Wir Deutschen zeigen allzu gern auf unsere Arbeit, wenn wir uns gestresst und unwohl fühlen. Doch einer der größten Stressoren ist die eigene Einstellung. Drehen wir den Spieß also um und machen mehr aus dem, was wir haben:
1. Sorgen Sie angenehmer für Produktivität
Es wurde in einer Metaanalyse von Sonja Lyubomirsky, Professorin an der University of California, wissenschaftlich nachgewiesen, dass Wohlbefinden ein wesentlicher Faktor für die Arbeitsproduktivität ist. Menschen, denen es gut geht, leisten gern, sind effizienter und verdienen mehr.
2. Nutzen Sie den Spitzenreiter in Sachen Wohlbefinden
Die Gallup-Gruppe um Tom Rath hat in weltweiten Studien herausgefunden, dass es fünf Arten von Wohlbefinden gibt. Das Tätigkeitswohlbefinden, soziales, finanzielles, physisches und Gemeinschaftswohlbefinden. Die Tätigkeit hat doppelt so großen Einfluss auf unser Gesamtwohlbefinden wie alle anderen.
3. Prüfen Sie Ihre Motivation
In der TK-Stressstudie 2013 konnte nachgewiesen werden, dass „Spaßarbeiter“ gegenüber „Broterwerbarbeitern“ weniger erschöpft sind, nämlich jeder vierte statt jeder zweite, und sie sind weniger depressiv, 7 im Vergleich zu 23 Prozent.
4. Entwickeln Sie ein flexibles Weltbild
Für Optimisten ist die Welt voller Chancen. Bei Rückschlägen suchen sie nach der nächsten, statt Fehler als Bestätigung mangelnder eigener Fähigkeiten zu sehen.
5. Belohnen Sie sich selbst
Daniel H. Pink hat untersucht, was Menschen bei der Arbeit motiviert. Arbeit darf Spaß machen. Dann ist sie keine Pflichterfüllung mehr, für die die Anreize ständig erhöht werden müssen. Wenn die Belohnung die Tätigkeit selbst ist, sei es durch zufriedene Kunden, Wissenserweiterung oder die Freude daran, das Beste zu geben, herrscht eine andere Moral und Produktivität. Firmen, denen Selbstbestimmung wichtig ist, haben eine viermal größere Wachstumsrate und erwirtschaften ein Drittel mehr.
6. Genießen Sie Ihre Beziehungen
Die Ergebnisse einer Onlineumfrage von www.stellenanzeigen.de zeigen, dass Mitarbeiterzufriedenheit durch ein gutes Verhältnis zu den direkten Kollegen, zum Chef und durch Lob und Anerkennung bestimmt wird.
7. Sehen Sie den Fortschritt bei der Arbeit
Was Mitarbeiter wirklich wollen, fragten Theresa M. Amabile und Steven J. Kramer von der Harvard Busines School und analysierten Tagebucheintragungen. Anerkennung, persönliche Unterstützung und vor allem Fortschritte bei der Arbeit kristallisierten sich heraus.
8. Nutzen Sie die Erfolgsformel 3:1
Barbara Fredrickson hat sich mit der Frage beschäftigt, in welchem Verhältnis positive zu negativen Momenten stehen müssen. Dadurch, dass negative Gefühle bei weitem stärker wirken als positive, braucht es ein 3:1 von Positivem zu Negativem. Auf einmal ärgern darf sozusagen dreimal freuen kommen. Dies klingt anstrengender als es ist, denn unser Leben ist ja voll von schönen Dingen, wir schätzen sie nur nicht. Beginnen Sie Meetings mit positiven Informationen, schreiben Sie Ermutigendes in Ihren Mailabsender.
9. Schalten Sie mal ab
Der Frage, ob das Thema Erreichbarkeit ein Krankmacher ist, ging der DAK Gesundheitsreport 2012 nach und befragte dazu 3000 Erwachsene. 78,9 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu: „Mein Arbeitgeber akzeptiert, wenn ich außerhalb der Arbeitszeit nicht erreichbar bin“. Raus aus dem selbst gemachten Druck.
10. Lassen Sie sich von Stress nicht stressen
Vermitteln und erwerben Sie Wissen über Stress und Burnout, aber legen Sie darauf nicht den Fokus. Die neue Hirnforschung zeigt: Je häufiger wir etwas wiederholen, umso stärker werden die neuronalen Verknüpfungen im Gehirn. Also raus aus der Problem- hin zur Lösungsorientierung.
11. Sehen Sie, was Sie leisten
Viel zu lange haben wir darauf gewartet, dass uns Kollegen oder Chefs mal fragen wie es uns geht, uns loben oder sehen, was wir leisten. Sie werden es nicht tun, solange wir unsere Leistungen nicht selbst anerkennen, wir uns selbst wichtig nehmen.
12. Erwarten Sie das Glück bei der Arbeit
Überprüfen Sie Ihre Einstellungen. Sind Sie dankbar, dass Sie diese Arbeit haben? Freuen Sie sich, dass Sie dort interessante Menschen treffen? Überall wartet das Wohlbefinden auf uns – wenn wir es treffen wollen und sehen können. Denn um etwas wahrzunehmen, müssen wir es kennen oder erwarten, sonst sehen wir es nicht.
13. Erteilen Sie sich ein Spekulationsverbot
Die Kollegin grüßt nicht, der Kunde ruft nicht zurück? Schluss mit den Spekulationen über die Ursachen. Sie rauben gute Energie. Bleiben Sie neutral. Was sind wirklich Tatsachen und wo gehen Phantasie und Bewertungen mit Ihnen durch?
14. Legen Sie schwierige Termine auf Dienstag
Dienstags ist unsere Leistungsfähigkeit am größten. Das sollten Sie öfter nutzen, vor allem für ungeliebte Meetings.
15. Beginnen Sie morgens mit dem größten Brocken.
Dieser Tipp von Brian Tracy ist ein Effizienzbooster. Statt zu verschieben und ihn dadurch immer größer werden zu lassen, werden Sie stolz und glücklich sein, etwas Großes geschafft zu haben. Und das Gehirn belohnt Sie mit einer Extraportion Dopamin, was Sie den ganzen Tag lang viel produktiver sein lässt.
16. Konzentrieren Sie sich auf Stärken
Wer seine Stärken bei der Arbeit nutzt, ist sechsmal häufiger engagiert und hat 40 Stunden Spaß. Wer die eigenen Stärken nicht nutzt, brennt schon nach 20 Stunden aus. Egal wie anstrengend die Arbeit ist.
17. Sehen Sie die eigenen Erfolge und die von anderen
Beginnen Sie Teambesprechungen, das Abendessen oder die Reflektion über den Tag mit Gelungenem, mit Erfolgen.
18. Entdecken Sie ein Optimismus-Motto
Es gibt immer Augenblicke, wo etwas schief oder anders als erwartet läuft. Dafür brauchen Sie eine Aufmunterung wie „das wird schon“ oder „es geht am Ende alles gut“.
19. Bringen Sie etwas zu Ende, bevor Sie mit dem nächsten anfangen.
Unerledigtes sitzt uns ständig im Genick, egal wie klein oder groß, genannt „Zeigarnik-Effekt“. Das unangenehme Gefühl, nicht genug geschafft zu haben, kommt daher, dass wie so viel anfangen und uns ablenken lassen.
20. Bestimmen Sie Anfang und Ende
Meetings und Gespräche müssen klar terminiert sein. Halten Sie sich auch daran. Effizienz und Freude werden sofort steigen. Testen Sie auch einmal ein Meeting im Stehen und schalten Sie die Telefone aus.
21. Nutzen Sie die Kraft der sich selbst erfüllenden Prophezeiungen
Arbeiten Sie regelmäßig mit guten Gedanken. Bauen Sie sich einfache Sätze aus optimistischen Absichten, die Sie so häufig wie möglich wiederholen. Etwa „ich bekomme Unterstützung und nehme sie an“ oder „ich stecke meine Kunden mit meinem Optimismus an“.
22. Lächeln Sie mal wieder bei der Arbeit
Im IPPA Newsletter stellte Sarah Pressman die Ergebnisse ihrer Forschung vor, dass Lächeln, selbst wenn uns nicht danach ist, zur Stressreduktion und Glücksgefühlen führt. Dies gilt auch für das so genannte „unechte“ Lächeln, bei dem nur der Mund, nicht die Augen, lachen.
23. Verbessern Sie Ihre Arbeit
Die Positive Psychologie hat erforscht, dass das „job crafting“, also die Modifizierung der aktuellen Arbeit, eine Möglichkeit ist, damit sie erfüllender wird. Varianten dafür sind: Anzahl, Umfang oder Art der Arbeitsaufgaben, der Interaktionen mit anderen oder mentale Bezüge zu ändern. Finden Sie alte oder neue Motive, einen Sinn, wofür das, was Sie tun, gut ist. Dadurch ändern Sie Ihre Perspektiven und können alte Arbeit neu bewerten und erleben.
24. Ändern Sie, was sie stört
Die Tür quietscht, das Auto ist schmutzig, der Schreibtisch steht ungünstig? Die Haarfarbe ist nicht mehr aktuell und die Kleidung ist zu klein geworden. Worauf warten Sie? Jetzt ist der Zeitpunkt sich von unnützen, unsinnigen oder unpraktischen Dingen zu befreien, die sonst immer wieder Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Wohlbefinden kosten.
25. Üben Sie sich in Selbstdisziplin
Das heißt, alles genau dann zu tun, wann es zu tun ist. Sofort, ohne zu verschieben und Ausreden zu folgen. Das fühlt sich super an, wenn es geschafft ist.
26. Schaffen Sie nach der Arbeit Abstand
Geben Sie die Illusion auf, wir könnten Arbeit und Privatleben trennen. Sorgen Sie lieber dafür, dass Sie in einem guten Zustand nach Hause kommen. Gehen Sie einige Schritte zu Fuß, meditieren Sie, hören Sie eine Entspannungs-CD. Wenn Sie gute Laune mit nach Hause bringen, kommt diese von dort auch zur Arbeit zurück.