Führungskräfte sollten negative Emotionen nicht ignorieren

Studie

In der Studie über die Effekte und Steuerungsmöglichkeiten von negativen Emotionen in der Führungsarbeit mit über 200 Teilnehmenden wurden die Zusammenhänge zwischen emotionalem Erleben, emotionaler Kompetenz, psychologischer Sicherheit und High Performance im Team untersucht. Die Teilnehmenden kamen aus verschiedenen Branchen, wie der Telekommunikation, Technik, IT und Softwarebranche (32 Prozent), Werbungs- und Marketingbranche (8,3 Prozent) und der Unternehmensberatung (7,4 Prozent). Hierbei überwiegt der Frauenanteil (65 Prozent), während ein ausgewogenes Verhältnis von weiblichen und männlichen Führungskräften (44:52) vorlag. Untersucht wurden eine Reihe negativ konnotierter Emotionen, wie Angst und Wut. Wobei die Nützlichkeit von negativen beziehungsweise unangenehmen Gefühlen als Handlungstendenzen und Wegweiser betont wird.

Die folgende Übersicht zeigt die Highlights der Auswertung*:

Die Erkenntnisse unterstützen die Annahmen, dass die Offenheit gegenüber Emotionen im Team und die Unterstützung im Umgang mit erlebten Emotionen durch die Führungskraft in einem positiven Zusammenhang mit der psychologischen Sicherheit und der wahrgenommenen Teamleistung stehen. Dazu kommt: das Maß der empfundenen emotionalen Kompetenz geht mit einer geringeren Häufigkeit negativer Emotionen einher.

Die Berücksichtigung individueller Faktoren und Geschlechterunterschiede in Bezug auf negative Emotionen und Emotionsregulation in der Führungsarbeit bietet neue Steuerungsmöglichkeiten für Führungskräfte. Die Studie zeigt auf, dass es Unterschiede zwischen Männern und Frauen hinsichtlich der Häufigkeit von „negativen“ Emotionen und einzelner emotionaler Kompetenzen, wie Konfrontationsbereitschaft und Resilienz gibt. Unabhängig von Männern und Frauen hat die Gruppe derer, die eine Auszeichnung für besondere Leistung in den letzten zwölf Monaten erhalten haben, auch die Unterstützung der Führungskraft im emotionalen Erleben besonders hoch im Vergleich zu Mitarbeitenden ohne Auszeichnung bewertet, ebenso wie die psychologische Sicherheit, die eigene Leistung und die des Teams.

Die Stärkung von emotionalen Kompetenzen und die Vermittlung von Hilfsmitteln zur Unterstützung der Mitarbeitenden in emotionalen Alltagssituationen, zum Beispiel durch grundlegenden Coaching-Skills bei Führungskräften fördern die Angleichung individueller, leistungsrelevanter Faktoren. Dies kommt auch der Chancengleichheit zugute.

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Kristina Schinz

Kristina Schinz ist systemische Business Coachin, Gründerin von Occupath und Absolventin der Quadriga Hochschule Berlin des MBA Leadership & Coaching. Schinz ist Autorin der Studie Effekte und Steuerungsmöglichkeiten von negativen Emotionen in der Führungsarbeit (unveröffentlichte Master-Thesis bei der Quadriga Hochschule Berlin).

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