Klartext HR ist ein 15-minütiges Audioformat, das seit dem 1. Mai 2020 zwei Mal im Monat von Stefan Scheller produziert wird. Er behandelt darin die Themen Lernen, New Work, Digitale Transformation und New Management. Ende Mai erschien die 25-minütige Jubiläumsausgabe (Folge 25) zur siebten Diversity-Dimension „Soziale Herkunft“.
Herr Scheller, weshalb haben Sie den Podcast Klartext HR ins Leben gerufen?
Bedingt durch die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie ab 2020 boomten Audioformate. Mir war allerdings die Dauer von oftmals 45 bis 90 Minuten zu lang. Zudem stand in den HR-Podcasts die jeweilige Person mit ihrer Biografie stark im Vordergrund. Das führte aus meiner Sicht oft zu Effekten wie: Wenn du mich in deinen Podcast einlädst, wirst du auch Gast in meinem. Gefehlt hatte mir damals ein knackiges Format, in dem es vor allem um Fachliches geht. Ich wünschte mir einen Podcast, der Impulse zu einem Fachthema setzt und als Teaser für das Lesen weiterer Artikel dient. Also rief ich Klartext HR ins Leben.
Worum drehte sich Ihre erste Folge?
Da ich mit dem Podcast-Format persönlich noch fremdelte, wählte ich einen vertrauten Einstieg. Ich führte mit meinem Datev-Kollegen Christian Kaiser ein Gespräch über organisationales Lernen. Der Abstraktionsgrad des Themas war durchaus anspruchsvoll. Aber diesen Anspruch verfolgt mein Podcast generell. Ich will weniger unterhalten, sondern eher informieren. Mein Podcast soll ein inspirierendes Learning Nugget sein.
Ging schon einmal etwas gehörig schief?
Ein rein digital aufgezeichnetes Format ist sehr von den technischen Rahmenbedingungen abhängig. Vor allem die Tonqualität ist anfällig, da sie von der verwendeten Hardware und Internetverbindung abhängt. Da kann es auch schon mal Totalausfälle geben. Bei einem vergleichsweise kurzen Gesamtaufwand für die Interviewten von rund 30 Minuten brutto, lässt sich eine Folge glücklicherweise schnell wiederholen.
Welcher Gast hat Sie am meisten beeindruckt?
Generell bin ich von all meinen Gästen fasziniert. Ich suche sie mir ja unter genau diesem Aspekt selbst aus. Am meisten persönlich und auch emotional bewegt haben mich allerdings tatsächlich meine beiden Talkgäste Lunia Hara zum Thema „Alltagsrassismus und Diversity“ (Folge zwölf) sowie Ute Neher zum Thema „Inklusion“ (Folge 24).
Mit welcher berühmten Person würden Sie in Ihrem Podcast am liebsten einmal sprechen?
Ehrlicherweise sind meine Wünsche dahingehend nicht besonders hochtrabend. Meine Talkgäste sind eher real greifbar, also ansprechbar und erreichbar. Spannend fände ich aber einen Klartext-HR-Talk mit Sascha Lobo. Er wurde als Top-HR-Influencer gekürt, ich erlebe ihn aber in dieser speziellen Rolle eher selten. Allerdings sind seine Ansichten sehr wertvoll.
Wie kommen Sie auf die Themen, die Sie im Podcast besprechen?
Es sind einerseits HR-Themen, die aktuell in meinen Social-Media-Feeds oder den anderen großen HR-Medien Bedeutung haben. Zum anderen sind es gerade eher die Nischenthemen wie beispielsweise Inklusion, Corporate Social Responsibility oder Betriebliches Gesundheitsmanagement, die meiner Meinung nach im HR-Umfeld eine höhere Sichtbarkeit haben sollten. Ich konsumiere HR-Inhalte gefühlt rund um die Uhr, sodass es eigentlich nie an Ideen mangelt, sondern eher eine Herausforderung ist, neben meiner Vollzeit-Führungsverantwortung bei Datev ausreichend private Zeit für meine Rolle als Blogger zu finden.
Welche Podcasts hören Sie selbst gern?
Ab und an höre ich in die Podcasts anderer HR-Bloggerinnen und Podcaster rein, allen voran in den von Henrik Zaborowski. Darüber hinaus höre ich jedoch auch gern Formate über allgemeine Wissensthemen wie zu Psychologie, menschlicher Entwicklung oder auch Geschichte und Politik.
Stefan Scheller ist Fachberater Personalmarketing und Employer Branding beim IT-Dienstleister Datev. Zudem bloggt der Fachbuchautor und Speaker seit 2013 auf Persoblogger.de. Er beschäftigt sich vornehmlich mit den Themen Personalmarketing, Recruiting und Employer Branding. Scheller ist selbst häufig gehörter Gast in der HR-Podcast-Szene.
Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe Rebellion. Das Heft können Sie hier bestellen.