Job-Anzeigen sollten mit Strategie entwickelt werden

Recruiting

Viele Recruiter sind von Stellenanzeigen enttäuscht: keine, wenige, die falschen Bewerbungen. Das ist kein Wunder, denn im Wettbewerb um die richtigen Talente reicht ein „Mitarbeiter gesucht!“ nicht mehr aus – egal ob auf einem Schild am Fabriktor oder in der Stellenanzeige in einer Jobbörse.

Es gibt unzählige Fachzeitschriften und HR-Blogs, die Recruitern dabei helfen, ihre Stellenanzeigen zu optimieren. Doch handwerklich gute Job-Inserate allein reichen nicht aus. Es braucht auch eine Strategie. Mein Tipp: Entwickeln Sie jede Stellenanzeige wie eine eigene Employer-Branding-Kampagne:

1. Guter Arbeitgeber sein
Es ist eine banale Wahrheit: Gute Arbeitgeber gewinnen gute Mitarbeiter. Es geht nicht nur um Karrieremöglichkeiten oder Work-Life-Balance. Vor jeder
Recruiting-Kampagne, für jede offene Stelle können Sie prüfen: Sind Aufgaben, Ziele und Ressourcen so gestaltet, dass die gesuchten Menschen sich in der Position entfalten können? Manchmal reichen schon kleine Maßnahmen aus, zum Beispiel der Kauf einer zusätzlichen Photoshop-Lizenz oder die Anpassung der Arbeitszeit an den Busfahrplan.

2. Stärken und Schwächen als Arbeitgeber verstehen
Eine ehrliche Analyse ist Grundlage jeder HR-Kommunikation. Im Recruiting geht es insbesondere darum, die Stärken und Schwächen für die spezielle Zielgruppe zu analysieren. Je nach beruflicher Situation und Lebensphase unterscheiden sich die Bedürfnisse der Kandidaten. Die Stellenanzeigen sollten passende Informationen liefern.

3. Geschichten erzählen (Storytelling)
Storytelling ist ein mächtiges Instrument. Nicht nur Kunden, auch Mitarbeiter lassen sich mit guten Geschichten überzeugen. Erzählen Sie, wie es sich anfühlt, in Ihrem Unternehmen und in der Abteilung zu arbeiten. Nutzen Sie Testimonials (Mitarbeiterzitate), Fotos, Filme oder ehrlichen Text.

Erzählen Sie von Ihren Stärken und Schwächen als Arbeitgeber in der Sprache der gesuchten Zielgruppe. Bieten Sie echte Einblicke. So gewinnen Sie Bewerber, die sich mit Ihrem Unternehmen identifizieren.

4. Geschichten zur Zielgruppe bringen
Die schönste Geschichte nutzt nichts, wenn sie niemand liest. Oder wenn die Falschen sie lesen. Analysieren Sie das Medienverhalten Ihrer Zielgruppe. Was lesen, hören, surfen die Menschen, die Sie erreichen wollen? Sie können die Geschichte in Lokalzeitungen, Online-Foren, Fachzeitschriften oder sozialen Netzwerken veröffentlichen, Hauptsache, Ihre Zielgruppe lernt Ihre Stärken und Schwächen als Arbeitgeber kennen.

Folgen Sie diesen vier Schritten, und erstellen Sie anschließend handwerklich gute Stellenanzeigen (Checkliste für erfolgreiche Stellenanzeigen), dann erhalten Sie Bewerbungen von Menschen, die sich mit Ihrem Unternehmen identifizieren. Offene Stellen werden schneller besetzt. Mit loyalen Mitarbeitern.

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Ina Ferber

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