Immer wieder neu
Meine momentane Arbeitsweise unterscheidet sich stark von meiner vorherigen Tätigkeit in einem Konzern. Ich habe keinen typischen Arbeitsalltag mehr. Wir sind ein kleines, agiles Team und probieren immer wieder Neues aus: Kommen unsere gesetzten Themen gut bei Auftraggebern an oder wünschen sich unsere Kundinnen etwas anderes? Gleichzeitig reichen meine Aufgaben vom Vertrieb, den zahlreichen Gesprächen mit Unternehmern und Personalmanagerinnen über die Durchführung von Workshops und das Halten von Keynotes bis zum Coachen von CEOs und Führungskräften. Jeder Tag ist anders und nur wenig lässt sich planen. Das macht die Arbeit aber auch umso spannender.
Nicht ablenken lassen
Um die Übersicht über meine Aufgaben zu behalten, nutze ich ein eigenes Trello-Board sowie eine simple Erinnerungs-App für mich. Außerdem trage ich mir größere Aufgaben und Fokuszeit im Kalender ein. Auch Mittagspausen – damit ich sie nicht vergesse. Denn meistens sind meine Tage von morgens bis abends durchgetaktet.
Erfolge annehmen
Früher war mir Sicherheit sehr viel wichtiger als heutzutage. Heute bin ich viel mutiger und selbstbewusster. Geholfen haben mir dabei immer Menschen, die mir teilweise mehr zugetraut haben als ich mir selbst und mich aus meiner Komfortzone geholt haben. Und dann gab es natürlich immer Gelegenheiten, bei denen ich mich beweisen konnte. Trotzdem kommen mir manchmal immer noch Selbstzweifel. Mir hilft es, Erfolge aufzuschreiben und in solch einer Situation durchzulesen. Außerdem ist es hilfreich, sich mit anderen Personen dazu auszutauschen und eine Perspektive von außen zu gewinnen.
Empathisch führen
Ein Rat, der mir im Arbeitsleben weitergeholfen hat, lautete: Du kannst freundlich sein und trotzdem harte Entscheidungen treffen. Es geht beides zur gleichen Zeit. Für mich ist es deshalb so wichtig, weil mir früher immer gesagt wurde, ich sei zu nett und werde so niemals etwas erreichen. Heute ist meine soziale Kompetenz meine größte Stärke.
Eine Stimme finden
Bis heute verfolge ich keine durchgeplante Social-Media-Strategie, sondern schreibe einfach über Themen, die mich bewegen. Auch mein erster Linkedin-Post war sehr spontan: Ich schrieb über pauschale Schwangerschaftsvermutungen bei Beförderungen von Frauen. Das ist dann viral gegangen. Mittlerweile folgen mir über 75.000 Menschen. Zu Beginn musste ich mich für meine Social-Media-Aktivitäten bei einigen damaligen Kollegen und Kolleginnen rechtfertigen. Nach dem Motto: Wo nehme ich die Zeit her? Und ich solle doch auch mal arbeiten. Dabei müssen wir endlich begreifen, dass die Nutzung von Social Media heute eine wesentliche Aufgabe von Führungskräften ist und entsprechend priorisiert werden sollte – gerade im HR! Denn Menschen folgen Menschen und Personal Branding strahlt auch immer auf die Arbeitgebermarke aus. Ich bin überzeugt: Nur, wer sichtbar ist, kann heute etwas Großes verändern.
Wissen teilen
Es bringt niemanden weiter, Wissen für sich zu behalten. Mein Netzwerk ist mittlerweile sehr groß und auch Teil des Schlüssels zum Erfolg. Dort kann ich immer nach Rat fragen. Andersherum teile ich dort mein Wissen und habe die Erfahrung gemacht, dass immer etwas zurückkommt. Am Ende geht es doch meist darum, dass wir Menschen gemeinsame Ziele haben und etwas verbessern wollen. Da müssen wir auch gemeinsam an einem Strang ziehen und uns gegenseitig unterstützen.
Über die Gesprächspartnerin:
Laura Bornmann ist Managing Director bei Startup Teens und GenZ Talents. Sie berät Unternehmen darin, wie diese für die Generation Z zu attraktiven Arbeitgebern werden. Zuvor leitete Bornmann beim Einzelhändler Rewe die Personalentwicklung von rund 18.000 Mitarbeitenden.
Weitere Beiträge zum Thema:
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Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe Spielen. Das Heft können Sie hier bestellen.