Wie Unternehmen „Reputations-Osteoporose“ vorbeugen

Employer Branding

Haltung und Rückgrat sind in der Geschäftswelt enorm wichtig. Doch statteine starke Reputation aufzubauen, leiden viele Unternehmen unter „Osteoporose“.

In der Medizin ist Osteoporose eine schlimme Diagnose. Der Abbau von Knochenmasse erhöht nicht nur das Risiko von Knochenbrüchen – die Symptome zeigen sich vor allem auch an einer mehr oder weniger starken Krümmung der Wirbelsäule. Eine aufrechte Haltung ist erschwert, in fortgeschrittenem Stadium gar nicht mehr möglich. Um genau diese aufrechte Haltung geht es beim Thema Reputation im Unternehmen. Nur wenn Unternehmer und Führungskräfte, geradlinig in ihrer Art und gut positioniert sind, kann ein funktionierender positiver und starker Ruf aufgebaut werden. Der hat vor allem Auswirkungen auf den HR-Bereich, beispielsweise beim Recruiting sowie der Bindung von Fachkräften. Ja, Reputation hat sehr viel mit ‚Rückgrat haben‘ zu tun.

Vorbeugen ist besser als heilen

Unternehmen investieren sehr viel Geld, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu vermarkten. Geht es allerdings um die Reputation – und damit langfristige Gesundheit – hoffen viele Unternehmer und Führungskräfte, dass schon nichts passieren wird. Eines wird dabei häufig übersehen: Produkte und Dienstleistungen sind erneuerbar, der gute Ruf aber lässt sich ebenso schwer, oder nur mit enorm großem Aufwand, wiederherstellen wie unsere Gesundheit. Ist jemand durch einen noch so kleinen, unbedachten eigenen Misstritt oder manchmal auch äußere Gegebenheiten zum Opfer einer rufschädigenden Kommunikation geworden, ist die Wiederherstellung (Reha) des Images ein harter und mitunter langer Weg.

Es braucht Mut

Verständlich: Als Mensch wollen wir gemocht werden. Fakt ist aber auch: Nur ein profilierter Mensch wird in der heutigen Zeit noch wahrgenommen und diese Wahrnehmung ist in der Geschäftswelt wichtig, um sich abzuheben von der Masse und vom Wettbewerb. Verhängnisvoll in diesem Zusammenhang; Gehen wir zu lange falsche Kompromisse ein und machen Dinge, die wir eigentlich nicht vertreten können, werden – bildlich gesprochen – unsere Knochen brüchig und das Rückgrat beschädigt. Reputations-Osteoporose droht. Bei Menschen mit dieser Krankheit reicht ein kleiner Stoß oder etwas Gegenwind und schon fallen sie um – und tun sich weh.

Das 3-Punkte-Programm

Für eine Osteoporose-Prävention muss Kalzium und Vitamin D zugeführt werden. Zudem sollte man regelmäßig in Bewegung sein und bleiben. Doch wie sieht das bei der Reputation, unserem guten Ruf, aus?

Reputation Forte: Ein Medikament gegen schlechten Ruf von Unternehmen
<em>Ein Mittel gegen den schlechten Ruf c Sereina Schmidt<em>

 

Kalzium ist wichtig für die Stabilität. Entsprechend sind unsere Werte und Überzeugungen das Reputations-Kalzium. Also das, an was wir glauben und was uns sicher durchs Leben führt, uns Stabilität bietet. Ein guter Grund, dass wir diesen Mineralstoff immer wieder von neuem aufnehmen, indem wir uns unsere Grundsätze, also das, was für uns wichtig ist im Leben, regelmäßig ins Bewusstsein rufen.

Vitamin D wird auch das Sonnenvitamin genannt, weil der Körper es nur selber bilden kann, wenn er dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Genauso ist es mit dem Reputations-Vitamin D: Gehen Sie raus und lernen Sie spannende Menschen kennen! Das Reputations-Vitamin D wird durch unsere Aktivität mit anderen Menschen gebildet. Der positive Stand zeigt sich in einem wachsenden und qualitativ hochwertigen Netzwerk und in der Unterstützung unseres persönlichen Umfelds.

Die Reputations-Bewegung ist im übertragenen Sinne die kontinuierliche Kommunikation. Unsere Kommunikation und damit auch unsere Reputationsarbeit sollten also ständig in Bewegung bleiben. Denn genau das ist oftmals der Fehler Nummer eins: Die meisten Menschen kommunizieren nur dann, wenn sie etwas brauchen. Politiker vor den Wahlen, Unternehmer vor einem wichtigen Bauprojekt und Selbständige, wenn die Auftragslage bereits stark gesunken ist. So funktioniert Reputation allerdings nicht!

Das Rezept gegen Reputations-Osteoporose

Viele Unternehmer zeigen sich, ihre Gedanken, ihre Überzeugungen zu selten. Sie schweigen lieber,anstatt dass sie Position beziehen oder machen einen auf Understatement, als dass sie indirekt aufzeigen, was sie alles für die Gesellschaft tun. Der Schaden für sie selbst als Unternehmer, Führungskraft oder Selbstständiger wie auch für das Unternehmen und deren HR ist enorm – und allzu oft bleibend. Damit SieReputations-Osteoporose vermeiden oder reduzieren können, sollten Sie sich an folgendes Rezept halten:

  • Werden Sie sich über Ihre persönlichen Werte und Überzeugungen klar.
  • Führen Sie sich vor Augen, was der Sinn in Ihrem Leben und der Sinn Ihrer Arbeit sind. Wofür sind Sie hier angetreten?
  • Seien Sie authentisch, verstecken Sie sich nicht hinter Rollen und Masken. Treten Sie aus der Masse hervor.
  • Nehmen Sie Haltung ein. Sagen Sie was Sie denken und warum.
  • Kommunizieren und veröffentlichen Sie. Regelmäßig.
  • Netzwerken Sie. Mit Stil.

Leidet ihr Unternehmen auch unter anderen „Krankheiten“ wieMachthysterie oder Führungsschizophrenie? Wie Sie die Ursachen behandeln, erfahren Sie hier.

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Sereina Schmidt, Beraterin

Sereina Schmidt

Sereina Schmidt liegt als Beraterin, Sparringspartnerin und Rednerin die Reputation ihrer Kunden am Herzen. Mit Übernahme des Familienunternehmens, einer Kommunikationsagentur, entschied sie 2012 selbst Unternehmerin zu werden. Ihre Stärke ist die direkte, transparente und ehrliche Beratung und Unterstützung von Unternehmern. www.schmidt.ch

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