Khadija Ben ­Hammadas Arbeitswelt

HR Hinter den Kulissen

Dankbar in den Tag starten

Jeder Tag startet bei mir mit einer Dankbarkeitsübung. Dafür nehme ich mir dreißig Sekunden Zeit, um für alles, was ich habe, und alles, was im Tag noch bevorsteht, dankbar zu sein. Danach widme ich mich meinem kleinen Sohn und nehme ihn in den Arm. Es folgt ein morgendlicher Kaffee und die Bitte an Alexa, die französischen und deutschen Nachrichten einzuschalten. Der Blick nach Frankreich begleitet mich aber über den gesamten Tag hinweg. So schaue ich beispielsweise in der Wetter-App die Wettervorhersage für meine Region und den Wohnort meiner Eltern in Frankreich an und telefoniere jeden Tag mit meiner Mutter – um mich zu erkundigen, wie es ihr geht.

Sich miteinander verbinden

Als Allererstes tausche ich mich im Büro immer mit meinen Mitarbeitenden aus. Das direkte Gespräch liegt mir sehr am Herzen, sowohl mit meinem Team als auch mit den verschiedensten Kolleginnen und Kollegen, denen ich auf dem Weg über unseren Campus in Darmstadt begegne. Es ist mir wichtig, den Puls der Organisation zu fühlen, zu verstehen, wie es den Menschen um mich herum geht und mit ihnen in Verbindung zu treten. Dazu gehört es für mich auch, dass ich alles teile, was mich gerade beschäftigt. Bevor meine Meetings starten, nehme ich mir ein paar Minuten Zeit und gehe meinen Kalender durch, um sicherzustellen, dass ich für den aktuellen Tag vorbereitet bin – dabei halte ich dann auch schon den nächsten Tag im Blick.

Blockaden lösen

Meine To-dos strukturiere ich nach bestimmten Kriterien. Erstens: Wie dringlich ist die Angelegenheit? Zweitens: Welche Auswirkungen sind damit verbunden? Drittens: Welchen Beitrag kann ich selbst leisten? Die wichtigsten Themen gehe ich so schnell wie möglich an, üblicherweise am Vormittag. Aufgaben mit der höchsten Dringlichkeit und den größten Auswirkungen stehen ganz oben auf meiner Liste. Ich möchte nicht diejenige sein, die Dinge aufhält. Deshalb schaue ich auch immer, wie ich Hindernisse für meine Teammitglieder aus dem Weg räumen kann. Wenn es Bereiche gibt, in denen ich mit Informationen oder Ratschlägen dafür sorgen kann, dass das Team insgesamt vorankommt, gebe ich diesen immer Vorrang. Unkompliziertere Aufgaben warten dann am Nachmittag auf mich.

Hebel nutzen

Für mich ist der entscheidende Produktivitäts-Lifehack die Priorisierung. Es geht darum, schnell zu verstehen, welches To-do die größten Auswirkungen hat, wo ich selbst einen Beitrag leisten muss, damit es vorangeht, und welche Aufgaben ich sinnvoll delegieren kann, um mir so auch Freiräume zu schaffen. Dafür ist es wichtig, das Große und Ganze im Blick zu halten. Es braucht ein gemeinsames Verständnis, damit alle an Bord sind und mit dem gleichen Ziel vor Augen arbeiten. Als Führungskraft muss man auch entscheidungsfreudig sein, denn Mitarbeitende brauchen eine klare Vorstellung, in welche Richtung es gehen soll. Außerdem braucht es das Wissen um die Rollenverteilung im Team: Wer hat Expertise zu einem bestimmten Thema? Ich verschwende keine Zeit, sondern wende mich direkt an die Person, der ich vertraue, damit sie die entsprechenden Ergebnisse liefern kann.

Flexibilität wahren

Auf meinem Arbeitsplatz und in meiner Arbeitsweise herrscht eine kreative Struktur. Ich bin der Meinung, dass man ein wenig Chaos und Flexibilität zulassen muss – denn das hilft beim Brainstorming, fördert Agilität und Kreativität. Aber wenn es um Entscheidungen, den Informationsaustausch oder das Delegieren von Aufgaben geht, brauche ich definitiv auch Struktur. Am wichtigsten ist mir, dass mein Büro farbenfroh ist und eine freundliche Atmosphäre herrscht. Ich bin gerne umgeben von Dingen, die mich an meine Teams und internationalen Einsätze erinnern.

© privat

Die Kraft des Wassers

In meiner Freizeit oder im Urlaub liebe ich es, neue Orte zu entdecken und fremde Menschen kennenzulernen. Diese Erfahrungen und der Austausch geben mir viel Energie. Seitdem ich einen kleinen Sohn habe, ist das etwas komplizierter geworden. Aber wir lieben es immer noch, mit ihm zu reisen und Neues zu erkunden. Um abzuschalten, mache ich Pilates oder schwimme – im Wasser kann man sich wirklich von allem lösen, zu seiner Basis zurückfinden und voller Energie wieder auftauchen.

© privat

 

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Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe Investition. Das Heft können Sie hier bestellen.

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Charleen Rethmeyer

Charleen Rethmeyer

Charleen Rethmeyer ist Redakteurin beim Magazin Human Resources Manager. Dort absolvierte sie zuvor ebenfalls ihr Volontariat. Die Berlinerin hat einen Bachelorabschluss in Deutsche Literatur sowie Kunst- und Bildgeschichte und arbeitete mehrere Jahre freiberuflich für mehrere Berliner Verlage. Sie schreibt mit Vorliebe Features und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Zukunft der Arbeitswelt.

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