Die Digitalisierung fordert ein Umdenken in der Zusammenarbeit von Teams. Johann Butting von Slack weiß, wie Führung trotzdem gelingt.
Innerhalb von 4 Jahren hat sich die Anzahl der Arbeitnehmer, die Homeoffice nutzen, fast verdoppelt. Und der Trend nimmt weiter zu: Laut aktueller Forsa-Umfrage wünschen sich 61 Prozent der Arbeitnehmer, in Zukunft von Zuhause aus arbeiten zu können. Für Arbeitgeber bedeutet dies, dass sie noch mehr auf den Wunsch nach Selbstbestimmtheit und Flexibilität eingehen müssen, um sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren zu können.
Teams befinden sich allerdings bereits jetzt nicht mehr unbedingt im selben Raum, Gebäude oder sogar im gleichen Land. Das bringt völlig neue Herausforderungen für die Mitarbeiter selbst, aber auch für die Führungskräfte mit sich. Digital Leadership ist der Begriff, der hier ins Spiel kommt und eine neue Art der Teamführung beschreibt – führen aus der Ferne und mithilfe von digitalen Tools.
Das größte Büro oder der größte Wissensschatz – daran hat man Führungskräfte lange direkt erkannt. Ein Digital Leader braucht allerdings mehr als das, um als Führungskraft wahrgenommen zu werden. Er ist ein Mensch mit Visionen, der seinem Team trotz klarer Zielvorgaben gleichzeitig viel Spielraum lässt. Sein Know-How gehört nicht ihm allein, sondern er teilt es gerne mit seinem Team, damit es davon profitieren kann. Welche Tipps sollten zukünftige Digital Leader in ihrer Führungsrolle beachten?
Team first, Channels und face-to-face – ein starker Dreiklang für erfolgreiche Digital Leadership
In der Praxis wird schnell klar: Rein technisches Know-How reicht bei weitem nicht aus, um sein Team erfolgreich aus der Ferne und unter Einsatz von digitalen Tools zu führen. Vielmehr braucht es hier die richtige Einstellung, das nötige Vertrauen und den Willen digitale Führung erfolgreich umzusetzen. Nur so überwindet man örtliche und zeitliche Entfernungen, fördert die Vernetzung und den Umgang mit jeder Art von Komplexität.
1. ”Team first” für eine eingespielte Unternehmenskultur
Für die erfolgreiche und authentische Umsetzung von Digital Leadership braucht man mehr, als nur die richtigen Technologien. Die Reise beginnt im Kopf. Die erste Etappe hierbei ist ein kultureller Shift, der Kollaboration als zentralen Erfolgsbestandteil im Unternehmen integriert. Unterstützt wird dieser Shift durch einen “Team first”-Fokus: Als Team kann man Dinge erreichen, die der Einzelne nie schaffen könnte. Für diese eingespielte und dadurch autonome Unternehmenskultur brauchen die Teammitglieder allerdings einen konstanten, transparenten und hürdenlosen Zugriff auf Wissen. Collaboration Hubs agieren als die idealen Wissensspeicher und helfen Know-How Silos zu vermeiden. Jederzeit und von überall aus können alle jemals ausgetauschten Nachrichten, Dokumente und Unterhaltungen gesucht und eingesehen werden – egal ob es sich um das wöchentliche Update des Abteilungsleiters, die aktualisierten Stellenanzeigen mit Bitte um Gegenlesen oder die Vorstellung eines neuen Mitarbeiters handelt. So sind auch Wiederkehrer aus dem Urlaub und neue Mitarbeiter schnell up-to-date. Digitale Wissensspeicher sind essenziell, wenn man beachtet, dass bereits jetzt immer weniger Menschen von einem festen Ort aus arbeiten. Ein Collaboration Hub ist die perfekte Basis, um sich solchen Neuerungen anzupassen, wobei es sich vor allem um einen Wandel in der Kultur eines Unternehmens dreht, damit sich Zusammenarbeit einfach und schnell gestalten lässt.
2. Channels als Basis für gelungenen Austausch
Ein reger Wissens- und Informationsaustausch bildet die Basis für eine effiziente Zusammenarbeit. Dadurch wird verhindert, dass “das Rad ständig neu erfunden” werden muss, und es entsteht so ein Raum für Lern- und damit auch Innovationsprozesse. In Collaboration Hubs bilden sogenannte Channels den Kern der Plattform und somit die Basis für den Austausch von Know-How, indem sie die gesamte Kommunikation zu einem bestimmten Thema oder Projekt bündeln. Durch ihre Funktion als Wissensspeicher bieten sie auch die Möglichkeit, einfach und effizient Wissen zu teilen: Alles, was jemals in einem dieser Kanäle geteilt wurde, ist jederzeit von jedem involvierten Mitarbeiter durchsuch- und einsehbar. Das hilft enorm dabei neue Ideen und Projekte zu besprechen und auch Innovationen nach vorne zu treiben. Dazu gehört, dass zu mit wenigen Klicks neue Teammitglieder einem Channel hinzugefügt werden können. Ein weiterer Faktor für effiziente Kollaboration ist die Möglichkeit externe Apps wie Google Drive sowie Anwendungen wie Greenhouse in ein Collaboration Hub zu integrieren. Dadurch wird das unnötige und zeitraubende Hin- und Herspringen zwischen den oft unzähligen Programmen vermieden.
3. Persönliche Kommunikation – bloß digital
Kommunikation am Arbeitsplatz unterliegt einem konstanten Wandel, insbesondere dadurch, dass Kollaboration immer weniger auf physischer Anwesenheit basiert. Hier gilt es nun neue – digitale – Orte für Zusammenarbeit zu schaffen, an denen Teammitglieder sich jenseits aller zeitlichen und physischen Grenzen austauschen und kollaborieren können. Bei all diesen neuen Möglichkeiten zur digitalen Kommunikation darf jedoch nie die Bedeutung der persönlichen Kommunikation in den Hintergrund geraten. Ein Bewusstsein hierfür muss im ganzen Unternehmen geschaffen werden. Collaboration Hubs sollen nicht den persönlichen Austausch ersetzen, sondern vielmehr neue Möglichkeiten dafür schaffen, indem sie zum Beispiel dabei unterstützen die face-to-face Kommunikation aufrecht zu erhalten. Dies geschieht mithilfe der Video- oder Audio-Call Funktionen, die in solchen Collaboration Hubs jederzeit genutzt werden können. Mithilfe dieser Tools können aber auch Zeichen gesetzt werden, die einem “Ich möchte in Ruhe arbeiten” entsprechen: Die geschlossene Bürotür oder die Kopfhörer im Ohr werden durch das Einstellen eines “Bitte-nicht stören”-Status ersetzt. Dies geht ganz einfach ad hoc über Tastaturkürzel oder eine manuelle Einstellung, für eine bestimmte Zeit, regelmäßig zum Feierabend oder im Urlaub.
Digitalisierung und der damit verbundene Wandel implizieren nicht, dass dadurch die wertvolle persönliche Kommunikation überflüssig wird – ganz im Gegenteil. Durch Collaboration Hubs kann die persönliche Kommunikation noch intensiviert werden.Machen Sie sich den Dreiklang zu Nutze – Team first, channels und face-to-face!