Recruiter auf der Suche

Recruiting

Active Sourcing über Social Media findet in den Personalabteilungen immer größere Resonanz. Inzwischen werden schon elf Prozent der Stellen so besetzt.

Online aktiv auf die Suche gehen nach neuen Mitarbeitern. Das etabliert sich langsam, aber stetig in deutschen Unternehmen. Inzwischen sucht fast die Hälfte zusätzlich zu den klassischen Methoden des Recruitings proaktiv nach geeigneten Kandidaten. Vor drei Jahren war es nur ein knappes Viertel. Das zeigt der Active Sourcing Report 2013 des Institute for Competitive Recruiting.

Auch erste Erfolge lassen sich vermelden: Fast ein Drittel der Active Sourcer sieht durch diese Art des Recruitings ­die Qualität der Bewerber steigen. Und knapp die Hälfte der Unternehmen kann immerhin zehn Prozent der Stellen auf diese Art besetzen.

Generell sind die sozialen Medien als Einstellungsquelle wichtiger geworden, seit 2010 hat sich diese Zahl verdoppelt, auf inzwischen elf Prozent. Da überrascht es nicht, dass die Unternehmen Social Media auch auf ihre Investitionsliste setzen. 48 Prozent möchten mehr Geld für Social Media Business Netzwerke ausgeben, 24 Prozent für andere soziale Netzwerke und 13 Prozent für CV-Datenbanken.

Xing am beliebtesten

Unter den verschiedenen Suchmöglichkeiten im Internet nutzen Recruiter vor allem Xing. Dahinter folgen CV-Datenbanken wie beispielsweise von Experteer oder StepStone. LinkedIn und Google als Suchmaschine folgen danach auf Platz drei und vier. Dementsprechend bewerten die Personaler auch die Kanäle in Bezug auf die besten Recruiting-Ergebnisse.

Befragt nach der konkreten Ansprache der Kandidaten vertritt eine große Mehrheit der Personaler die Ansicht „weniger ist mehr“. 69 Prozent sprechen nur einige ausgewählte Kandidaten an, bei denen sie davon ausgehen, dass sie gut auf die Vakanz passen würden. Nur sieben Prozent streut die Anfragen breit.

Im Schnitt haben die befragten Recruiter zweieinhalb Jahre Erfahrung mit Active Sourcing. 23 Prozent haben allerdings erst im vergangenen Jahr angefangen, sich damit zu befassen. Dabei zeigt die Studie auch: Erfahrung zahlt sich aus. So sind die Response-Raten von Recruitern, die mehr als drei Jahre Erfahrung mit Active Sourcing haben, im Schnitt 30 bis 50 Prozent höher als bei Recruitern mit weniger Erfahrung.

Personalisierte Ansprache gewünscht

Ebenso macht die Art der Ansprache einen Teil des Erfolges aus. Die Kandidaten scheinen eine personalisierte Ansprache zu bevorzugen. Denn Personaler, die dabei auf das Profil des Kandidaten eingehen, aber in den konkreten Informationen zur Stelle erst einmal vage bleiben, haben eine höhere Antwortrate als wenn die sachliche Vermittlung von Informationen zu Arbeitgeber und besetzender Stelle im Vordergrund steht.

Die Studie, an der 445 Personaler teilnahmen, zeigt, dass das Thema Active Sourcing stetig an Bedeutung gewinnt. Allerdings gibt es mit 36 Prozent auch immer noch eine große Anzahl an Recruitern, die die Möglichkeiten sozialer Medien für die proaktive Ansprache von Kandidaten nicht oder nur in geringem Maße kennen und nutzen.

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Kathrin Justen

Kathrin Justen ist Verantwortliche für People and Culture bei der Digitalberatung Digital Dna und arbeitet nebenberuflich als freie Journalistin.

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