Der Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit hat die Personalchefin Valerie Holsboer geschasst. Vorausgegangen war eine Schlammschlacht.
Valerie Holsboer muss ihren Posten vorzeitig abgeben. Das hat heute der Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit entschieden. Holsboer, die erste Frau im dreiköpfigen Vorstand der Arbeitsagentur, ist dort seit zwei Jahren für die Bereiche Personal und Finanzen zuständig. Die Arbeitgeberseite im Verwaltungsrat hatte sich allerdings mit den bislang vorzuweisenden Resultaten der Vorständin nicht zufrieden gezeigt. Die Juristin Holsboer habe nur unzureichende Konzepte zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit vorgelegt und zeige sich anhand der Größe der erforderlichen Reformen überfordert. Obendrein sei das Vertrauensverhältnis nachhaltig gestört, so die offizielle Version. Als hochkompetent, innovativ und verhandlungsstark bezeichnen sie dagegen ihre Unterstützer. Diese hatten sich sogar mit einer Online-Petition für ihren Verbleib in der Behörde stark gemacht.
Internes Machtgerangel
Die Gründe für die Abberufung der Vorstandsfrau liegen allerdings offenbar woanders. Laut übereinstimmender Medienberichte zeigten interne Dokumente, dass die Vorstandsfrau ihrem ehemaligen Förderer Peter Clever, der die Arbeitgeberseite im Verwaltungsrat anführt, nicht genehm war. Von Rache, Machtgerangel und Generationenkampf ist die Rede.
Damit Holsboers Abberufung wirksam wird, muss die Bundesregierung diese noch bestätigen.Als mittelfristige Nachfolgerin Holsboers wird derzeit Jutta Cordt gehandelt, die bis 2018 Chefin des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge war und derzeit im Bundesinnenministerium arbeitet.