Mobile Recruiting kommt nicht in Fahrt

Recruiting

Es bleibt dabei, im mobilen Recruiting bewegen sich Deutschlands Unternehmen sehr langsam. Auch wenn ein positiver Trend erkennbar ist, wird immer noch viel Potenzial verschenkt, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Deutschland ist mobil, zumindest, was sein Internetverhalten betrifft. Rund 30 Millionen Deutsche, die älter als zehn Jahren sind, nutzen das World Wide Web auch über ein mobiles Endgerät. Ein riesiges Feld, um präsent zu sein. Dass dies auch für das Recruiting gilt, scheinen die Unternehmen in Deutschland langsam zu erkennen. Mit allzu viel Konsequenz reagieren sie jedoch nicht, wie die „Mobile Recruiting Studie 2014“ der Digitalagentur Wollmilchsau zeigt.

Immerhin, eine positive Entwicklung lässt sich erkennen. Aktuell verfügen 34 (21,66 Prozent) der 157 in Deutschland börsennotierten Unternehmen über eine mobil-optimierte Karriereseite. Den größten Anteil können die DAX-Unternehmen mit 43,33 Prozent für sich verbuchen. Darauf folgen der TecDAX mit 26,67 Prozent, der MDAX mit 14 Prozent und der SDAX mit 12,77 Prozent.

Insgesamt ist das mehr als eine Verdreifachung. 2013 waren gerade einmal 7 Prozent der Karriereseiten für mobile Endgeräte ausgelegt. Allerdings – und das zeigt, dass hier das Ende der Fahnenstange vorerst erreicht ist – hält es mit 56,67 Prozent die Mehrheit der DAX-Unternehmen nicht für nötig, potenziellen Bewerbern einen konsequenten mobilen Zugang zu ihren Karriereseiten zu gewähren. Noch schlechter sieht es den Studienverfassern zufolge bei den anderen Börsensegmenten aus.

Dieser Trend zeigt sich auch bei den Stellenangeboten selbst. Lediglich rund 18 Prozent der Unternehmen verfügen auch über eine mobile Jobbörse. Hier sind die DAX-Unternehmen mit 33 Prozent wieder führend. Die anderen Segmente folgen mit deutlichem Abstand.

Hat sich der Bewerber dennoch mit seinem Smartphone oder Tablet durch die mal mehr, mal weniger optimierte Karriereseite navigiert, wird er dann wohl am Bewerbungsprozess scheitern. Nur knapp 6 Prozent der börsennotierten Unternehmen ermöglichen auch eine mobile Bewerbung.

Dementsprechend ist es auch nicht mehr verwunderlich, dass die Studienverfasser der App als Recruiting-Instrument kein gutes Zeugnis ausstellen. Nur sechs Prozent der Unternehmen haben eine mobile Karriere-App in Portfolio.

Nach einem Durchbruch für das mobile Recruiting in Deutschland sieht das noch nicht aus.

Für die Studie wurden die Karriereseiten der 160 in Deutschland börsennotierten Unternehmen zwischen Februar und März untersucht. 3 der 160 Unternehmen konnten laut Studie nicht berücksichtigt werden, da sie in dem Zeitraum über keinen Internetauftritt verfügten.

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Sven Pauleweit

Sven Pauleweit

Ehemaliger Redakteur Human Resources Manager

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