Die Arbeit virtueller Teams verlangt dem Teamleiter und seinen Mitarbeitern besondere Kompetenzen ab. Wichtig ist vor allem die Fähigkeit, Vertrauen aufzubauen.
Teamarbeit findet in der Wirtschaft nicht nur immer häufiger statt, sie wird auch immer virtueller. Durch die modernen Kommunikationstechnologien wird es zunehmend einfacher, mit mehreren Personen zeitlich und räumlich unabgängig an einem Projekt zu arbeiten. Damit diese Zusammenarbeit gelingt, ist Vertrauen innerhalb des Teams der entscheidende Faktor. Das stellt eine aktuelle Befragung der Unternehmensberatung HayGroup in Zusammenarbeit mit dem Führungskräfte Institut unter Mitarbeitern weltweit tätiger Unternehmen fest: Die Fähigkeit eines Teamleiters, Vertrauen zwischen den Teammitgliedern aufzubauen und aufrechtzuerhalten, gilt demnach als bedeutendster Erfolgsfaktor eines virtuell arbeitenden Teams. Auch weitere Aufgaben des Teamleiters, wie die Organisation persönlicher Treffen, eine klare Rollen- und Aufgabenverteilung und die Motivation der Teammitglieder, werden als besonders bedeutend für den Erfolg der gemeinsamen Arbeit eingeschätzt.
Dass die direkte Zusammenarbeit nicht gänzlich durch virtuelles Arbeiten ersetzt werden sollte, betonen auch Befragte einer Ernst-&-Young-Studie zur Zukunft der Arbeit. Je näher – auch physisch – sich ein Team sei, desto besser würde die Arbeit erledigt, sagt ein Personaler. Ein anderer betont die bessere Problemlösungskompetenz von Teams, die in einem Raum sitzen. Die Studie kommt aber auch zu der Einschätzung, dass die Bedeutung von technischen Möglichkeiten wie Videokonferenzen, Cloud Computing und virtuellen Konferenzräumen in den kommenden Jahren deutlich wachsen wird. Virtuelles Arbeiten wird demnach also noch häufiger vorkommen als es schon jetzt der Fall ist.
Zu deren Gelingen können nicht nur die Chefs, sondern auch die einzelnen Teammitglieder etwas beitragen. Dabei gilt laut der Studie der HayGroup der Aufbau und die Aufrechterhaltung des Vertrauens auch bei den Mitarbeitern als wichtigster Erfolgsfaktor, dann folgen der Austausch von Wissen und Informationen, gute Englischkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen. Insgesamt scheinen die Unternehmen aber noch Nachholbedarf zu haben, was den Umgang mit virtuellen Teams angeht. Denn laut der Studie, für die 289 Personen befragt wurden, sind nur ein gutes Drittel der Befragten mit der Handhabung virtueller Teams in ihrer Firma zufrieden.