 20- bzw. 12-fache.

Abb. 2: Anteil an Remote-Arbeit im europäischen Vergleich seit 2018

Kein fester Arbeitsplatz – nicht für jeden eine Option

Von zuhause oder von wo auch immer zu arbeiten, ist für manche Berufe naheliegend, für andere weniger. Wer lediglich einen Computer oder Laptop und Internetanschluss benötigt, um seine Arbeit zu erledigen, ist für das Homeoffice prädestinierter, als ein Arbeiter oder Handwerker, der Maschinen bedienen muss, spezielles Material benötigt oder eine beratende oder betreuende Funktion hat, wie zum Beispiel Krankenhaus- und Pflegepersonal, Verkäufer in einem Geschäft.

Abb. 3: Anteil an Remote-Arbeit nach Berufsgruppe in Deutschland

So ist es nicht verwunderlich, dass der Anteil der Fernarbeit in den Bereichen Informations- & Kommunikationstechnologie (IKT) sowie Marketing & PR am höchsten ist, gefolgt von Management sowie Versicherungen und Finanzen. Häufig sind es die Berufe, die auch einen Studienabschluss verlangen, die gleichzeitig Remote-Arbeitsmöglichkeiten bieten. Auch bei den Branchen gibt es deutliche Unterschiede. Unternehmen aus der IT-Branche, oder Medien/Kommunikation bieten Remote-Arbeit in 23% bzw. 16% ihrer Stellenanzeigen an. Auch Unternehmensdienstleistungen liegen erwartbar weit vorne in dieser Kategorie. Dabei hat den Ergebnissen zufolge die Unternehmensgröße weniger Einfluss auf die Möglichkeiten der Fernarbeit

Abb. 4: Anteil an Remote-Arbeit nach Branche in Deutschland

Remote-Work in Zahlen und Fakten

Ob die starke Steigerung von Remote-Arbeitsplätzen während der Corona-Pandemie auf einem konstant hohen Niveau bleibt oder nur eine kurzzeitige Erscheinung ist, die schon bald wieder rückgängig gemacht wird, werden die kommenden Monate und Jahre zeigen. Für HR- und Recruiting-Teams oder Personaldienstleister*innen sind die ermittelten Zahlen in jedem Fall wichtige Erkenntnisse, wenn sie für ihr Unternehmen im Zeitalter der Digitalisierung auf Talentsuche gehen. Schließlich wollen sie den Konkurrenzunternehmen einen Schritt voraus sein, um die besten Talente im Markt von sich zu überzeugen.

Über die Studie:

Der Untersuchung von Textkernel zugrunde liegen sämtliche durch das Analyse-Tool Jobfeed erfasste Stellenausschreibungen von2018 bis2021 in den jeweiligen Ländern. Die komplette Studie in Zahlen und Fakten können Sie hier herunterladen.

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Stephan Menge, VP Sales Europe, Textkernel

Stephan Menge

Stephan Menge ist VP Sales Europe bei Textkernel. Er befasst sich seit über 20 Jahren mit HR-Themen, angefangen Mitte der Neunziger bei einem Start-Up für eine digitale Bewerberdatenbank, dann nach einem Ausflug in die IT zurück in den Themen Mitarbeiterentwicklung und Training sowie Rekrutierung (RPO - Recruitment Process Outsourcing), anschließend als Berater in Fragen der Rekrutierung, Führungskräfteentwicklung und Mitarbeiterbefragung. 2020 startete er bei Textkernel als Vertriebsleiter im DACH-Raum. Seit 2021 ist er als VP Sales Europe auch für alle anderen europäischen Märkte zuständig.

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