Hingehört bei Simone Menne: Unser Podcast-Tipp

Leadership

Im Podcast Die Boss. Macht ist weiblich sind Spitzenfrauen unter sich: Gast­geberin Simone Menne war einst als Finanz­vorständin der Lufthansa eine der ersten Frauen in einem DAX-Vorstand. Sie trifft Chefinnen aus allen Gesellschaftsbereichen, um mit ihnen über ihr Leben und ihre Karriere zu sprechen. Das 45-minütige Audioformaterscheint seit November 2020 jeden zweiten Mittwoch und ist eine Produktion der Stern-Redaktion.

Frau Menne, wie ist Ihr Podcast Die Boss entstanden?
Die Idee stammt von einer Redakteurin vom Magazin Stern. Wir kannten einander durch ein gemeinsames Projekt. Ich selbst hätte solch ein Format vermutlich nie allein umgesetzt.

Wie sind Sie auf den Namen ­gekommen?
Wir haben im Team gebrainstormt und der Name – eine Idee der damaligen Stern-Audio-Chefin Isa von Heyl – fiel ziemlich früh. Wir haben dann noch ein paar andere Namensideen erwogen. Ich habe den Titel dann auch mit ein paar Freundinnen geteilt und wir kamen zu dem Schluss: Die erste Idee ist meist auch die beste.

Worum drehte sich Ihre erste Folge?
Die erste Folge war das Gespräch mit Sigrid Nikutta kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Sie hatte gerade eine herausfordernde Position als Vorständin bei der Deutschen Bahn angetreten. Das war dann tatsächlich für lange Zeit das letzte Gespräch, welches ich physisch führte. Frau Nikutta hat es mir in meiner ersten Folge sehr leicht gemacht, sie ist eine sehr offene Gesprächspartnerin.

Was ging schon einmal gehörig schief?
Ich habe einmal zu spät die Aufnahmetaste gedrückt und musste die Einleitung und die erste Frage neu aufnehmen. Und bei Dunja Hayali habe ich vergessen unsere klassische Schlussfrage zu stellen, die da wäre: Wie würde der Titel Ihrer Autobiografie lauten?

Welcher fiktive Autobiografie-Titel hat Ihnen bislang am besten gefallen?
Das war „Augen zu und durch“ des Biathlon-Stars Verena Bentele, die ihre Blindheit damit humorvoll in eine Stärke umgewandelt hat.

Welche Interviewpartnerin hat Sie am meisten fasziniert?
Das ist schwer zu sagen. Alle Gesprächspartnerinnen sind beeindruckende Persönlichkeiten und jede bringt etwas Besonderes mit. Aber vielleicht am weitesten entfernt von meinen eigenen Erfahrungen ist die Dirigentin Simone Young, die Musik anders wahrnehmen kann als ich. Sie träumt von ihr und sieht Farben, wenn sie Töne hört.

Mit welcher Person würden Sie am liebsten einmal sprechen in Ihrem Podcast?
Mit den US-amerikanischen Schauspielerinnen Frances McDormand oder Jodie Foster, weil beide es geschafft haben, sich in der schwierigen Filmszene Hollywoods durchzusetzen und bei Ungerechtigkeiten ihre Stimme zu erheben. Eine klassische Wunschgesprächspartnerin wäre natürlich auch Michelle Obama. Mich würde interessieren, ob sie wirklich so ist, wie die Medien sie darstellen: natürlich, lustig und gleichzeitig mit starken Botschaften.

Wie kommen Sie auf die Themen, die Sie im Podcast besprechen?
Ich recherchiere selbst und bekomme auch viele Informationen von der Stern-Redaktion. Ich versuche keine klassisch journalistischen Fragen zu stellen, denn ich bin ja keine Journalistin. Mein Ziel ist nicht, meine Gesprächspartnerinnen in Verlegenheit zu bringen oder ihnen Geheimnisse zu entlocken. Ich möchte sie eher kennenlernen. Wenn es trotzdem einmal zu einer exklusiven Aussage kommt, freue ich mich natürlich.

Welchen Podcast würden Sie in dieser Rubrik gern einmal sehen?
Da fielen mir gleich zwei ein: Der Interviewpodcast mit Prominenten des Digitalunternehmers Matze Hielscher Hotel Matze oder der sehr persönliche Podcast von Michael Pachmajer und Carsten Hentrich Der Moment der Wahrheit. Dort war ich auch schon einmal zu Gast.

Frau Menne, wie würde der Titel Ihrer Autobiografie lauten?
„Mein Leben mit schrägen Vögeln.“

© Jürgen Mai

Simone Menne ist Multiaufsichtsrätin und war Finanzvorständin bei der Lufthansa und Boehringer Ingelheim. Außerdem betreibt die studierte BWLerin eine Galerie in ihrer Heimatstadt Kiel.

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Jeanne Wellnitz (c) Mirella Frangella Photography

Jeanne Wellnitz

Redakteurin
Quadriga
Jeanne Wellnitz ist Senior-Redakteurin in der Wirtschaftsredaktion Wortwert. Zuvor war sie von Februar 2015 an für den Human Resources Manager tätig, zuletzt als interimistische leitende Redakteurin. Die gebürtige Berlinerin arbeitet zusätzlich als freie Rezensentin für das Büchermagazin und die Psychologie Heute und ist Autorin des Kompendiums „Gendersensible Sprache. Strategien zum fairen Formulieren“ (2020) und der Journalistenwerkstatt „Gendersensible Sprache. Faires Formulieren im Journalismus“ (2022). Sie hat Literatur- und Sprachwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert und beim Magazin KOM volontiert.

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